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Kölner Stadt-Anzeiger: 102 Neonazis in NRW per Haftbefehl gesucht - Minister Reul: Jeder ist einer zu viel

Geschrieben am 04-12-2018

Köln (ots) - Köln. In Nordrhein-Westfalen werden derzeit 102
rechtsextreme Straftäter per Haftbefehl gesucht. Das berichtete das
Innenministerium auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Mittwoch-Ausgabe). "Bei der Abarbeitung der offenen Haftbefehle hat
die Polizei bundesweit noch Luft nach oben", räumte NRW-Innenminister
Herbert Reul (CDU) ein. Insgesamt könnten in NRW derzeit knapp 33000
Haftbefehle nicht vollstreckt werden. "Dass unter denen, die frei
herum laufen, auch 102 Rechtsextreme sind, ärgert mich besonders",
sagte Reul. "Jeder davon ist einer zu viel!", fügte der Politiker
hinzu. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass von den 102 nur 18 wegen
politisch motivierter Straftaten gesucht würden. "Die restlichen 84
wegen Allgemeinkriminalität wie Diebstahl, Ladendiebstahl oder
Schwarzfahren", erklärte der NRW-Innenminister.

Sebastian Fiedler, Vorsitzender des Bund Deutscher Kriminalbeamter
(BDK) in NRW, machte die Personalnot bei der Polizei für die
Entwicklung verantwortlich. "Die Zahl von 102 gesuchten
Rechtsextremen überrascht mich. Ich hätte nicht gedacht, dass es in
NRW so viele sein würden", sagte Fiedler dem "Kölner
Stadt-Anzeiger". Da die ostdeutschen Länder deutlich stärker mit
rechtsextremen Straftaten belastet sind, hätte er für NRW eine viel
geringere Zahl erwartet. Die Nachricht werfe ein Schlaglicht auf die
Schwäche des Fahndungsapparats in NRW. "Reul muss die Reihen bei der
Kripo schleunigst schließen. Wir haben kaum noch Fahnder, weil nicht
nur der Tisch der Aufgaben für die Kripo immer größer, sondern auch
noch das Tischtuch kleiner wird. Wir stärken richtigerweise zum
Beispiel den Staatschutz. Dabei fallen andere Dingen hinten runter",
sagte Fiedler.



Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 2080

Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell


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