Rheinische Post: Führende CDU-Politiker geben Friedrich Merz teilweise Rückendeckung
Geschrieben am 26-11-2018 |
Düsseldorf (ots) - In der Debatte über den Umgang der CDU mit der
AfD hat der CDU-Politiker Friedrich Merz nach umstrittenen Äußerungen
Rückendeckung von führenden Parteifreunden erhalten. "Wir haben die
AfD natürlich ernst genommen, aber nicht immer ernst genug", sagte
Innen-Staatssekretär Günter Krings der Düsseldorfer "Rheinischen
Post" (Montag). "Die beiden Ziele, Wahlen auch in der Mitte zu
gewinnen und den Aufstieg der AfD nachhaltig zu stoppen, müssen für
uns gleichermaßen wichtig sein", sagte der Vorsitzende der
CDU-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen im Bundestag. "Über unsere
historische Aufgabe, rechts von der Union keine demokratisch
legitimierte Partei aufkommen zu lassen, haben wir in den letzten
Jahren aber viel zu wenig gesprochen", sagte Krings. Der Innenexperte
Armin Schuster sagte: "Wir haben die Gewinne der AfD ganz sicher
nicht gleichgültig akzeptiert, schon eher haben wir mit viel Herzblut
nicht immer die richtigen Rezepte eingesetzt." Schuster fügte hinzu:
"Das hat Friedrich Merz vergangene Woche sogar selbst erleben dürfen.
Statt kontroverser Asyldebatten, die der AfD trotz Spendensumpf zwei
Prozent brachten, sollten wir unsere wirksamen Beschlüsse wie die
Obergrenze, Schleierfahndung, erleichterte Abschiebungen,
Asyl-Schnellverfahren oder Anker-Zentren früher und entschlossener
umsetzen." Dann gäbe es den Spuk der AfD so gar nicht. Der frühere
Unionsfraktionschef Merz hatte am Wochenende erneut für Diskussionen
gesorgt. Die CDU habe die Erfolge der AfD zu sehr achselzuckend
hingenommen, statt den Kampf gegen die AfD ernster zu nehmen, hatte
Merz im Deutschlandfunk erklärt.
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Rheinische Post
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