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ARD/WDR-Film: Neue Spuren im Mißbrauchsskandal der katholischen Kirche

Geschrieben am 15-10-2018

Köln (ots) -

Sperrfrist: 15.10.2018 05:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

"Allzu lange ist in der Kirche Missbrauch geleugnet, weggeschaut und
vertuscht worden. Die Opfer haben Anspruch auf Gerechtigkeit." - Es
ist erst vier Wochen her, dass Kardinal Reinhard Marx, der
Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, diese Sätze gesagt und
alle Opfer von Missbrauch durch katholische Amtsträger in Deutschland
um Entschuldigung gebeten hat.

Dass der Umgang der Kirche mit Missbrauch auch aktuell noch
problematisch ist, zeigt nun einer der prominentesten Opfervertreter
in Deutschland - Matthias Katsch - in einer exklusiven ARD/WDR
Recherche auf. Der ehemalige Canisius-Schüler und Sprecher der
Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch" hat 2010 den Missbrauchsskandal
in der katholischen Kirche in Deutschland ausgelöst. Über dreißig
Jahre blieben die Verbrechen seiner Täter, der Jesuitenpriester Peter
R. und Wolfgang S. im Verborgenen. Erst 2010 werden ihre Taten am
Canisius-Kolleg durch Matthias Katsch und seine Mitschüler
öffentlich. Und dann? Nur so viel ist bislang bekannt: Beide Täter
wurden nach 2010 in Chile gesehen.

Weil die Aufklärung nicht voran geht, hat Matthias Katsch die Dinge
nun selbst in die Hand genommen. Er ist nach Chile gereist und hat
dort nach den Spuren seiner Täter und weiteren Opfern gesucht - und
sie gefunden. Story-Autorin Eva Müller hat ihn dabei mit der Kamera
begleitet. Die Recherche zeigt: Der zweite Haupttäter am
Canisius-Kolleg, Wolfgang S., wohnt bis heute in Chile und hat dort
einen Sportverein für Jugendliche gegründet. Er hat seinem ehemaligen
Kollegen Peter R. von dort aus Jugendliche zum "Stipendium" nach
Deutschland vermittelt. Während dieser Aufenthalte werden die
Jugendlichen von Peter R. missbraucht.

Eine Rolle spielt auch das größte Sozialwerk Südamerikas: Christo
Vive. Auch von hier aus brachen Jugendliche zu Priester Peter R. nach
Deutschland auf, um bis zu einem Jahr bei ihm zu leben. Die
Betroffenen sprechen in der ARD zum ersten Mal über Ihren Missbrauch
durch Peter R. in Hildesheim, Berlin und Hannover.

Redaktion: Jo Angerer

Die Story im Ersten: "Meine Täter, die Priester", Montag, 15.10.2018,
23.30 Uhr
Online first am 15.10.2018 ab 18 Uhr in der ARD-Mediathek



Pressekontakt:
WDR Presse und Information
Telefon 0221 220 7100
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell


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