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Globaler Roboter-Absatz in fünf Jahren verdoppelt - Weltroboterverband IFR legt Report 2018 vor (FOTO)

Geschrieben am 18-10-2018

Frankfurt (ots) -

World Robotics Report 2018 der International Federation of
Robotics in der Übersicht (Industrial Robots):

- Ausblick 2021: Globaler Absatz steigt im Jahresdurchschnitt um
+14 Prozent
- Japan produziert weltweit die meisten Industrie-Roboter
- Europa erreicht weltweit die größte Roboterdichte
- China verzeichnet stärkste Nachfrage und größtes Absatzvolumen

Die International Federation of Robotics hat den neuen World
Robotics Report vorgelegt: Der weltweite Absatz von
Industrie-Robotern erreichte 2017 einen neuen Rekord von 381.000
ausgelieferten Einheiten - plus 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Damit stieg der Jahresabsatz von Industrie-Robotern in den letzten
fünf Jahren um 114 Prozent (2013-2017). Der Verkaufswert kletterte um
21 Prozent auf einen neuen Höchststand von 16,2 Milliarden US-Dollar
im Vergleich zu 2016.

"Industrieroboter spielen eine Schlüsselrolle für den Fortschritt
der Fertigungsindustrie", sagt Junji Tsuda, Präsident der
International Federation of Robotics. "Roboter werden mit zahlreichen
Spitzentechnologien weiterentwickelt. Dazu zählen industrielle
Bildverarbeitung, Skill Learning, Fehlerprognosen unter Verwendung
von KI, neue Konzepte der Mensch-Maschine-Kollaboration, einfache
Programmierung und viele andere. Diese Technologien werden dazu
beitragen, die Produktivität der Fertigung zu verbessern und die
Einsatzgebiete der Roboteranwendung zu erweitern. Wie die
IFR-Prognose zeigt, wird die jährliche Anzahl der Industrie-Roboter,
die an die Fabriken der Welt ausgeliefert werden im Jahr 2021 etwa
630.000 Einheiten erreichen."

Die fünf wichtigsten Märkte weltweit

73 Prozent des Gesamtumsatzes der Industrie-Roboter entfallen 2017
auf fünf Hauptmärkte: China, Japan, Südkorea, USA und Deutschland.

China hat seine führende Position als nachfragestärkstes Land mit
einem Marktanteil von 36 Prozent der weltweiten Lieferungen 2017
deutlich ausgebaut. Mit einem Absatz von rund 138.000
Industrie-Robotern (2016-2017: +59 Prozent) lag das Absatzvolumen des
Landes über dem Gesamtabsatz von Europa und Amerika zusammengerechnet
(112.400 Einheiten). Ausländische Roboterlieferanten steigerten ihren
Absatz um 72 Prozent auf 103.200 Einheiten. Dazu zählen auch Roboter,
die von internationalen Herstellern in China vor Ort produziert
wurden. Erstmals erzielten ausländische Roboterlieferanten 2017 eine
größere Wachstumsrate als chinesische Hersteller. Der
Inlandsmarktanteil chinesischer Roboterhersteller reduzierte sich von
31 Prozent im Jahr 2016 auf 25 Prozent im Jahr 2017.

Japan ist das in der Fertigung von Industrie-Robotern weltweit
führende Land. Nippons Hersteller lieferten 2017 einen Anteil von 56
Prozent des globalen Lieferumfangs. Die Exportquote stieg um 45
Prozent (2016-2017) - die Zielmärkte der japanischen Hersteller waren
Nordamerika, China, Südkorea und Europa. Der Roboterabsatz in Japan
stieg um 18 Prozent auf 45.566 Einheiten - der zweithöchste jemals in
Japan erzielte Wert. Nur im Jahr 2000 wurden mit 46.986 Einheiten
noch mehr Roboter abgesetzt.

Die Fertigungsindustrie Südkoreas verzeichnet die mit Abstand
höchste Roboterdichte der Welt - mehr als das Achtfache des globalen
Durchschnitts. Im Jahr 2017 sank der Roboterabsatz jedoch um 4
Prozent auf 39.732 Einheiten. Haupttreiber dieser Entwicklung war die
Elektro-/Elektronikindustrie - in der Branche sanken die
Roboterinstallationen im Jahr 2017 um 18 Prozent. Im Vorjahr hatten
die Installationen von Industrie-Robotern mit 41.373 Einheiten einen
Höhepunkt erreicht.

Die Roboterinstallationen in den USA stiegen 2017 zum siebten Mal
in Folge auf einen neuen Höchststand und erreichten 33.192 Einheiten.
Das sind 6 Prozent mehr als 2016. Seit dem Jahr 2010 ist der Trend
zur Automatisierung der Produktion anhaltender Wachstumstreiber in
allen US-Fertigungsindustrien. Ziel dieser
Automatisierungsinvestitionen ist es, die US-Wirtschaftszweige sowohl
auf dem inländischen als auch dem globalen Markt zu stärken.

Deutschland ist der fünftgrößte Robotermarkt weltweit und die
Nummer eins in Europa. 2017 stieg die Zahl der verkauften Roboter um
7 Prozent auf den neuen Allzeit-Rekord von 21.404 Einheiten (2016:
20.074 Einheiten). Zwischen 2014 und 2016 hatte der jährliche Absatz
von Industrie-Robotern bei rund 20.000 Einheiten stagniert.

Robotereinsatz nach Branchen weltweit

Aus der Automobilindustrie kommt mit einem Marktanteil von 33
Prozent an den gesamten Lieferungen im Jahr 2017 weltweit nach wie
vor die größte Roboternachfrage. - Der Absatz stieg um 22 Prozent.
Die Herstellung von Pkw ist in den letzten zehn Jahren zunehmend
komplexer geworden: Ein beträchtlicher Teil der Produktion erfordert
Automationsprozesse mit Robotern. Hersteller von Hybrid- und
Elektroautos verzeichnen eine verstärkte Nachfrage nach
vielfältigeren Fahrzeugmodellen, ebenso wie die traditionellen
Automobilhersteller. Dazu kommen Herausforderungen, die Klimaziele
für 2030 zu erreichen und künftig eine größere Zahl an Neuwagen als
emissionsarme und emissionsfreie Fahrzeuge zu liefern.

Künftig werden die Automobilhersteller auch in kollaborative
Anwendungen für die Endmontage und Endbearbeitung investieren.
Automobilzulieferer auf zweiter Ebene (Second-Tier) - darunter viele
kleine und mittlere Unternehmen - stellen weniger schnell auf eine
vollständige Automatisierung um. Es ist aber damit zu rechnen, dass
sich dies ändert, da Roboter immer kleiner, flexibler, einfacher zu
programmieren und kostengünstiger werden.

Die Elektro-/Elektronikindustrie hat aufgeholt: Der Absatz stieg
um 33 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 121.300 Einheiten - das
entspricht einem Anteil von 32 Prozent am Gesamtangebot im Jahr 2017.
Hinter dem Anstieg steht eine steigende Nachfrage nach
Elektronik-Produkten und der anziehende Bedarf an Batterien, Chips
und Displays. Die Notwendigkeit, in der Produktion zu automatisieren
treibt die Nachfrage an: Roboter schaffen es sehr kleine Teile mit
hoher Geschwindigkeit und Präzision zu bearbeiten, so dass die
Elektronikhersteller gleichzeitig ihre Qualität sichern und die
Produktionskosten optimieren können. Das wachsende Angebot an smarten
End-Effektoren und Bildverarbeitungstechnologien erweitert zudem die
Anwendungen, die Roboter bei der Herstellung von Elektronikprodukten
übernehmen können.

Die Metallindustrie (einschließlich Industriemaschinen,
Metallprodukten und Basismetallindustrie) befindet sich im
Aufschwung. Der Marktanteil erreichte 10 Prozent des weltweiten
Absatzvolumens an Industrieroboters Industrierobotern mit einem
außergewöhnlichen Absatzwachstum von 55 Prozent im Jahr 2017.
Analysten prognostizieren für 2018 ein Nachfragewachstum bei
Metallen. Insbesondere der Bedarf an Kobalt und Lithium, die in
Elektroautobatterien verwendet werden, bewegt sich weiterhin auf
hohem Niveau. Große Metallunternehmen und Hersteller von
Metallerzeugnissen setzen aktuell Industrie-4.0-Strategien zur
Automatisierung um und setzen dabei auch auf Robotik, um
Kosteneffizienz zu erzielen und schnell auf Nachfrageänderungen
reagieren zu können.

Automatisierungsgrad nach Roboterdichte

Weltweit ist der neue Durchschnitt der globalen Roboterdichte in
der Fertigungsindustrie auf 85 Einheiten je 10,000 Beschäftigten
gestiegen (2016: 74 Einheiten). Nach Regionen aufgeschlüsselt,
beträgt die durchschnittliche Roboterdichte in Europa 106 Einheiten,
in Amerika 91 und in Asien 75 Einheiten.

Link zum Download der Grafiken und die IFR Pressemeldung auf
Englisch: https://ifr.org/ifr-press-releases/

Über die IFR

The International Federation of Robotics: www.ifr.org

Das IFR Statistical Department veröffentlicht jedes Jahr zwei
Studien zur Robotik:

World Robotics - Industrieroboter: Dieser einzigartige Bericht
liefert weltweite Statistiken über Industrieroboter in einheitlichen
Tabellen und ermöglicht aussagefähige Ländervergleiche. Er enthält
statistische Daten aus circa 40 Ländern, aufgeschlüsselt nach
Anwendungsbereichen, Industriesektoren, Roboterarten und anderen
technischen und wirtschaftlichen Aspekten. Für ausgewählte Länder
sind Produktions-, Export- und Importdaten aufgeführt. Trends bei
Roboterdichte, z.B. die Anzahl von Robotern auf je 10.000
Beschäftigte in relevanten Sektoren, werden ebenfalls dargestellt.

World Robotics - Serviceroboter: Dieser einzigartige Bericht
liefert weltweite Statistiken über Serviceroboter, Marktanalysen,
Fallstudien und internationale Forschungsstrategien zu
Servicerobotern. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit unserem
Partner Fraunhofer IPA, Stuttgart erarbeitet.



Pressekontakt:
econNEWSnetwork
Carsten Heer
Tel. +49 (0) 40 822 44 284
E-Mail: press@ifr.org

Original-Content von: The International Federation of Robotics, übermittelt durch news aktuell


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