Antarktika. Eine Ausstellung über Entfremdung - BILD
Geschrieben am 17-10-2018 |
Wien (ots) - Ausgehend von der Metapher der "sozialen Kälte"
beschäftigt sich die Ausstellung "Antarktika" mit den verschiedenen
Bedeutungen des modernen Entfremdungsbegriffs. Ist die Diagnose einer
fortschreitenden Verhärtung von Sozial- und Selbstverhältnissen
weiter plausibel? Wie verhält sie sich zu zeitgenössischen
Forderungen nach Authentizität und Kreativität? Und: Welche anderen
Formen der Kommunikation, der Interaktion und der Arbeit braucht es,
damit erfolgreiche Selbst- und Weltbezüge wieder denkbar werden?
Zwtl.: Eine Beziehung der Beziehungslosigkeit
"Die Gletscher der Antarktis rücken jährlich drei Millimeter auf
uns zu", schreibt Michelangelo Antonioni in seiner Prosaskizze
"Antarktika". Es ist die Ahnung einer fortschreitenden sozialen
Vereisung und Vergletscherung, die den Regisseur in den 1960ern zu
diesen Zeilen bewegte. Wenn in diesem Zusammenhang, metaphorisch
verdichtet, von Entfremdung die Rede ist, handelt es sich um eine
paradoxe Kategorie: einen Zustand des gleichzeitigen Beteiligt- und
Unbeteiligtseins.
Die Ausstellung "Antarktika" denkt diese Konfiguration weiter und
versammelt insbesondere jüngere Positionen der Gegenwartskunst. Diese
beschäftigen sich mit dem Verhältnis von Identität und Disidentität,
der Entzweiung von Person und Rolle im Bewusstsein einer
Selbstentfremdung in der Moderne bis zur (nur vorgeblichen)
Abwesenheit von Entfremdung in den "neuen Arbeitswelten". Studien von
Verhaltensformen der Kälte stehen dabei Werken gegenüber, in denen
eine intensive Ich-Bezogenheit überhitzt wirkt - und am Ende doch nur
eine andere Facette zeitgenössischer Entfremdungserfahrung markiert.
Die Kurator/innen Vanessa Joan Müller und Nicolaus Schafhausen
haben ihren Schwerpunkt in der Auswahl der Werke auf Fotografie und
Film gelegt, die als Repräsentationsmedien ein scheinbar
privilegiertes Verhältnis zur Wirklichkeit besitzen und intuitiv die
vielschichtigen Dimensionen dessen beleuchten, wofür der Begriff
Entfremdung steht: eine grundsätzliche Kondition der Moderne, die
unser aller Leben prägt.
Künstler/innen
Vilt? Bra?i?nait? / Tomas Sinkevi?ius, Burak Delier, Buck Ellison,
Isabella Fürnkäs, Eva Giolo, Thibaut Henz, Jan Hoeft, Hanne Lippard,
Joanna Piotrowska, Jeroen de Rijke / Willem de Rooij, Jana Schulz,
Andrzej Steinbach, Ingel Vaikla, Peter Wächtler, Ian Wallace, Tobias
Zielony
Kurator/innen Vanessa Joan Müller, Nicolaus Schafhausen
Ausstellung Antarktika. Eine Ausstellung über Entfremdung
Kunsthalle Wien Museumsquartier 25. Oktober 2018 - 17. Februar 2019
Eröffnung: Antarktika. Eine Ausstellung über Entfremdung
18 Uhr: Gespräch mit Ian Wallace
18.45 & 20 Uhr: Performances von Isabella Fürnkäs
Datum: 24.10.2018, 18:00 - 22:00 Uhr
Ort: Kunsthalle Wien MuseumsQuartier
Museumsplatz 1, 1070 Wien
Url: http://www.kunsthallewien.at/ausstellungen/antarktika
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM /
Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Kunsthalle Wien
Susanne Fernandes Silva
Pressesprecherin
+43 (0) 1 521 89-1221
susanne.fernandes-silva@kunsthallewien.at
www.kunsthallewien.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/4198/aom
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