Bremer Fernsehpreise für NDR Landesprogramme "Hamburg Journal" und "Schleswig-Holstein Magazin"
Geschrieben am 09-11-2018 |
Hamburg (ots) -
Sperrfrist: 09.11.2018 21:45
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Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Gleich zwei Landesprogramme des NDR sind mit dem Bremer
Fernsehpreis 2018 ausgezeichnet worden. In der Kategorie "Beste
Recherche" wurde das "Hamburg Journal" für den Beitrag "Betrug mit
Flüchtlingswohnungen" vom 24. April 2018 geehrt. Einen Preis in der
Kategorie "Der einzelne Beitrag vom Tag für den Tag" bekam das
"Schleswig-Holstein Magazin" für den Bericht "Kampf um eine
albanische Familie" vom 17. August 2017. Der Preis wurde am Freitag,
9. November, im Rahmen einer feierlichen Gala im Event-Studio von
Radio Bremen verliehen.
Dr. Arno Beyer, Stellvertretender NDR Intendant: "Regionale
Berichterstattung gehört zum Kern unseres Auftrags. Zwei Bremer
Fernsehpreise für den NDR sind eine schöne Bestätigung dafür, dass
wir diesen Auftrag erfüllen. Mit seiner hartnäckigen und
investigativen Recherche hat das 'Hamburg Journal' einen
weitreichenden Coup gelandet. Jenes feinfühlige Bild, das im
'Schleswig-Holstein Magazin' von einer Dorfgemeinschaft und ihrem
Engagement für eine albanische Familie gezeichnet wird, ist
beispielhaft für sensiblen Journalismus. Gratulation nach Hamburg und
Schleswig-Holstein."
Nach monatelanger Recherche ist es dem "Hamburg Journal" gelungen,
das Geschäftsmodell einer Betrügerin mit Flüchtlingswohnungen
aufzudecken und gleichzeitig die Lücken des staatlichen Systems zu
benennen: Am Beispiel einer Flüchtlingsfamilie wird erzählt, wie eine
angebliche Vermieterin von Geflüchteten Vermittlungsgebühren für
angebliche Wohnungen verlangt und zugleich mit manipulierten
Mietverträgen und falschen Angaben über Wohnungen überhöhte Mieten
vom Jobcenter kassiert. In 19 Fällen ermittelt die
Staatsanwaltschaft.
Die Jury begründet die Entscheidung so: "Die Geschichte beginnt
mit einer betrogenen Familie und endet mit einem ganzen
Betrugssystem. Dazwischen steht eine lange und hartnäckige Recherche,
bei der die Autorin Lara Straatmann nicht nur viele Opfer findet,
sondern auch an die Ermittlungsakten kommt. Der absolute Höhepunkt:
Die Betrügerin Sana V. wird aufspürt, und sie gibt nicht nur ihre
Taten zu, sondern redet sich vor der Kamera auch noch um Kopf und
Kragen. Das verblüfft. Und die Behörden: lassen sich immer weiter
betrügen. Das entsetzt. Lara Straatmann hat ihr Gespür für Menschen
und ihr großes journalistisches Geschick voll ausgespielt. Für die
Jury ein investigatives Meisterstück."
Über die plötzliche Abschiebung einer voll integrierten
albanischen Familie und das beispiellose Engagement der Menschen in
Kirchbarkau für diese Familie berichtete das "Schleswig-Holstein
Magazin" im August 2017. Ausgezeichnet wurde der zweite Beitrag vom
17. August 2017, der die Dorfgemeinschaft nach der Abschiebung der
Familie begleitet und sie einfach vom Verlust erzählen lässt.
In der Jury-Begründung heißt es: "Vielleicht ist der Ständer
voller Wäsche das eindrücklichste Bild des Beitrags. Denn Familie
Cekaj ist weg. Abgeschoben. Mitten in der Nacht. Dieser Beitrag der
Autorin Vera Vester für das 'Schleswig-Holstein Magazin' des NDR geht
unter die Haut, weil sie uns nicht belehren will, nicht darüber
urteilt, ob es richtig oder falsch ist, wie die Behörden mit der
Familie umgegangen sind. Sie schildert den Verlust. Für Freunde, für
Nachbarn. Auch die klagen nicht an, sondern erzählen einfach, was
Familie Cekaj für sie bedeutet hat. Das ist wohltuend in einer Zeit,
in der viele Zuschauer den Eindruck haben, wir jubeln ihnen unsere
Meinung zum Thema Flüchtlinge unter!"
Den Bremer Fernsehpreis gibt es bereits seit 1974. Er gilt als
maßgebliche Auszeichnung für regionale Fernsehprogramme in
Deutschland. Radio Bremen organisiert den Wettbewerb alljährlich im
Auftrag der ARD. In der Jury vertreten sind Frank Plasberg
(ARD-Moderator und Jury-Vorsitzender), Clare Devlin
(Crossmedia-Journalistin beim WDR), Gesa Eberl (Moderatorin bei n-tv
und RTL), Hans Helmich (Redakteur beim Fernsehprogramm der Deutschen
Welle und Medientrainer), Andreas Jölli (Korrespondent des
Österreichischen Rundfunks in Berlin und Publizistik-Dozent) und
Birgitta Weber (u.a. Moderatorin SWR-Magazin "Zur Sache
Rheinland-Pfalz!", SWR-Politik-Talk "Pro & Contra" und
Redaktionsleiterin des ARD-Politikmagazins "Report Mainz").
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Bettina Brinker
b.brinker@ndr.de
Tel. 040/4156-2302
http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse
Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
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