(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Den Worst Case eingepreist, Kommentar zum Aktienmarkt von Christopher Kalbhenn

Geschrieben am 06-12-2018

Frankfurt (ots) - Die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen
Netzwerkausrüsters Huawei, Wanzhou Meng, hat an den Aktienmärkten das
Fass zum Überlaufen gebracht. Per se ist dies Festnahme sicherlich
keine Nachricht, die den Dax auf das niedrigste Niveau seit zwei
Jahren drücken muss. Doch der Zeitpunkt war aus Sicht der
Aktienmärkte so unglücklich, dass eine negative Reaktion nicht
ausbleiben konnte.

Hatte das US-chinesische Zölle-Moratorium zum Wochenauftakt noch
Hoffnungen geschürt, dass es im Handelsdisput der beiden größten
Volkswirtschaften der Welt in absehbarer Zeit auch zu einer
dauerhaften Lösung kommen würde, könnten diese Hoffnungen nun
möglicherweise dahin sein. Hinzu kommt, dass die Inversion im kurzen
Laufzeitenbereich der US-Zinskurve die latenten
Rezessionsbefürchtungen befeuert hat. Eben diese hatten wiederum
maßgeblich zu den starken Kurseinbußen am Dienstag an der am Mittwoch
geschlossenen Wall Street geführt, so dass die Aktienmärkte in einer
bereits angeschlagenen Verfassung von der Nachricht zu Huawei
getroffen wurden.

Mit den neuerlichen Kurseinbußen tun die Aktienmärkte aber nun zu
viel des Schlechten. Sie unterstellen damit, dass der Handelsdisput
sich zu einem verheerenden Handelskrieg ausweiten wird und nicht
zuletzt deswegen die sich aufgrund der Zinskurve andeutende Rezession
quasi vor der Tür steht. Kurzum: Sie preisen den Worst Case ein.
Dabei ist es alles andere als gewiss, dass er auch eintreten wird.

Die Inversion der US-Zinskurve ist zum einen noch gar nicht
eingetreten. Auch wenn sich dies bald ändern könnte, ist die
Verzinsung der zehnjährigen Treasuries immer noch höher als die der
zweijährigen. Zum anderen ist die Zinskurveninversion in der
Vergangenheit zwar ein zuverlässiger Rezessionsindikator gewesen. Im
Durchschnitt hat es aber mehr als ein Jahr gedauert, bevor eine
Rezession folgte. Zudem ist nicht klar, ob eine schwere Rezession
kommen wird oder eine weniger gravierende, die sich auf eine
Kontraktion in zwei aufeinander folgenden Quartalen beschränkt.

Nicht zuletzt ist Donald Trump so unklug gewesen, sich selbst zur
Hauptursache der zurückliegenden Rekordjagd des amerikanischen
Aktienmarkts zu erklären. Dadurch gerät er nun durch die fallenden
Kurse umso mehr unter Druck. Am Markt wird derzeit nicht eingepreist,
dass der US-Präsident nun ein gesteigertes Interesse haben dürfte,
die Wogen in den Beziehungen zu China zu glätten, um einen
anhaltenden Kursverfall zu verhindern.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

666328

weitere Artikel:
  • Pressemappe - SKODA SCALA (FOTO) Mladá Boleslav/Tel Aviv (ots) - Mit neuem Charakter, neuer Technik und neuem Namen definiert der SKODA SCALA die Kompaktklasse für die tschechische Marke komplett neu. Dazu passt der Name SCALA, der aus dem Lateinischen stammt und ,Treppe' oder ,Leiter' bedeutet. Das Schrägheckmodell kombiniert emotionales Design mit hoher Funktionalität sowie State-of-the-Art-Connectivity und überträgt die aufsehenerregende Designsprache der Studie VISION RS erstmals in ein Serienfahrzeug. Fünf Motorvarianten mit einer Leistung von 66 kW (90 mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Laschet: Bund muss sich massiv am Strukturwandel im Rheinischen Revier beteiligen - Land setzt auf Wärmespeicherkraftwerk und Batterieproduktion Köln (ots) - NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) erhöht beim Ausstieg aus der Braunkohle den Druck auf die Bundesregierung. "Wer politisch in Berlin beschließt, massiv Wertschöpfung aus Regionen herauszunehmen, muss im Strukturwandel für Ersatz zahlen", sagte Laschet dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). Er forderte Lösungen wie beim Ausstieg aus der Steinkohle. "Wer betriebsbedingte Kündigungen verhindern will, muss wie bei der Steinkohle die Mitarbeiter sozial verträglich auffangen. Der Bund muss sich also massiv mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Kraftstoffe Erste Tankstellen ohne Sprit Halle (ots) - Die Lage an den Tankstellen ist angespannt: Der Spritpreis bewegt sich auf anhaltend hohem Niveau und wird nach Ansicht der Mineralölindustrie auch in den nächsten Monaten nicht spürbar sinken. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitag-Ausgabe). Ein Grund: Die Kraftstofferzeuger haben nach dem Hitzesommer mit logistischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Durch niedrige Wasserstände fällt mit dem Rhein der wichtigste Transportweg weitgehend aus. "Seit Ende Oktober herrscht ein absolutes Chaos, mehr...

  • Als eines ihrer letzten Produkte für 2018 bringt die Royal Canadian Mint eine neue doppelt konkave Silbermünze auf den Markt Ottawa, Ontario (ots/PRNewswire) - Die Royal Canadian Mint freut sich, eine 10 Unzen schwere Silberkreation auf den Markt zu bringen, die das Münzendesign in ein ganz neues Licht rückt. Bei dem Produkt handelt es sich um die konkave 2019 Münze Nature's Grandeur: Brown Bear aus Feinsilber, die für 100 CAD erhältlich ist und vom F&E-Labor der Mint umfassend getestet wurde. Die Münze misst 16 mm an der Kante und gerade mal 4 mm in der Mitte. Die Darstellung des Künstlers Denis Mayer Jr. zeigt einen imposanten Braunbären in mehr...

  • AGC beginnt mit weltweitem Vertrieb von AMOLEA (TM) AS-300, einer neuen Art von fluoriertem Lösungsmittel mit geringer Umweltbelastung Tokio (ots/PRNewswire) - Das in Tokio ansässige Unternehmen AGC Inc. hat den weltweiten Verkaufsstart von AMOLEA (TM) AS-300 bekanntgegeben, einem neuartigen fluorierten Lösungsmittel mit geringer Umweltbelastung. Proben des Produkts stehen ab November 2018 zur Verfügung. (Logo: https://kyodonewsprwire.jp/prwfile/release/M000303/20181128 0853/_prw_PI1fl_DkAhoP4x.png) (Foto: https://kyodonewsprwire.jp/img/201811280853-O2-dvK6bh3R) Das wachsende Umweltbewusstsein hat in den letzten Jahren zu einer starken Nachfrage nach mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht