Mehr Insolvenzen in Mittel- und Osteuropa / Kreditversicherer Coface: Die gute Zeiten sind vorbei
Geschrieben am 12-10-2018 |
Mainz (ots) - Die Insolvenzen in Mittel- und Osteuropa (MOE)
werden stark steigen. Das erwartet der Kreditversicherer Coface. Für
2018 prognostiziert Coface plus 10,4 Prozent und für 2019 plus 15,5
Prozent. Trotz guter wirtschaftlicher Entwicklung stiegen die
Insolvenzen schon 2017 um 6,4 Prozent. Nach Ansicht der
Coface-Volkswirte ist das ein Anzeichen für das Ende des positiven
wirtschaftlichen Zyklus in der Region. Denn auch die Liquidität der
Unternehmen schwächelt, obwohl die Geschäfte in den vergangenen
Jahren gut liefen.
Mittel- und Osteuropa erlebte in den vergangenen Jahren eine Phase
starker wirtschaftlicher Aktivität. 2017 betrug das durchschnittliche
Wachstum der Region 4,5 Prozent. Das war der höchste Wert seit 2008.
Der private Konsum und die wiederbelebte Investitionen in Anlagen
trugen wesentlich zum Wachstum bei. Allerdings verbesserte sich in
dem günstigen Umfeld die Liquiditätssituation der Unternehmen nicht.
Insgesamt stieg so die Anzahl der Insolvenzen 2017 um 6,4 Prozent.
Damit kehrte sich der Trend der Vorjahre um. 2016 waren die Pleiten
um 6 Prozent zurückgegangen, 2015 sogar um 14 Prozent. Zugleich waren
im vergangenen Jahr mit neun Ländern mehr von steigenden
Insolvenzahlen betroffen als zuvor: Kroatien, Estland, Ungarn,
Litauen, Polen, Rumänien, Russland, Serbien und Slowenien. Nur in
fünf Ländern gingen die Zahlen zurück: Bulgarien, Tschechische
Republik, Lettland, Slowakei und Ukraine. Die statistische Spanne ist
weit. Sie reicht von minus 27,1 Prozent Insolvenzen in der Slowakei
und minus 26 Prozent in Tschechien über leichte Anstiege in Estland
(2,4 Prozent) und Rumänien (2,5 Prozent) bis zu einem starken Plus in
Kroatien (40,1 Prozent).
Die Gründe für die schwächere Liquidität, die auch zu Insolvenzen
geführt hat, sind in den verschiedenen Ländern gleich.
"Produktionsauslastungen und die starke Nachfrage veranlassten
Unternehmen dazu, die Kapazitäten auszubauen", erklärt Grzegorz
Sielewicz, Regional Economist bei Coface für Mittel- und Osteuropa.
"Ermutigt durch das positive Umfeld, aber ungeachtet des hohen
Wettbewerbs in etlichen Branchen, kamen außerdem neue Unternehmen auf
die Märkte. Die Umsätze stiegen auch, allerdings nicht die Gewinne.
Der Profit wurde begrenzt durch höhere Kosten, inklusive der Löhne."
Hinzu kam, dass die Unternehmen freie Stellen nur schwer oder gar
nicht besetzen konnten. Immer häufiger nennen Unternehmen dies als
Hindernis für ihre Entwicklung und sehen es als größeres Problem als
die unsicherere wirtschaftliche Umgebung.
Für das laufende Jahr und für 2019 erwartet Coface weiter
steigende Insolvenzahlen für die Region und damit das Ende einer
längeren wirtschaftlichen Phase. 2018 errechnet Coface für MOE 10,4
Prozent mehr Verfahren. Polen wird voraussichtlich 20,2 Prozent mehr
Insolvenzen und Restrukturierungsverfahren erleben. Verbessern wird
sich die Situation voraussichtlich für Serbien und die Slowakei. 2019
wird sich das Wirtschaftswachstum in der Region verlangsamen und die
dazu beitragen, dass die Insolvenzen dann um weitere 15,5 Prozent
ansteigen werden.
Mehr zur Untersuchung: www.coface.de
Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.com
www.coface.de
Original-Content von: Coface Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
658282
weitere Artikel:
- Kooperation von Audi, Bain, Deutsche Telekom und FC Bayern München / "The Power of 4": Bachelorabsolventen starten Gap Year der besonderen Art München (ots) - Von Praktika bei vier weltweit führenden
Unternehmen über spannende Digitalisierungsworkshops bis hin zu
sportlichen Highlights: Mit dem Titel "The Power of 4" ist zum
Monatsbeginn ein Gap-Year-Programm der besonderen Art gestartet. Das
gemeinsame Angebot von Audi, Bain & Company, Deutsche Telekom und dem
FC Bayern München richtet sich an herausragende Bachelorabsolventen
aller Fachrichtungen, die sich vor ihrem Masterstudium persönlich und
fachlich weiterentwickeln möchten. Für die erste Auflage wurden aus
mehreren mehr...
- Evidence Initiative: Initiative soll der Förderung datengestützter Ansätze in der Politik dienen London (ots/PRNewswire) -
Economist und Pew Charitable Trusts gehen Partnerschaft ein, um
Öffentlichkeit und politische Entscheidungsträger mit Fakten zu
beliefern
Zum Start der neu gegründeten Evidence Initiative, ein Projekt,
das gemeinsam von der Economist Group und Pew Charitable Trusts ins
Leben gerufen wurde, haben sich gestern führende Vordenker und
Fachleute für evidenzbasierte Entscheidungskompetenz dafür
ausgesprochen, den Nutzen und Einsatz von Daten und Fakten für
politische Strategien weltweit zu fördern. mehr...
- Treueprogramm-Dienstleister Giift tätigt im 3. Quartal 2018 Transaktionen in Höhe von 1 Milliarde Dollar New York (ots/PRNewswire) -
Neues Ziel: Transaktionen im Wert von 10 Milliarden Dollar bis
2020
Giift, ein auf die Einlösung von Treueguthaben (Punkte, Meilen,
Geschenkkarten, Prämien) spezialisierter Dienstleister, gab heute die
Erreichung seines Ziels von Transaktionen in Höhe von 1 Milliarde
Dollar im 3. Quartal 2018 bekannt - zwei Jahre früher als
ursprünglich geplant.
Giift verdankt seinen Erfolg Finanzdienstleistern, die immer
häufiger seine Technologie zur Verwaltung von Treueprogrammen
übernehmen. "Wir sehen mehr...
- Splendid Drinks erweitert Aktivitätsradius Luxemburg/Berlin (ots) - Die Splendid Drinks G+L Mitte GmbH & Co.
KG hat mit Wirkung zum 01.01.2018 51% der Anteile an der Getränke
Müller GmbH & Co. KG in Bielefeld erworben. Die übrigen 49% werden
von Viktoria Müller gehalten.
Mit dieser jüngsten Akquisition ist die Splendid Drinks nun in der
Mitte Deutschlands angekommen und deckt hier das Gebiet Ostwestfalen
ab. "Der Markt ist im Umbruch und ich freue mich, einen starken
Partner an der Seite zu haben, mit dem wir uns weiterentwickeln und
künftige Herausforderungen mehr...
- "Cyber Readiness" deutscher Unternehmen mangelhaft München (ots) - Hiscox Cyber Readiness Report 2018: Mehrheit der
deutschen Unternehmen sind Cyber-Anfänger / Unternehmen überfordert
mit kohärenter Cyber-Sicherheitsplanung / EU-DSGVO setzt Betriebe
unter Druck / Schutz durch Cyber-Versicherung wird vernachlässigt /
Zahl der Cryprojacking Vorfälle steigt stetig
Der Schutz vor Cyber-Gefahren bleibt für deutsche Unternehmen ein
echter Stress-Faktor. Die zweite Auflage des "Cyber Readiness
Reports" des Spezialversicherers Hiscox verdeutlicht, dass deutsche
Firmen auch im internationalen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|