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Elektromobilität 2018: Batteriefahrzeuge werden mit 77% Wachstum zum Treiber der weltweiten Elektromobilität

Geschrieben am 20-11-2018

Düsseldorf (ots) - Aktuelle PwC-Analyse: Die Zahl der neu
zugelassenen Elektro- und Hybridautos ist in den ersten drei
Quartalen weiter kräftig gestiegen / Wachsender Segmentanteil
vollelektrischer Fahrzeuge - insbesondere in den USA /
Plug-In-Hybride legen in China stark zu / PwC-Experten erwarten
Aufholjagd in Deutschland ab 2019 - dank neuer Produkte und
staatlicher Unterstützung

Elektro- und Hybridfahrzeuge erfreuten sich in den ersten drei
Quartalen weiter wachsender Marktbedeutung: Die Zahl der
Neuzulassungen summierte sich in China, den USA und auf den fünf
wichtigsten europäischen Märkten auf mehr als 1,7 Millionen, was
einer Wachstumsrate von 48,2 Prozent entspricht, während im Vorjahr
das Wachstum der Kernmärkte erst bei 36,1 Prozent gelegen hatte. Das
zeigt der aktuelle "E-Mobility Sales Review", der quartalsmäßige
internationale Trendbericht zur Elektromobilität von PwC Autofacts.

Besonders gefragt waren vollelektrische Fahrzeuge, bei denen die
Neuzulassungen um 77 Prozent zulegten. "Dieses Segment ist im
bisherigen Jahresverlauf deutlich schneller gewachsen als der
Gesamtmarkt elektrifizierter Fahrzeuge", sagt Felix Kuhnert, Global
Automotive Leader der Beratungsgesellschaft PwC. "Damit konnten reine
Elektroautos ihren Marktanteil gegenüber den unterschiedlichen
Hybriden weiter deutlich ausbauen."

Die USA ziehen an China vorbei

Das gilt insbesondere in den USA, wo durch die verbesserte
Verfügbarkeit von wichtigen Produkten die schon bestehende Nachfrage
verstärkt befriedigt werden konnte, z.B. durch Tesla Model 3. Das hat
entscheidend dazu beigetragen, dass sich das Wachstum bei den
Neuzulassungen vollelektrischer Fahrzeuge in den ersten drei
Quartalen von immerhin 20,5 Prozent in 2017 auf 93,9 Prozent
beschleunigte. Dieses wird von einigen Marktbeobachtern als
Bestätigung des erwarteten exponentiellen Nachfragezuwachses
gewertet, wie man ihn bisher nur aus der IT- und Technologieindustrie
kannte.

Mit diesem Wachstum lag der US-Markt sogar vor China, wo sich das
Wachstum mit 81,6 Prozent auf hohem Niveau stabilisierte. Deutschland
hinkt bei den Zulassungen vollelektrischer Fahrzeuge dagegen weiter
hinterher: Mit 55 Prozent halbierte sich der Zuwachs im bisherigen
Jahresverlauf fast und fiel zudem spürbar niedriger aus als in den
USA und China. Dies ist zunächst mit dem knappen Angebot von
elektrischen Fahrzeugen zu erklären, auf das auch die langen
Lieferfristen aktueller Fahrzeuge hinweisen.

Deutscher Markt: Spannung für 2019

Daran dürfte sich auch im laufenden Quartal nichts ändern, meint
Christoph Stürmer, Global Lead Analyst von PwC Autofacts. "Es gelingt
den Herstellern hierzulande noch nicht, die hohe Nachfrage nach
Elektro-Fahrzeugen schnell genug zu bedienen." Das Wachstum der
Zulassungen bleibe deshalb deutlich hinter den Möglichkeiten zurück -
allerdings werden verfügbare staatliche Kaufprämien auch weiterhin
nicht ausgeschöpft.

Dieses Bild sollte sich nach dem Jahreswechsel drastisch ändern.
"Dann werden endlich etliche Elektro-Autos der zweiten Generation
verfügbar sein, die die heimischen Hersteller im Rahmen ihrer
Elektromobilitätsoffensive seit Langem ankündigen", sagt Felix
Kuhnert, Global Automotive Leader bei PwC. "Da diese Modelle mit
deutlich leistungsfähigeren Vertriebsorganisationen und bekannteren
Marken in den Markt gebracht werden, dürfte dies dem Absatz und damit
den Neuzulassungen einen kräftigen Schub geben." In den USA könne man
derzeit beobachten, was möglich ist, wenn attraktive
Elektro-Fahrzeuge in hohen Stückzahlen auf den Markt kämen.
Allerdings sind die USA auch ein warnendes Beispiel dafür, dass
einmal etablierte Subventionen nicht gestrichen werden sollten, wie
sich an den klar rückgängigen Zulassungen von Hybridfahrzeugen zeigt.
Statt des bisherigen Nebeneinanders von Hybrid- und Elektrofahrzeugen
zeigt sich dort eine immer stärkere Polarisierung des Marktes
zwischen klassischen Verbrennungsmotoren und rein elektrischen
Fahrzeugen.

Niedrigere Steuern, bessere Infrastruktur

Neben den Herstellern haben inzwischen auch die politisch
Verantwortlichen einen Gang hochgeschaltet. "Die trotz hoher
Wachstumsraten enttäuschenden Zulassungszahlen haben offenbar zu
einem Umdenken geführt", sagt Kuhnert. Erst im September hatte die
Nationale Plattform Elektromobilität bekanntgegeben, dass das Ziel
von einer Million vollelektrischer Fahrzeuge und Plug-In-Hybride auf
Deutschlands Straßen vermutlich nicht vor 2022 erreicht werden könne.
Verantwortliche versuchen deshalb auf mehreren Ebenen, zu einer
höheren Dynamik beizutragen. So hat die Bundesregierung wie berichtet
Steuervorteile für Elektro-Dienstwagen angekündigt, die bereits ab
Anfang 2019 greifen sollen. Zugleich investieren Kommunen und
Stadtwerke verstärkt in die Lade-Infrastruktur. "Steuervorteile und
ein dichteres Netz an öffentlichen Ladestationen sind für viele
Interessenten wichtige Argumente", sagt Stürmer. "Ebenso haben
Energieversorger zunehmend das private elektrische Laden als
Absatzpotential und Kundenbindungsinstrument entdeckt und arbeiten
intensiv an innovativen Konzepten."

Flotten-Fahrzeuge: Von China lernen?

Von der staatlichen Unterstützung dürften auch chinesische
Hersteller profitieren, die bereits in hohen Stückzahlen produzieren
und damit gut lieferfähig sind: Allein im dritten Quartal wurden in
China laut "E-Mobility Sales Review" 206.624 vollelektrische
Fahrzeuge neu zugelassen. Das macht China klar zum größten Markt für
E-Fahrzeuge weltweit, setzt aber bisher kaum internationale Trends-
wie zum Beispiel die bevorzugte Zulassung von elektrischen Taxis oder
alternative Ladekonzepte wie der schnelle Batterietausch.
"Interessant sind Fahrzeuge chinesischer Hersteller hierzulande
zunächst für gewerbliche Flotten", sagt Stürmer. Das zeige zum
Beispiel ein Pilotversuch in Frankfurt, wo ein Möbelhaus seinen
Kunden neuerdings Elektro-Transporter aus China anbietet, um ihre
Einkäufe nach Hause zu transportieren.

Jenseits des gewerblichen Bereichs ist Stürmer jedoch noch
skeptisch. "Die Modelle chinesischer Hersteller erfüllen die
Erwartungen privater Käufer aus Industrieländern in der Regel noch
nicht - zum Beispiel, was den Komfort und die Leistungsfähigkeit
angeht." Erfahrungen aus China ließen sich deshalb nur in
eingeschränktem Maße auf den europäischen Markt übertragen - die
technische Kompetenz z.B. in der Batterieherstellung wird allerdings
auch dort zunehmend nachgefragt, wie jüngste Inventionsankündigungen
chinesischer Unternehmen gezeigt haben.

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 250.000
Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die
Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder
mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere
Details unter www.pwc.com/structure.



Pressekontakt:
Sven Humann
PwC Communications
Tel.: (0211) 981 - 2188
E-Mail: sven.humann@pwc.com

Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell


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