Rheinische Post: Gefahr der Wende
Kommentar Von Birgit Marschall
Geschrieben am 11-10-2018 |
Düsseldorf (ots) - Man sollte die wirtschaftliche Lage nicht
dramatischer darstellen als sie ist. Noch ist die allgemeine
Aufgeregtheit in Politik und Gesellschaft und jetzt auch an den
Börsen der Lage nicht angemessen. Gerade die deutsche Wirtschaft
zeigt sich trotz aller von außen kommenden Irritationen erstaunlich
robust. Allerdings geht jeder Aufschwung irgendwann zu Ende. Der
Wendepunkt könnte neuerdings früher eintreten als bisher erwartet.
Denn die Konjunkturrisiken sind tatsächlich stark gestiegen. Ein
scharfer Abschwung, gar eine Rezession, würden den Rechtsruck
beschleunigen. Die AfD-Erfolge sind angesichts der immer noch
hervorragenden Wirtschaftslage ohnehin erstaunlich. Sollte sich das
Blatt drehen, kämen die Volksparteien noch mehr unter Druck. Die
Politik muss sich dieser Gefahr bewusst sein. Verantwortungsbewusst
wäre eine Regierung, die nicht einfach jede Menge zusätzlicher
Sozialausgaben beschlösse, sondern ihr Pulver trocken hielte.
Entlastungen bei Steuern und Abgaben könnten nämlich bald das beste
Instrument zur Stabilisierung sein. Sie müssen aber finanzierbar
bleiben.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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