Unternehmen kratzen bei der Automatisierung noch an der Oberfläche
Geschrieben am 23-10-2018 |
Berlin (ots) -
- Lediglich 16 Prozent sind in der breiten Umsetzung
- Operative Exzellenz steht im Vordergrund, hohe Einsparungen sind
möglich
- Automobilbranche liegt vorne
- Einfach Maßnahmen werden zu selten genutzt
Weniger als ein Fünftel (16%) der Unternehmen mit
Automatisierungsprojekten gehen bislang über den Status von einzelnen
Pilotanwendungen hinaus und setzen sie in mehrfacher Ausprägung über
Geschäftsbereiche, Funktionsebenen oder auch Ländergrenzen hinweg
ein. Der Schwerpunkt liegt eher auf operativen Verbesserungen als auf
langfristigen, strategischen Wachstumsinitiativen: 40 Prozent der
Unternehmen zielen vor allem auf qualitative Ergebnisse ab, nur 23
Prozent auf zusätzlichen Umsatz. Insgesamt rund ein Drittel der
untersuchten Organisationen konzentrieren sich bei ihren Aktivitäten
auf solche, die einfach zu implementieren sind, aber einen hohen
Mehrwert versprechen. In den Report "Reshaping the future: Unlocking
automation's untapped value" gingen die Antworten von über 700
Führungskräften aus Unternehmen ein, die sich mit der Automatisierung
beschäftigen (darunter 101 Teilnehmer aus Deutschland). Darüber
hinaus wurde 110 echte Use cases aus sechs Brachen untersucht.
Autobranche liegt vorne, auf Länderebene führen die USA
Betrachtet man die Ergebnisse der Studie nach Branchen, zeigt
sich, dass die Automobilindustrie am häufigsten umfangreichere
Automatisierungsansätze vorweisen kann: Jedes vierte Unternehmen geht
über den Pilotbetrieb hinaus und hat eine ganze Reihe von Anwendungen
im breiten Einsatz. Auf den weiteren Plätzen finden sich andere
industrielle Fertiger und der Handel mit jeweils 15 Prozent. Bei den
Ländern liegen die USA mit einigem Abstand vorne: 26 Prozent der
Unternehmen, die sich mit Automatisierung beschäftigen, tun es dort
in erweiterter Form; es folgen Frankreich mit 21 Prozent und
Deutschland mit 17 Prozent.
Volker Darius, Vice President, Head of Insights Driven Enterprise,
Capgemini Invent: "Automatisierung erfordert eine starke Führung mit
klarer Zielsetzung. Nur so kann man eine Organisation bei einem so
umwälzenden Thema hinter sich bringen. Es geht weniger um eine
Technologie, als um eine grundlegende Transformation des Geschäfts
und betrifft also in hohem Maße den Menschen. Technik und
Fachbereich sind somit gleichermaßen in der Pflicht, den Prozess von
Tag eins an gemeinsam zu gestalten und die Mitarbeiter mit ihren
Ideen aktiv einzubeziehen."
Erhebliches Potenzial liegt den Ergebnissen der Studie zufolge bei
der Kostensenkung durch Automatisierung: Würden die Unternehmen
entsprechende Lösungen breit einsetzen, ließen sich beispielsweise in
der Automobilbranche bis zum Jahr 2022 etwa 32 Milliarden USD Kosten
einsparen. Analog im Handel, bei dem sich ein Potenzial von 125
Milliarden USD bis zum Jahr 2022 errechnet; in der Versorgungsbranche
läge der Wert bei 149 Milliarden USD und bei industriellen Fertigern
im Bereich von 165 Milliarden USD. Im Mittelpunkt der
Automatisierungsbestrebungen stehen dabei die Back- und
Middle-Office-Funktionen. Über die Hälfte der Unternehmen mit
entsprechenden Projekten haben diese in der IT umgesetzt und 37
Prozent betreiben die Automatisierung im Middle-Office.
Einfache Maßnahmen werden zu selten genutzt
Interessanterweise befassen sich nur 32 Prozent der Unternehmen
mit Automatisierungsvorhaben mit deren einfachen Varianten. Dazu
zählen der Abgleich von Buchhaltungsdaten, Angebotsanfragen im
Procurement, der Onboarding-Prozess neuer Mitarbeiter durch die
Personalabteilung, Lead Generation im Vertrieb, Anti-Betrugs-Checks
bei Banken oder vorausschauende Wartung in der Industrie. Dagegen
arbeiten 36 Prozent der Unternehmen mit individuellen
Implementierungen in Bereichen wie Dateneingabe oder Datenspeicherung
- beides Anwendungsfälle, die schwierig und kaum skalierbar sind wie
auch wenig Sparpotenzial aufweisen. Betrachtet man die Unternehmen,
die Automatisierung auf breiter Ebene und mit überdurchschnittlichem
Erfolg einsetzen, so lassen sich drei Erfolgsfaktoren identifizieren:
1. Aufbau einer klaren Roadmap - über 2/3 dieser führenden
Unternehmen besitzen eine.
2. Ein klares Bekenntnis des Managements - bei 85 Prozent der
erfolgreichen Unternehmen ist Automatisierung eine
Top-Priorität und bei 82 Prozent herrscht ein klares
Verständnis innerhalb der Führungsmannschaft über deren
Bedeutung.
3. Augenmerk auf Menschen und Entwicklung ihrer Fähigkeiten - 88
Prozent der erfolgreichen Unternehmen haben eine
Mitarbeiterschaft, die hinter der Automatisierung steht; 83
Prozent berichten von neu entstandenen Jobs.
Volker Darius schlussfolgert: "Lediglich 16 Prozent der
Unternehmen mit Automatisierungsvorhaben haben diese auf eine
breitere Basis gestellt. Das lässt ein erhebliches Potenzial
ungenutzt - bezüglich der Effizienzgewinne aber auch direkter der
Wertschöpfung. Jetzt ist der Zeitpunkt, AI und Automatisierung im
großen Stil umzusetzen."
Untersuchungsmethode:
Das Capgemini Research Institut hat 705 Führungskräfte aus
Unternehmen mit mehr als 500 Millionen USD befragt, die sich mit
Automatisierung beschäftigen oder bereits in verschiedenen Bereichen
einsetzen. 40 Prozent der Unternehmen haben einen Umsatz von mehr als
10 Milliarden USD. Die Umfrage fand im Juli 2018 statt. Als im "im
breiten Einsatz befindlich" bedeutet im Kontext der Umfrage, dass
Automatisierungsanwendungen in mehrfacher Ausprägung und über
Geschäftsbereiche, Funktionsebenen oder auch Ländergrenzen hinweg
eingesetzt werden.
Studienband unter: http://ots.de/7of2Vz
Über Capgemini
Capgemini ist einer der weltweit führenden Anbieter von
Management- und IT-Beratung, Technologie-Services und Digitaler
Transformation. Als ein Wegbereiter für Innovation unterstützt das
Unternehmen seine Kunden bei deren komplexen Herausforderungen rund
um Cloud, Digital und Plattformen. Auf dem Fundament von 50 Jahren
Erfahrung und umfangreichem branchenspezifischen Know-how hilft
Capgemini seinen Kunden, ihre Geschäftsziele zu erreichen. Hierfür
steht ein komplettes Leistungsspektrum von der Strategieentwicklung
bis zum Geschäftsbetrieb zur Verfügung. Capgemini ist überzeugt
davon, dass der geschäftliche Wert von Technologie durch Menschen
entsteht. Die Gruppe ist ein multikulturelles Unternehmen mit 200.000
Mitarbeitern in über 40 Ländern, das 2017 einen Umsatz von 12,8
Milliarden Euro erwirtschaftet hat. Mehr unter www.capgemini.com/de.
People matter, results count.
Über das Capgemini Research Institute
Das Capgemini Research Institute ist Capgeminis hauseigener
Think-Tank für Digitalthemen. Das Institut veröffentlicht
Forschungsarbeiten über den Einfluss digitaler Technologien auf große
Unternehmen. Das Team greift dabei auf das weltweite Netzwerk von
Capgemini-Experten zurück und arbeitet eng mit akademischen und
technologischen Partnern zusammen. Das Institut hat Forschungszentren
in Großbritannien, Indien und den USA.
Pressekontakt:
Achim Schreiber
Tel.: +49 69 9515-1281
E-Mail: achim.schreiber@capgemini.com
@CapgeminiDE
Original-Content von: Capgemini, übermittelt durch news aktuell
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