NOZ: Bessere Arbeitsbedingungen für Therapeuten: Grüne kritisieren Spahns Plan als "halbherzig"
Geschrieben am 05-12-2018 |
Osnabrück (ots) - Bessere Arbeitsbedingungen für Therapeuten:
Grüne kritisieren Spahns Plan als "halbherzig"
Gesundheitspolitische Sprecherin Klein-Schmeink fordert
Gebührenordnung und akademische Ausbildung
Osnabrück. Die Grünen kritisieren die Pläne von
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der die
Arbeitsbedingungen für Heilberufler verbessern will, als halbherzig.
"Der große Wurf ist es nicht geworden. Der Gesundheitsminister geht
zwar in Teilen richtige Schritte, aber er bleibt auf dem halben Weg
stehen", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Maria
Klein-Schmeink, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Zwar würden Löhne
nun nicht mehr anhand eines viel zu niedrigen Einkommensdurchschnitts
berechnet, "eine tatsächliche Vergütung aller Leistungen, die
Therapeuten erbringen, findet jedoch nicht statt. Da hilft die
Angleichung an das bislang bundesweit höchste Entgelt noch nicht
wirklich weiter."
Die Vergütung solle sofort erheblich angehoben werden, forderte
Klein-Schmeink. Auch die Zeit, die Therapeuten in Bürokratieaufwand
und Büroorganisation investieren, müsse bezahlt werden.
"Mittelfristig brauchen wir eine Gebührenordnung für
Heilmittelerbringer", sagte die Grünen-Politikerin. Zudem sei es
nicht ausreichend, dass künftig Therapeuten über die Art der Therapie
nur mitentscheiden können. Wie europaweit üblich müssten sich
Patienten auch direkt an Therapeuten wenden können - ohne dass ein
Arzt dies verschreiben müsse. Und: "Um die Berufe aufzuwerten, muss
endlich die akademische Ausbildung gesetzlich verankert werden."
Bundesweit sollte nach dem Vorbild vieler Bundesländer die
Schulgeldfreiheit eingeführt werden: "Therapeuten als wichtige
Versorger in der alternden Gesellschaft müssen konsequent als
eigenständige Akteure in regionale patientenorientierte
Versorgungskonzepte eingebunden werden", sagte Klein-Schmeink.
Budgets und finanzielle Begrenzungen dürften eine bedarfsgerechte
Versorgung zudem nicht aushebeln.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
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