Rheinische Post: Beamte im Bundesverkehrsministerium erklären Bußgelder gegen Autohersteller für rechtlich zulässig
Geschrieben am 11-10-2018 |
Düsseldorf (ots) - Beamte des Bundesverkehrsministeriums haben
Bußgelder gegen Autohersteller in Höhe von bis zu 5000 Euro je
manipuliertem Fahrzeug für rechtlich zulässig erklärt, um illegale
Abschalteinrichtungen zu sanktionieren. Das geht aus einem internen
Vermerk vom vergangenen Juni hervor, der der Düsseldorfer
"Rheinischen Post" (Donnerstag) vorliegt. Experten sehen darin die
rechtliche Möglichkeit, Hersteller zu technischen Nachrüstungen zu
bewegen. So wird in dem Vermerk sinngemäß argumentiert, dass eine
Geldbuße je Fahrzeug zulässig sei, weil durch die
Abschalteinrichtungen gegen die Genehmigungsvorschriften verstoßen
wurde. Hintergrund ist, dass die Hersteller Autos nur dann anbieten
dürfen, wenn sie eine so genannte Übereinstimmungsbescheinigung
ausstellen. Diese gibt Auskunft über die technischen Eigenschaften
des Fahrzeugs und darf nicht von den Angaben abweichen, die bei der
Typzulassung von der Genehmigungsbehörde abgenommen wurden. In dem
Dokument des Ministeriums heißt es dazu: "Eine solche Abweichung kann
bei der Verwendung einer nicht von der EG-Typgenehmigung erfassten
Abschalteinrichtung, die sich als unzulässig erweist, vorliegen."
Handlungen, für die ein Bußgeld infrage kommt, bestehen laut Vermerk
"im Feilbieten, Veräußern oder In-Verkehr-Bringen ohne gültige
Übereinstimmungserklärung, was im Fall des Vorhandenseins einer
Abschalteinrichtung erfüllt sein kann". Die Bußgeldhöhe wird mit 2000
Euro und bei "gewerbsmäßigem Feilbieten" mit 5000 Euro je Fahrzeug
angegeben. Der Umweltrechtsexperte Martin Führ von der Hochschule
Darmstadt sieht darin einen Beleg, dass es rechtliche Möglichkeiten
für das Vorgehen gegen die Hersteller gibt. "Diese Bußgelder können
rechtlich einwandfrei je Fahrzeug verlangt werden, das manipuliert
wurde, unabhängig von möglicherweise bereits erfolgten
Software-Updates", sagte Führ. Das von Bundesministern vielfach
geäußerte Argument, dass man keine rechtlichen Möglichkeiten habe,
technische Nachrüstungen durchzusetzen, sei damit hinfällig. Führ ist
Rechtsprofessor an der Hochschule Darmstadt und wurde vom Deutschen
Bundestag auch als Sachverständiger für den einstigen
Abgas-Untersuchungsausschuss bestellt. Am Mittwoch hatte eine
Sprecherin von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erklärt,
dass man vorerst keine Bußgelder androhen wolle.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
658015
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Grüne fordern Steueranreize für Kleinwagen Düsseldorf (ots) - In der Debatte um geringere CO2-Grenzwerte von
Pkw haben die Grünen eine Änderung der Kfz-Steuer verlangt, um
Anreize für emissionsarme Autos zu setzen. "Die Kfz-Steuer muss so
umgestaltet werden, dass ein Anreiz für Käufer und Hersteller
entsteht, auf kleine und emissionsarme Autos zu setzen", sagte
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter der Düsseldorfer "Rheinischen
Post" (Donnerstag). Mittelfristiges Ziel müsse der Umstieg auf
vollkommen abgasfreie Autos sein. "Ab 2030 dürfen keine Pkw mit
Verbrennungsmotor mehr mehr...
- Rheinische Post: FDP-Vize-Kubicki fordert Rückbau der Baumhäuser im Hambacher Forst Düsseldorf (ots) - FDP-Vize-Chef Wolfgang Kubicki hat den Bund für
Umwelt- und Naturschutz dazu aufgefordert, sich für den Rückbau der
Baumhäuser im Hambacher Forst einzusetzen. "Sollte der BUND seine
eigene Argumentation gegenüber dem Oberverwaltungsgericht Münster
ernst nehmen, dass die im Hambacher Forst befindlichen Arten der
Bechsteinfledermaus und des großen Mausohrs besonders zu schützen
seien, müsste er sich eigentlich ab sofort dafür einsetzen, dass die
Baumhäuser abgebaut werden und der Wald wieder vollständig in seinen mehr...
- Rheinische Post: Beamtenbundchef Silberbach fordert Reaktion der Kultusministerkonferenz auf AfD-Portale Düsseldorf (ots) - Der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbundes,
Ulrich Silberbach, hat eine Reaktion der am Donnerstag tagenden
Kultusministerkonferenz auf die Online-Portale der AfD gefordert, auf
denen sie angebliche Verstöße von Lehrern gegen das Neutralitätsgebot
melden lässt. "Ich erwarte, dass sich die Kultusministerkonferenz am
Donnerstag mit dem Thema auseinandersetzt und eine klare Botschaft
sendet, dass die Kultusminister einen solchen Pranger ablehnen und
dass Schüler nicht zum Anschwärzen ihrer Lehrer aufgerufen werden mehr...
- Rheinische Post: 80.000 deutsche Beschäftigte in Großbritannien laut Bundesregierung vom Brexit betroffen Düsseldorf (ots) - Von den Auswirkungen des nahenden EU-Austritts
Großbritanniens werden nach Angaben der Bundesregierung rund 80.000
deutsche Erwerbstätige im Vereinigten Königreich direkt betroffen
sein. Das geht aus der Antwort der Regierung auf eine kleine Anfrage
der FDP-Bundestagsfraktion zu den sozialen Folgen des Brexits hervor,
die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag) vorliegt. Die
Regierung beruft sich auf Angaben des britischen Statistikamtes,
wonach "in den Jahren 2014 bis 2016 rund 80.000 deutsche
Staatsangehörige mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Land NRW will Gewaltprävention an Schulen verstärken
Neue Strategie soll Anfang 2019 vorliegen Köln (ots) - Die Regierung des Landes Nordrhein-Westfalens will
bis Anfang 2019 ein überarbeitetes Konzept für Gewaltprävention an
den Schulen des Landes vorlegen. Das kündigt Schulministerin Yvonne
Gebauer in einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Donnerstag-Ausgabe) an. "Klar ist, dass die Verstärkung der
Gewaltprävention zusätzliche Ressourcen erfordert", schreibt die
FDP-Politikerin. Deshalb seien im Entwurf des Haushaltsplans 2019
erstmals vorsorglich 54 neue zusätzliche Stellen für die
Extremismus- und Gewaltprävention mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|