Sind Steuerfunktionen bereit für Künstliche Intelligenz? / WTS und DFKI präsentieren internationale KI-Studie zur digitalen Reife von Steuerabteilungen
Geschrieben am 13-11-2018 |
München (ots) - Künstliche Intelligenz (KI) im Steuerbereich ist
bereits heute Realität. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine
ausreichende digitale Reife der jeweiligen Steuerfunktion, die stets
vor einem KI-Einsatz zu überprüfen ist. Wie es gegenwärtig um die
Digitalisierung im Steuerbereich weltweit steht und wie ein
Reifegradmodell zur Bestimmung von "AI Readiness" aussehen kann,
zeigt die neueste internationale KI-Studie der
Steuerberatungsgesellschaft WTS und des Deutschen Forschungszentrums
für Künstliche Intelligenz (DFKI).
Im Rahmen der Studie haben die WTS und das DFKI über die
internationale Steuerpraxis WTS Global Steuerexperten aus insgesamt
34 Ländern bezüglich des Digitalisierungstands von Steuerfunktionen
befragt. Dabei haben 85 Prozent der Studienteilnehmer angegeben, dass
sie sich im beruflichen Kontext mit diesem Thema beschäftigen. Die
spezifische Nutzung von KI im Steuerbereich halten aktuell aber nur 5
Prozent der befragten Personen für realistisch.
"Steuerfunktionen haben die Notwendigkeit zur Digitalisierung und
Automatisierung von Steuerprozessen längst erkannt und investieren
mehr und mehr in diesen Bereich - und das weltweit. Jedoch sind sie
in Sachen KI noch zurückhaltend. Intelligente Steuerlösungen bieten
zwar enormes Potential, aber die Organisations- und
IT-Infrastrukturen von Steuerfunktionen sind meist noch nicht für den
KI-Einsatz gerüstet", erklärt Fritz Esterer, Vorstand der WTS Gruppe.
Hürden für Künstliche Intelligenz im Steuerbereich
Für die Anwendung von KI im Steuerbereich müssen gewisse
Voraussetzungen erfüllt sein. Beispielsweise spielen die
Verfügbarkeit von Daten und die Art der Datenorganisation eine
entscheidende Rolle. An dieser Stelle wird die Diskrepanz zwischen
dem Ist- und Idealzustand deutlich. So gaben lediglich 46 Prozent der
befragten Personen an, dass bei ihren Mandanten steuerrelevante Daten
in digitaler Form vorliegen und auch zum Zwecke der
Prozessautomatisierung verwertet werden können.
"Der Digitalisierungsstand von Steuerfunktionen ist sehr
unterschiedlich ausgeprägt. Vor allem beim Thema Daten gibt es großen
Optimierungsbedarf. Damit intelligente Steuerlösungen ihre volle
Leistungsfähigkeit entfalten können, benötigen sie Zugriff auf eine
einheitlich organisierte Datensammlung ("Tax Data Lake"). Oftmals
wird jedoch mit getrennten Datensilos gearbeitet", kommentiert Prof.
Dr. Peter Fettke, wissenschaftlicher Leiter der Studie und des
Competence Centers Tax Technology am DFKI.
Als weitere Herausforderungen wurden unter anderem das Fehlen
einer klaren Digitalisierungsstrategie und das hierfür nicht
vorhandene Budget für deren Implementierung identifiziert. Laut
Studienteilnehmern trifft dies auf rund zwei Drittel aller Mandanten
zu. Aber auch die Tatsache, dass Geschäftsprozesse in
Steuerabteilungen nicht immer vollständig durch IT-Systeme
digitalisiert sind, ist ein limitierender Faktor - dies ist nämlich
nur bei 18 Prozent der Unternehmen der Fall.
Wer KI nutzen möchte, benötigt zudem nicht nur neue Technologien
und Lösungen, sondern muss auch auf Mitarbeiterseite entsprechendes
Know-how aufbauen. Viele Steuerexperten haben ein Grundverständnis
für KI, aber keine tiefergehenden Erfahrungen in diesem Bereich. Als
Konsequenz gewinnen KI-Trainings und ein korrespondierender
Change-Management-Prozess an Bedeutung.
Wann intelligente Steuerlösungen zum Einsatz kommen und was sie
leisten
Mit intelligenten Steuerlösungen ist es Steuerfunktionen möglich,
neue Standards in Sachen Qualität, Effizienz, Compliance und
Kostenersparnis zu setzen. Die Anwendungsgebiete konzentrieren sich
derzeit auf bestimmte Steuerdisziplinen, in denen große Datenmengen
verarbeitet werden und die Steueraufgaben hochrepetitiv sind - etwa
bei Lohnsteuer, Umsatzsteuer, Verrechnungspreisen oder Zoll. So
lassen sich beispielsweise mittels Process-Mining-Methoden Fehler und
Anomalien bei Massentransaktionen erkennen, die für den Menschen nur
schwer aufzudecken sind.
"Im Rahmen der Studie zeigte sich ein großer Bedarf an Ansätzen
zur Aufdeckung unbekannter Prozessmuster und Anomalien. Die Methode
Process Mining kann an genau dieser Stelle eingesetzt werden, um
reale Prozessabläufe zu identifizieren und z. B. in Hinblick auf
Compliance-Fragen zu untersuchen. Um die Voraussetzungen für den
Einsatz von KI-Verfahren wie Process Mining zu bewerten und gezielt
zu entwickeln, hilft ein Reifegradmodell," sagt Tim Niesen, der seine
Doktorarbeit am DFKI zum Thema KI-Reifegradmodelle in der
Steuerabteilung verfasst.
Getting AI Ready mit dem Reifegradmodell von WTS und DFKI
Die Durchführung einer Reifegraduntersuchung ist eine wichtige
Basis, um später überhaupt KI nutzen zu können und AI Ready zu
werden. Vor diesem Hintergrund haben die WTS und das DFKI auf
Grundlage der Studienergebnisse eine systematische Bewertungsmethodik
zur Beurteilung der digitalen Reife von Steuerfunktionen entwickelt.
Diese gliedert sich im Kern in die vier Kategorien Strategie, Daten,
Prozesse und Technologie. Mit ihr ist es möglich, Treiber und
Hindernisse der Digitalisierung in Steuerfunktionen zu identifizieren
und einen detaillierten Überblick über deren Digitalisierungsstand in
den vier Bereichen zu erhalten.
"Bevor Steuerfunktionen zielgerichtet mit KI starten, müssen sie
sich zunächst über ihren digitalen Reifegrad bewusst werden. Hierfür
haben wir ein Modell entwickelt, mit dem wir den
Digitalisierungsstand von Steuerabteilungen erfassen, KI Potentiale
identifizieren und schließlich Handlungsempfehlungen für AI Readiness
ableiten können", sagt Vanessa Just, Projektleiterin KI bei der WTS
Gruppe und Geschäftsführerin von wtsAI.
Künftig wird die WTS über ihr Joint Venture wtsAI, das sie Mitte
2018 mit dem Advanced Analytics-Spezialisten QUNIS gegründet hat,
Reifegraduntersuchungen in den Bereichen Tax & Finance für
Unternehmen durchführen und sie dabei unterstützen, AI Readiness zu
erreichen.
Studie steht unter folgendem Link zum Download bereit:
www.wts.com/wtsai-study
Die Expertenstudie "Getting Ready for the Future of the Tax
Function" der WTS und des DFKI basiert auf einer Umfrage in insgesamt
34 Ländern. Hierzu wurden die jeweiligen Ansprechpartner aus der
internationalen Steuerpraxis WTS Global befragt. Die Antworten wurden
in einer elektronischen Umfrage ermittelt. Alle hier genannten
Details und Informationen entsprechen dem Rechtsstand der jeweiligen
Länder für das Jahr 2018, die sich im Zeitablauf ändern können. Die
Expertenstudie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, dient
allgemeinen Informationszwecken und ist nicht geeignet, eine Beratung
im Einzelfall zu ersetzen.
Pressekontakt WTS:
Florian Kestler
WTS Group AG Steuerberatungsgesellschaft
Thomas-Wimmer-Ring 1
80539 München
Telefon: +49 (0)89 286 46-1565
florian.kestler@wts.de
Pressekontakt DFKI:
Prof. Dr. Peter Fettke
Institute for Information Systems (IWi) at the DFKI
66123 Saarbrücken,
Telefon: +49 681 85775-5142
peter.fettke@iwi.dfki.de
Original-Content von: WTS AG Steuerberatungsgesellschaft, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
662596
weitere Artikel:
- Adjust Launches Global Benchmarks 2.0, Empowering Marketers to Better Understand App Performance and Competition (FOTO) San Francisco and Berlin (ots) -
Now with 5 new marketing metrics - including Click Through Rate,
Cost Per Click and Distribution of Fraud Types
User experience paramount as data from Q3 shows 89% of users no
longer return to an app one week after installing it
Adjust, the global mobile measurement and fraud prevention leader,
today announced the second version of its popular free Global
Benchmarks, updated with even more sophisticated metrics and a wider
range of data than before. Designed to empower marketers and
publishers mehr...
- Noch mehr Transparenz im Markt: Adjust baut Tool für MOBILE BENCHMARKS weiter aus (FOTO) San Francisco und Berlin (ots) -
Jetzt mit fünf neuen Marketing Metriken - einschließlich Click
Through Rate, Cost Per Click und Distribution von Fraud Types.
Die User Experience ist entscheidend - 89% der Nutzer kehren eine
Woche nach der Installation nicht mehr zur App zurück
Adjust, der weltweit führende Anbieter im Bereich Mobile
Measurement und Fraud Prevention, launcht heute die überarbeitete
Version des kostenlosen Tools Adjusts Global Benchmarks 2.0. Die
zweite Version beinhaltet Aktualisierungen, ausgefeiltere mehr...
- Das neue BECK LignoLoc® F60-System schießt Holznägel bis 90 mm Mauerkirchen (ots) - Die neue Dimension des magazinierten Nagels aus Holz
Am 3. Dezember 2018 bringt die BECK Fastener Group aus Österreich die
Weiterentwicklung des preisgekrönten LignoLoc® Holznagelsystems auf den Markt.
Das neue F60-System bietet größere Dimensionen, bessere Auszugs- und Scherwerte
und mehr Möglichkeiten für den ökologischen Holzbau.
Ein Jahr nach der Markteinführung von LignoLoc®, dem ersten magazinierten Nagel
aus Holz, stellt das Unternehmen BECK die Weiterentwicklung des
Innovationsproduktes vor. Das System mehr...
- Agrarunternehmer des Jahres ausgezeichnet Frankfurt am Main (ots) - Die Auszeichnung als "Agrarunternehmer
des Jahres" geht in diesem Jahr an Dietmar Brauer, den
Geschäftsführer der Norddeutschen Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG
(NPZ) in Hohenlieth. Brauer zählt zu den herausragenden
Unternehmerpersönlichkeiten in der Saatgutbranche. Der Landwirt und
Kaufmann, so die Jury, hat mit großem persönlichem Einsatz und
Ausdauer das traditionsreiche Unternehmen weiterentwickelt und mit
wegweisenden Konzepten und Fingerspitzengefühl für die
Marktbedürfnisse die Weichen für eine mehr...
- YOTEL ergänzt seine europäischen Stadthotels mit erstem Standort in Portugal London (ots/PRNewswire) -
YOTEL Porto ist der 26. Standort, der von der global tätigen
tech-inspirierten Hotelgruppe YOTEL eröffnet bzw. derzeit
entwickelt wird
YOTEL kündigt Pläne für einen neuen Standort in Porto an, der 2019
eröffnet werden soll. Das Hotel wird sich in der Rua de Gonçalo
Cristóvão im Herzen des traditionellen Zentrums von Porto und in
unmittelbarer Nachbarschaft zum Geschäftsbezirk der Stadt befinden,
der Rua de Santa Catarina.
(Logo: https://mma.prnewswire.com/media/678765/YOTEL_Logo.jpg mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|