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Politische Krisen erhöhen Zahlungsrisiken in der Automobilbranche zusätzlich

Geschrieben am 08-10-2018

Köln (ots) - Aufgrund anhaltender internationaler politischer
Konflikte weist Atradius auf zusätzliche Forderungsrisiken für die
Lieferanten und Dienstleister der Automobilbranche hin. Im aktuellen
Markt Monitor "Automotive" betont der Kreditversicherer, dass sich
die Unsicherheiten in vielen großen Automobilmärkten noch einmal
verschärfen werden, wenn die USA Zölle auf den Import von Fahrzeugen
und Komponenten aus der Europäischen Union erheben. Auch dürften sich
die Risiken für Zahlungsausfälle und -verzögerungen in den
Automobilmärkten erhöhen, wenn sich der Handelsstreit zwischen den
USA und China weiter zuspitzt. Den stärksten Gefahranstieg für
Insolvenzen wiederum sieht Atradius derzeit bei Großbritanniens
Automobilbranche. Ursache hierfür sind die anhaltenden
Brexit-Unwägbarkeiten.

"Die Verunsicherungen durch die US-Handelspolitik und den Brexit
treffen die Automobilindustrie in einer eh schon herausfordernden
Phase", sagt Michael Karrenberg, Regional Director Risk Services
Germany, Central, North, East Europe & Russia/CIS von Atradius. "Die
zahlreichen neuen Technologien, die sich wandelnden Ansprüche der
Käufer und die notwendige Reduktion des CO2-Ausstoßes werden auf
absehbare Zeit große Auswirkungen auf den Markt haben und erhöhen vor
allem den finanziellen Druck bei kleinen und mittleren Zulieferern,
die leicht ersetzbare Standardkomponenten herstellen und häufig von
einem Autohersteller abhängen. Durch die drohenden politischen
Unsicherheiten erhöht sich das Forderungsrisiko in der
Automobilindustrie jetzt noch einmal zusätzlich."

US-Autozölle würden Zahlungsrisiken in mehreren EU-Märkten erhöhen

Sollte die US-Regierung die Importsteuern auf Autos und Autoteile
aus der Europäischen Union, wie zuletzt angekündigt, einführen, würde
das nach Einschätzung der Atradius-Risikoexperten das Zahlungsrisiko
der Automobilbranchen Großbritanniens, Deutschlands, Italiens und der
Slowakei besonders stark beeinträchtigen. Hintergrund ist, dass die
USA für mehrere große Hersteller und Zulieferer aus den vier
europäischen Ländern einer der wichtigsten Absatzmärkte sind. Auch in
der Automobilbranche der USA selbst dürfte im Falle von Zöllen auf
EU-Fahrzeuge und -Komponenten das Forderungsausfallrisiko steigen:
Die US-Verbraucher würden die Zölle infolge höherer Kaufpreise bei
nahezu allen Anbietern zu spüren bekommen, da auch für die im Land
produzierten Autos Komponenten aus Europa benötigt werden.
Frankreichs und Spaniens Autobranche dürften hingegen nach
Atradius-Einschätzung nur geringfügig von möglichen US-Autozöllen auf
betroffen sein, da ihr Exportanteil in die Vereinigten Staaten
verhältnismäßig gering ist.

China: Verschärfung des Konflikts mit USA würde mehrere Branchen
treffen

Der sich zuspitzende Handelskonflikt zwischen China und den USA
hat die Geschäfte der chinesischen Automobilwirtschaft bislang wenig
beeinträchtigt. Eskaliert der Streit der beiden Großmächte allerdings
weiter, rechnet Atradius damit, dass sich auf absehbare Zeit auch das
Konsum- und Investitionsklima in China spürbar eintrübt. In der Folge
würden sich die Zahlungsrisiken verschiedener chinesischer Branchen
erhöhen, darunter auch das der chinesischen Automobilwirtschaft.
Japans Autoindustrie würde durch eine Eskalation des US-chinesischen
Streits ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden: Das Reich der
Mitte ist Japans größter Exportmarkt. Wenn sich das Konsumklima
Chinas verschlechtert, ist von einer geringeren Nachfrage in einer
der Schlüsselindustrien des Landes auszugehen.

Großbritannien: Brexit lässt Nachfrage nach Autos sinken

Unter allen Automobilmärkten sieht Atradius den unmittelbar
größten Anstieg der Forderungsrisiken in Großbritannien. Angesichts
der aktuell rückläufigen Produktions- und Verkaufszahlen von
Automobilen im Vereinigten Königreich rechnet der Kreditversicherer
in den kommenden sechs Monaten mit deutlich zunehmenden
Zahlungsausfällen und -verzögerungen in der britischen
Automobilbranche. Als Ursache für die schwächelnde Nachfrage der
Briten sehen die Atradius-Risikoexperten die Verunsicherung in der
Bevölkerung angesichts der weiterhin ungewissen Ausstiegsmodalitäten
aus der Europäischen Union. Darüber hinaus belasten Großbritanniens
Pläne, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, die Nachfrage nach Automobilen
mit Verbrennungsmotoren. Unter anderem hat Großbritannien
angekündigt, ein Verkaufsverbot für Benzin- und Dieselautos ab dem
Jahr 2040 einzuführen.

"Die britischen Autohersteller können die schwache
Inlandsnachfrage derzeit noch aufgrund ihres ausgewogenen
Produktportfolios, ihrer immer noch soliden Produktivität und dank
einer stabilen Auslandsnachfrage, unterstützt durch die Abwertung des
Pfunds, ausgleichen", sagt Michael Karrenberg, Regional Director Risk
Services Germany, Central, North, East Europe & Russia/CIS von
Atradius. "Sollte es aber zu einem 'harten Brexit' ohne
Übergangslösung kommen, würde das den Zugang zu vielen bedeutenden
Märkten erheblich erschweren und die Zahlungsfähigkeit von
Herstellern und Zulieferern belasten."

Der aktuelle MarktMonitor Automotive

Im aktuellen Atradius Markt Monitor zur Automobilbranche haben die
Risikoexperten des internationalen Kreditversicherers die
Automobilbranchen Chinas, Frankreichs, Großbritanniens, der USA,
Deutschlands, Italiens, Mexikos, Polens, der Slowakei, Spaniens und
Schwedens im Detail analysiert. Für jedes Land geben sie einen
Ausblick auf die Entwicklung der Zahlungsrisiken in den kommenden
Monaten. Die Analyse kann auf www.atradius.de im Menüpunkt
Publikationen kostenlos heruntergeladen werden.

Über Atradius

Atradius ist ein globaler Anbieter von Kreditversicherungen,
Bürgschaften und Inkassodienstleistungen mit einer strategischen
Präsenz in mehr als 50 Ländern. Die von Atradius angebotenen
Kreditversicherungs-, Bürgschaften- und Inkasso-Produkte schützen
Unternehmen weltweit vor den Ausfallrisiken beim Verkauf von Waren
und Dienstleistungen auf Kredit. Atradius ist Mitglied der Grupo
Catalana Occidente (GCO.MC), einer der größten Versicherer in Spanien
und einer der größten Kreditversicherer der Welt. Weitere
Informationen finden Sie online unter www.atradius.de



Pressekontakt:
Atradius Kreditversicherung,
Niederlassung der Atradius Crédito y Caución S.A. de Seguros y
Reaseguros

Astrid Goldberg
Pressesprecherin
Telefon: +49 (0) 221 2044 - 2210
E-Mail: astrid.goldberg@atradius.com

Stefan Deimer
Pressereferent
Telefon: +49 (0) 221 2044 - 2016
E-Mail: stefan.deimer@atradius.com

Original-Content von: Atradius, übermittelt durch news aktuell


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