Börsen-Zeitung: Am Tropf von Peking / Kommentar zu BMWs Investitionen in China von Stefan Kroneck
Geschrieben am 11-10-2018 |
Frankfurt (ots) - Die Entscheidung von BMW, die Kapazitäten in
China deutlich zu erweitern und den Anteil am Joint Venture (JV) mit
Brilliance auf eine Mehrheitsbeteiligung auszubauen, ist ein klares
strategische Signal des Münchner Autokonzerns, wohin die Reise auf
lange Sicht geht. Der weiß-blaue Dax-Konzern setzt in der Zukunft
noch stärker auf den größten Automarkt der Welt. Trumps
Protektionismus ist dabei zwar ein Ärgernis, aber kein entscheidendes
Hemmnis. CEO Harald Krüger folgt dem Trend. Schon heute verkauft BMW
jedes vierte Auto in der Volksrepublik, Daimler ebenso. Der
Absatzanteil von China beträgt bei Volkswagen über 40% - Tendenz
steigend.
Die deutschen Hersteller wirken dabei wie Getriebene. Einerseits
stabilisiert der ungebrochene Boom im Reich der Mitte ihre
Geschäftsmodelle, andererseits macht sich das Trio immer stärker vom
Regierungssystem eines Landes abhängig, dessen Legitimation nicht
auf demokratischen Grundprinzipien beruht. Die kommunistische
Einheitspartei Chinas kann sich nur an der Macht halten, solange sie
für einen zunehmenden Wohlstand der Bevölkerung sorgt.
Was passiert aber, wenn die China-Wachstumsblase eines Tages
platzt? Die deutsche Autoindustrie hängt zunehmend am Tropf des
Reichs der Mitte. Mit jedem Auto, das BMW & Co. mehr in China
verkauft, wächst zugleich das Klumpenrisiko. Die Führungsetagen der
Häuser verweisen darauf, dass man mit der Fokussierung auf die Märkte
Asien, Europa und Amerika die Risiken streut. Das ist aber
Augenwischerei. Stottert der chinesische Motor, würgt die
Weltkonjunktur ab.
Derweil gilt für BMW und viele andere westliche
Industrieunternehmen, die dick im China-Geschäft stecken, Business as
usual. Die Münchner geben 3,6 Mrd. Euro dafür aus, ihren JV-Anteil
von 50% auf 75% zu erhöhen. Den chinesischen Partner freut's, kann er
doch mit diesen frischen Mitteln seine eigene Bilanz stabilisieren.
Welchen Goodwill BMW mit der Transaktion in ihre eigenen Bücher
nimmt, erschließt sich nicht.
Für die Münchner liegt aber der Vorteil dieses Geschäfts auf der
Hand. Da sie ihre Beteiligung künftig bilanziell voll konsolidieren
können, wirkt das wie ein Gewinnhebel des hochprofitablen
China-Geschäfts. Zugleich haben sie künftig die alleinige Kontrolle
über die Finanzmittel des JV. Hier liegt die Verlockung für die
Wettbewerber, BMW nachzueifern. Peking macht's möglich. Doch
Volkswagen ist mit langfristigen Verträgen an FAW und SAIC gebunden.
Die Wolfsburger haben hier vorerst keinen Handlungsspielraum.
(Börsen-Zeitung, 12.10.2018)
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