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Studie: Braunkohlereviere zu Energiewenderegionen transformieren (FOTO)

Geschrieben am 20-11-2018

Berlin (ots) -

Untersuchung im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums zeigt,
dass verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien wichtigen Beitrag zu
erfolgreichem Strukturwandel in deutschen Braunkohlerevieren leisten
kann

Der geplante Kohleausstieg bewegt das Land und die Gemüter. Eine
neue Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Energie zeigt, wie die deutschen Kohlereviere auch zukünftig als
wichtige Player in der Energiewirtschaft in Deutschland mitspielen
können. Fazit: Eine gezielte Transformation hin zu
Energiewenderegionen könnte maßgeblich neue Perspektiven für
Beschäftigung und Wertschöpfung im Rheinischen, Mitteldeutschen,
Lausitzer und Helmstedter Revier schaffen.

Kohlekraftwerke durch Solar-Windstrom-Großkraftwerke ersetzen

Die Experten mehrerer Forschungs- und Beratungsinstitute empfehlen
die Potenziale erneuerbarer Energien in den Tagebauregionen stärker
zu nutzen. Besondere Chancen bietet der verstärkte Ausbau von Solar-
und Windstrom im Verbund. Diese Anlagen könnten schrittweise in den
Regionen aufgebaut werden und freiwerdende Netzkapazität ersetzen,
während die Kohleverstromung heruntergefahren wird. Weiterhin
empfiehlt das Gutachten, Anlagen für die sogenannte
Power-to-X-Technologie, also das Umwandeln von Strom etwa in Gas oder
Wärme, gezielt in den Tagebauregionen anzusiedeln. "Solche Anlagen
werden im zukünftigen Energiesystem eine wichtige Rolle zur
Speicherung oder anderweitigen Nutzung von temporären
Stromüberschüssen aus Wind oder Photovoltaik spielen", sagt Martina
Richwien vom Beratungsinstitut IFOK, das die Erarbeitung der Studie
geleitet hat.

Die Potenziale der Reviere für den Strukturwandel in den Blick
nehmen

"In der Debatte um den Strukturwandel werden die Potenziale der
Energiewende bisher noch zu wenig gesehen", so Bernd Hirschl vom
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), das in der
Studie berechnet hat, in welchem Umfang Arbeitsplätze und
Wertschöpfung in den Bereichen Wind- und Solarenergie neu entstehen
können. "Die vorhandenen Infrastrukturen und Kompetenzen bieten sich
an, die Reviere zu Energiewende-Modellregionen zu entwickeln -
entsprechend ihrer jeweiligen Voraussetzungen. Wenn die Akteure vor
Ort dafür zusammen mit den betroffenen Bundesländern und dem Bund an
einem Strang ziehen, können nennenswerte Wertschöpfung und
Beschäftigung entstehen."

Gemeinsam vor Ort tätig werden

"Die Erschließung der Potenziale kann nur in den Regionen und
gemeinsam mit den regionalen Akteuren erfolgen, die mit den
Veränderungen vor Ort leben und arbeiten", betont Martina Richwien.
"So muss beispielsweise die Frage nach der Verfügbarkeit geeigneter
Flächen im Dialog vor Ort beantwortet werden. Hier wird es wichtig
sein, weitere Vorstellungen der Flächennutzung einzubeziehen und
mögliche Unterstützer zu finden, um die insbesondere in der Lausitz
erheblichen Beschäftigungspotenziale auch nutzen zu können." Die
Experten weisen darauf hin, dass für ein Gelingen der
Reviertransformation spezifische Maßnahmen erforderlich sind, bei
denen die verschiedenen Ebenen zusammenarbeiten müssen. Etwa seien
Sonderausschreibungen erforderlich, um die Anlagen gezielt in die
Regionen zu bekommen. Damit die Reviere ökonomisch davon profitieren,
sind darüber hinaus nennenswerte Beteiligungen von Kommunen,
Unternehmen und Bürgern vor Ort erforderlich.

Fallstudie Lausitz: mehrere tausend Arbeitsplätze möglich

In dem Gutachten wurde für das Lausitzer Revier das
regionalökonomische Potenzial einer Transformation zur
Energiewenderegion abgeschätzt. Bei einem ambitionierten Ausbau von
Windenergie und Photovoltaik können beispielsweise allein in diesem
Bereich rund eintausend Vollzeit-Arbeitsplätze entstehen. Darin sind
noch keine Effekte aus der Anlagenproduktion enthalten, in der heute
bereits mehr als eintausend Menschen beschäftigt sind. Aus weiteren
Bereichen der Strom-, Wärme- und Verkehrswende können darüber hinaus
zahlreiche zusätzliche Arbeitsplätze entstehen - von Biogas über
Solarthermie bis Power-to-Gas und in Bereichen wie ÖPNV, Car-Sharing,
E-Mobilität oder autonomes Fahren.

Redaktionelle Informationen:

Über die Studie:

Projektbericht Erneuerbare Energien-Vorhaben in den
Tagebauregionen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Energie (BMWi), 467 Seiten, Berlin. Mitwirkung von folgenden
Forschungs- und Beratungsorganisationen: IFOK GmbH; Deutsche
WindGuard GmbH; Solarpraxis Engineering GmbH; Prognos AG; Institut
für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH (gemeinnützig); Becker
Büttner Held PartGmbB

Download: http://ots.de/vr3LeZ

IFOK ist Teil der internationalen Cadmus Group und die
marktführende Kommunikations- und Strategieberatung für Beteiligung.
In den Kernthemen Energie, Umwelt, Nachhaltigkeit, Digitale
Transformation und Beschäftigung gestaltet und begleitet IFOK seit
1995 gesellschaftlich relevante Veränderungsprozesse mit Fach- und
Methodenkompetenz. Als Experten für die Herausforderungen der
modernen Gesellschaft arbeiten heute rund 120 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter an den Standorten in Bensheim, Berlin, Düsseldorf,
München und an mehreren Standorten in den USA für Kunden aus Politik,
Wirtschaft und zivilgesellschaftlichen Institutionen nach dem Ansatz
"Wandel durch Beteiligung und Dialog".

www.ifok.de

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) ist ein
führendes wissenschaftliches Institut auf dem Gebiet der
praxisorientierten Nachhaltigkeitsforschung. 55 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter erarbeiten Strategien und Handlungsansätze für ein
zukunftsfähiges Wirtschaften - für eine Ökonomie, die ein gutes Leben
ermöglicht und die natürlichen Grundlagen erhält. Das Institut
arbeitet gemeinnützig und ohne öffentliche Grundförderung.

www.ioew.de



Pressekontakt:
Gemeinsame Pressemitteilung der IFOK GmbH und des Instituts für
ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)

IFOK GmbH
Martina Richwien
Tel.: +49.30.536077-15
martina.richwien@ifok.de

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Richard Harnisch
Tel.: +49.30.884594-16
kommunikation@ioew.de

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
pressestelle@bmwi.bund.de
Tel: +49.30.18615-6121

Original-Content von: IFOK GmbH, übermittelt durch news aktuell


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