Rheinische Post: Kommentar /
Die Bayern-Hybris
= VON MICHAEL BRÖCKER
Geschrieben am 19-10-2018 |
Düsseldorf (ots) - So viel Chuzpe ist selbst für Bayern-Offizielle
ungewöhnlich. Da laden die Verantwortlichen des FC Bayern München zur
Pressekonferenz und beschimpfen 30 Minuten lang Medien für ihre
Kritik an Bayern-Spielern oder der Nationalmannschaft. Sogar der
erste Grundgesetzartikel wurde zitiert. Zur Erinnerung: Das ist der
mit der Würde des Menschen. Wie bitte? Man rieb sich verwundert die
Augen. Nichts gegen Medienkritik. Journalisten berichten manchmal
überzogen, auch hämisch. Das sollte nicht sein. Gegen eine falsche
Darstellung kann sich ein Verein auch juristisch wehren. Aber Hoeneß
und Rummenigge sind als Kronzeugen für ein faires, angemessenes (und
auch gesetzestreues) Verhalten wahrlich ungeeignet. Hatte Hoeneß
nicht gerade einem Leverkusen-Spieler attestiert, "geisteskrank" zu
sein? Und einen Ex-Spieler als "Söldner" diffamiert? Und einem
anderen Ex-Spieler vorgeworfen, einen "Scheißdreck" gespielt zu
haben? Ach ja: Würde. Respekt. Man wünschte den
Bayern-Verantwortlichen mehr Gelassenheit. Und mehr Fokus auf die
sportliche Analyse von vier sieglosen Spielen.
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