Gute Pflege ist Menschenrecht: Paritätischer kritisiert Pflegepersonal-Stärkungsgesetz und startet Postkartenaktion
Geschrieben am 08-11-2018 |
Berlin (ots) - Als "Stückwerk" kritisiert der Paritätische
Wohlfahrtsverband das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz, das Freitag im
Bundestag abschließend beraten wird: Trotz einzelner gut gemeinter
Maßnahmen beispielsweise für eine bessere Vereinbarkeit von Familie
und Beruf oder betriebliche Gesundheitsvorsorge für Beschäftigte in
Pflegeheimen, mangele es nach wie vor an einem Gesamtkonzept und
einem Plan zur Finanzierung, wie der Notstand in der Pflege wirksam
behoben werden könne. Mittelfristig seien 100.000 zusätzliche
Pflegekräfte erforderlich, so der Verband. Darüber hinaus müssten die
finanziellen Kosten für Pflegebedürftige begrenzt und insbesondere
pflegende Angehörige deutlich stärker entlastet und auch finanziell
besser abgesichert werden. Mit einer Postkartenaktion will der
Paritätische den Druck auf Gesundheitsminister Jens Spahn für gute
Pflege erhöhen und ruft zur breiten Beteiligung auf.
"Unterm Strich bleibt dieses Gesetz Stückwerk. Auch die
Ankündigung von 13.000 neuen Stellen bleibt Symbolpolitik, wenn nicht
rasch weitere Schritte folgen. Der Pflegenotstand ist inzwischen zur
Dauerkrise geworden, unter der alle Beteiligten leiden: die
Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen sowie die Pflegekräfte. Was es
braucht, ist endlich ein beherztes Gesamtkonzept", fordert Prof. Dr.
Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes. Gute
Pflege brauche viele Hände und mehr Zeit und das koste auch mehr
Geld, das im System bisher fehlt. Die Frage der Pflegefinanzierung
gehöre daher ebenfalls zwingend auf die Agenda. "Sichergestellt
werden muss vor allem, dass es am Ende nicht die Pflegebedürftigen
sind, die durch zusätzliche Kosten noch stärker belastet werden. Die
Eigenanteile für Pflegebedürftige müssen begrenzt werden, die
Pflegekassen sollten 85 Prozent der pflegebedingten Kosten
übernehmen", so Rosenbrock.
Das Personal im ambulanten Bereich sei im Gesetz insgesamt nahezu
vergessen worden, kritisiert der Paritätische. Zu begrüßen sei
jedoch, dass künftig endlich die tarifliche Entlohnung auch in der
Häuslichen Krankenpflege anerkannt und refinanziert werden solle, wie
vom Paritätischen bereits lange gefordert. In der kommenden Woche
lädt der Verband zu einem Pflegekongress ein, um mit Politik,
Wissenschaft, Praktikern und Betroffenen die Konsequenzen der
jüngsten Pflegereformen und Themen wie die Umsetzung des neuen
Pflegebedürftigkeitskonzeptes, Pflegeausbildung und
Sozialraumorientierung zu diskutieren.
Mehr Informationen zur Postkartenaktion: http://ots.de/7WoUA7
Paritätischer Pflegekongress am 14. und 15. November 2019 in Berlin.
Details unter: www.der-paritaetische.de/veranstaltungen/
Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel.030/24636305, e-Mail:pr@paritaet.org
Original-Content von: Paritätischer Wohlfahrtsverband, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
662013
weitere Artikel:
- Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz wird ambulante Rehabilitation schwächen Bad Nauheim (ots) - Die Gehälter für Pflegekräfte in den
Reha-Einrichtungen sind häufig niedriger als in Krankenhäusern. Trotz
intensiver Warnungen aller Reha-Verbände wird die Bundesregierung die
Finanzierung der medizinischen Rehabilitation im
Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz (PpSG) nicht verbessern. "Mit der
Grundlohnbindung in der medizinischen Rehabilitation haben wir keine
Chance, die zu erwartenden Gehaltsforderungen unserer Mitarbeiter zu
finanzieren", so Prof. Dr. med. Johannes M. Peil, Präsident des
Zentralverbands ambulanter mehr...
- BUND: Statt Eier auszusortieren brauchen wir ein generelles Umdenken Berlin (ots) - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat
heute gemeinsam mit der REWE-Group ein Verfahren zur
Geschlechtsbestimmung im Ei vorgestellt. Dies kommentierte Katrin
Wenz, Agrarexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND):
"Ich bin skeptisch. Ziel der sogenannten In-Ovo-Bestimmung ist,
die Eier der männlichen Küken noch vor dem Schlüpfen auszusortieren.
Das ist keine Lösung im Sinne einer verantwortungsvollen Tierzucht,
denn Hennen müssen auch weiterhin Höchstleistung erbringen. Der BUND mehr...
- Der Tagesspiegel: Außenminister Maas: Mazedonien muss Chance im Namensstreit mit Athen nutzen Berlin (ots) - Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sieht
Mazedonien vor einer EU-Entscheidung über den möglichen Beginn von
Beitrittsgesprächen im kommenden Jahr auf einem guten Weg. "Die
mazedonische Regierung hat sich ins Zeug gelegt, um den Namensstreit
mit Griechenland beizulegen", sagte Maas dem "Tagesspiegel"
(Freitagausgabe) nach einem Treffen mit seinem mazedonischen
Amtskollegen Nikola Dimitrov am Donnerstag in Berlin. Mit der Lösung
des Namensstreits verbinde sich eine "historische Chance, die das
Land jetzt nutzen muss", mehr...
- Die zahnärztliche Versorgung in Deutschland darf nicht in die Hände versorgungsfremder Investoren gelangen / Die Industrialisierung der Versorgung stoppen Frankfurt a.M. (ots) - Anlässlich des diesjährigen Deutschen
Zahnärztetages in Frankfurt am Main hat sich die
Vertragszahnärzteschaft zu zentralen Themen und Sachfragen des
Gesundheitswesens klar positioniert.
Die Mitglieder der 5. Vertreterversammlung (VV) der
Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) als oberstes
Beschlussorgan der 54.000 Vertragszahnärzte in Deutschland sehen die
flächendeckende, wohnortnahe und qualitätsgesicherte Versorgung
ebenso wie die freie Zahnarztwahl und die freiberufliche
Berufsausübung der mehr...
- Christina Schade: "Wird Brandenburg auch unter neuem Wirtschaftsminister Schlusslicht bei Patent-Anmeldungen bleiben?" (FOTO) Potsdam (ots) -
Christina Schade, wirtschaftspolitische Sprecherin der
AfD-Fraktion im Landtag Brandenburg, zur Zukunftsblockade des neuen
Wirtschaftsministers:
"Unter Rot-Rot ist Brandenburg mit großem Abstand das absolute
Schlusslicht in Deutschland bei den Patentanmeldungen - und wird es
auch in Zukunft bleiben? Wenn in anderen Bundesländern erkannt wird,
welch enorme Bedeutung Patentanmeldungen für Unternehmen haben,
verschläft die Woidke-Regierung hier einmal mehr die Chancen, ihre
Klein- und Kleinstunternehmen (KKU) mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|