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Viele gefährliche Fahrzeuge kommen aus Deutschland / baua: Bericht "Gefährliche Produkte 2018" erschienen

Geschrieben am 18-10-2018

Dortmund (ots) - Im Jahr 2017 meldeten die europäischen
Marktüberwachungsbehörden 2.199 risikobehaftete Produkte. Negativ
fielen den Behörden besonders Spielzeug und Kraftfahrzeuge auf. Das
zeigt die aktuelle Auswertung der im Rahmen des europäischen
Schnellwarnsystems RAPEX europaweit gemeldeten Produkte. Wird
gefährliches Spielzeug immer noch häufig in China hergestellt und
exportiert, kommen hingegen viele gefährliche Kraftfahrzeuge aus
Deutschland. Diese und weitere Fakten enthält der Bericht
"Gefährliche Produkte 2018", den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin (BAuA) als zentrale Meldestelle in Deutschland
jetzt herausgegeben hat.

Die deutschen Marktüberwachungsbehörden haben im vergangenen Jahr
331 RAPEX-Meldungen über gefährliche Produkte mit ernstem Risiko
(höchste Risikostufe), die in Deutschland aufgefunden wurden, an die
BAuA weitergeleitet. Die Zahl der Meldungen aus dem Bereich der
Kraftfahrzeuge nimmt dabei bereits seit einigen Jahren stetig zu.
Insgesamt 240 Meldungen der Kategorie Fahrzeuge wurden von den
deutschen Marktüberwachungsbehörden gemeldet. Im Vergleich zum Jahr
2010 (46 Meldungen) hat sich die Zahl damit verfünffacht. Bei den
Produkten handelte es sich hauptsächlich um PKW verschiedener
Modelle, aber auch bei LKW, Omnibussen, Krafträdern sowie bei
Wohnmobilen wurden ernste Risiken ermittelt. 142 der 331 gemeldeten
Produkte und damit ein Anteil von 42,9 Prozent kamen von deutschen
Herstellern. Dabei stammten 138 der 142 gefährlichen Produkte von
deutschen Automobilherstellern oder Zulieferern.

Eine weitere interessante Entwicklung offenbart der Jahresbericht
im Hinblick auf zurückgerufene Fahrzeuge, deren Stückzahl seit 2014
rasant ansteigt. Insgesamt wurden europaweit mehr als 32,1 Mio.
Fahrzeuge aufgrund ernster Risiken gemeldet und zurückgerufen.
Zunehmend sind mehr "junge" Fahrzeuge betroffen. Das sind Fahrzeuge,
die bereits im Jahr ihrer Produktion oder im Folgejahr von den
Herstellern zurückbeordert und nachgebessert werden. Kürzere
Entwicklungszeiten und häufigere Modellwechsel könnten mögliche
Ursachen hierfür sein.

Auf dem deutschen Markt wurden auch gefährliche Produkte entdeckt,
die gegen die REACH-Verordnung verstoßen haben. Insgesamt wurden 37
Produkte aufgrund erhöhter Konzentrationen chemischer Stoffe
gemeldet. Hierbei handelte es sich fast ausschließlich um
Kleidungsstücke aus Leder, bei denen der Chromgehalt deutlich
überschritten wurde. Auch bei 19 elektrischen Betriebsmitteln mussten
die Marktüberwachungsbehörden schwerwiegende Mängel feststellen.

Eine Auswertung von Unfallberichten zu tödlichen Arbeitsunfällen
mit technischen Produkten vervollständigt den Bericht. Im Jahr 2017
erreichten die BAuA von den von den Aufsichtsbehörden im
Arbeitsschutz bis zum Stichtag 143 Unfallmeldungen, davon 105 mit
Produktbezug. Eine detailliertere Auswertung der Produkte, die unter
die Maschinenrichtlinie fallen, zeigt, dass an vielen Unfällen LKW
(20,5 Prozent) beteiligt waren. (Erd-)Baumaschinen wie Bagger, Kräne
oder Radlader nehmen in Summe einen Anteil von etwa 29 Prozent ein.
Der Bericht schließt mit den amtlichen Bekanntmachungen in 2017 ab.

"Gefährliche Produkte 2018. Informationen zur Produktsicherheit";
Isabell Bentz, Dr. Tobias Bleyer, Jochen Blume, Marie Pendzich,
Katharina Kriegler-Schmidt; 1. Auflage; Dortmund/Berlin/Dresden;
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2018; DOI
10.21934/baua:bericht20180822; 68 Seiten. Den Bericht im PDF-Format
sowie weitere Informationen zur Produktsicherheit gibt es im
Internetangebot der BAuA unter www.produktsicherheitsportal.de.

Direkter Link: www.baua.de/dok/8754558

Forschung für Arbeit und Gesundheit

Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich
des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den
Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der
Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im
Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten
Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz
arbeiten über 700 Beschäftigte.

www.baua.de

Die BAuA ist Partner im Wissenschaftsjahr 2018 - Arbeitswelten der
Zukunft.



Pressekontakt:
Jörg Feldmann
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Gruppe 6.1, Pressearbeit
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Tel.: 0231 9071-2330
Fax: 0231 9071-2299
E-Mail: presse@baua.bund.de
www.baua.de

Original-Content von: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, übermittelt durch news aktuell


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