(Registrieren)

NOZ: Russland: Westen fällt auf Kiew herein

Geschrieben am 07-12-2018

Osnabrück (ots) - Russland: Westen fällt auf Kiew herein

Botschafter kritisiert Berichterstattung und wirft der Ukraine
eine Inszenierung vor

Osnabrück. Der russische Botschafter in Deutschland, Sergej
Netschajew, hat westlichen Medien in der Berichterstattung über den
Vorfall in der Straße von Kertsch mangelnde Sorgfalt und Irreführung
vorgeworfen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
sagte der Diplomat, wegen der Grenzverletzung ukrainischer
Marineschiffe nahe der Krim könne keineswegs eine rechtliche
Unsicherheit geltend gemacht werden. "Der Vorfall hat sich im
Schwarzen und nicht im Asowschen Meer ereignet, und zwar an einem
Ort, der bereits vor der Wiedervereinigung Russlands mit der Krim im
Jahr 2014 im Hoheitsgewässer unseres Landes lag, das als solches von
der Ukraine sowie der internationalen Gemeinschaft anerkannt wurde",
betonte der Botschafter.

In der Tat haben dies nicht alle Medien präzise berichtet. Die
Schiffe hätten Russland über ihren Kurs nicht vorab informiert und
auch auf keinen Kontaktversuch reagiert, erklärte Netschajew. Auf den
Schiffen seien Papiere gefunden worden, die bewiesen, dass dies
Absicht gewesen sei. "Das verantwortungslose ,Katz-und-Maus-Spiel'
dauerte mehrere Stunden an. Unter diesen Umständen blieb den
russischen Grenzern nichts anderes übrig, als Gewalt anzuwenden",
sagte Netschajew. Das Kommando auf den Schiffen hätten russischen
Ermittlungen zufolge nicht die regulären Kapitäne gehabt, sondern
Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes SBU.

"Der ukrainischen Regierung gelingt es mit Provokationen wie
dieser immer wieder, die Aufmerksamkeit des Westens auf sich zu
ziehen und um eine weitere Finanz- und Militärhilfe zu bitten", sagte
der Botschafter der Russischen Föderation. "Dasselbe geschieht auch
jetzt", warf er dem Westen vor, auf "sorgfältig vorbereitete
Provokationen" hereinzufallen. Kiew würde vor wichtigen
internationalen Treffen "stets Gründe erfinden, um eine neue Runde
der Hysterie wegen der ,russischen Aggression'" auszulösen. Der
amtierende Präsident in der Ukraine nutze die Krise außerdem, um die
Opposition vor den anstehenden Wahlen zu behindern. "Die Befürworter
Kiews auch unter unseren europäischen Partnern machen den Rummel
immer gerne mit", sagte Netschajew. "Warum und welche Rolle ihnen
dabei zusteht, darüber können wir nur spekulieren."

Noch vor kurzem, im September, seien Schiffe der ukrainischen
Marine mit Hilfe russischer Lotsen ungehindert durch die Meerenge
gelangt, wies der Botschafter Blockadevorwürfe oder ein geändertes
Vorgehen zurück. "Russland verteidigt seine Interessen", sagte der
Botschafter. Aber: "Eine weitere Eskalationsspirale braucht Russland
sicherlich nicht." Eine Freilassung der Seeleute hänge vom Verlauf
eines eingeleiteten "Strafverfahrens wegen eines illegalen
Grenzübertritts" ab.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

666347

weitere Artikel:
  • Kölner Stadt-Anzeiger: Germanist Detering attestiert AfD-Führung den "Jargon von Gangstern" Köln (ots) - Der frühere Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Heinrich Detering, hat der AfD-Führung den "Jargon von Gangstern" vorgeworfen. "Die berechtigte Empörung beschränkt sich in Deutschland immer wieder auf isolierte sprachliche Entgleisungen", sagte der Göttinger Germanist, der in diesem Jahr Stipendiat des Thomas-Mann-Hauses in Los Angeles war, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). Stattdessen müsste es darum gehen, "die ideologischen Denkmuster zu rekonstruieren, aus denen die vermeintlichen mehr...

  • NOZ: Kinderrechtsaktivisten geraten weltweit zunehmend unter Druck Osnabrück (ots) - Kinderrechtsaktivisten geraten weltweit zunehmend unter Druck Terre des Hommes: "In immer mehr Projektländern hetzen Regierungen gegen Menschenrechtler und machen vor Kindern nicht halt" Osnabrück. Anlässlich des 70. Jahrestags der UN-Menschenrechtserklärung beklagt das Kinderhilfswerk Terre des Hommes zunehmende Angriffe gegen Kinder und Jugendliche, die sich für ihre Rechte einsetzen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte TdH-Vorstandssprecher Albert Recknagel: "Wir erleben in immer mehr Projektländern, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Regionalbahnverkehr Bahnbetreiber Abellio muss sich Lokführer leihen Halle (ots) - Um am Sonntag den Betrieb auf weiteren 16 Bahnlinien in Sachsen-Anhalt aufnehmen zu können, muss sich der Zugbetreiber Abellio Lokführer ausleihen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe). 35 Arbeitskräfte kämen vorübergehend von einem Schwesterunternehmen in Stuttgart sowie unter anderem von Leiharbeitsfirmen, sagte ein Abellio-Sprecher. Nach MZ-Informationen hat auch die Deutsche Bahn Mitarbeiter an Abellio ausgeliehen. Das Unternehmen hat seit Monaten Personalprobleme. Für mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Innere Sicherheit Nachfrage nach Kleinen Waffenscheinen steigt weiter an Halle (ots) - Sachsen-Anhalt rüstet seit Jahren privat auf. In den vergangenen vier Jahren stellten die Behörden so viele Kleine Waffenscheine aus wie nie zuvor: Von 2015 bis 2018 kletterte deren Zahl um 7 000 auf etwa 11 600 Stück, das ist deutlich mehr als eine Verdopplung. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe). Der Kleine Waffenschein berechtigt zum Tragen von Schreckschuss-, Gas- und Signalpistolen in der Öffentlichkeit. Unter anderem die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt seit Jahren mehr...

  • Merz, Spahn und AKK ignorieren Zukunftsthema Klimaschutz / Greenpeace wertet Reden der Kandidaten für CDU-Vorsitz aus Hamburg (ots) - 7. 12. 2018 - Die drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz ignorieren das Zukunftsthema Klimaschutz weitestgehend. In insgesamt 24 Stunden Redebeiträgen auf den acht Regionalkonferenzen erwähnen Jens Spahn, Friedrich Merz und Annegret Kramp-Karrenbauer den Begriff 'Klimaschutz' lediglich zwei Mal, zeigt eine Video-Auswertung von Greenpeace. Der Ausstieg aus der Kohle und der Schutz des Klimas war ihnen zwei Prozent der Redezeit wert, doch blieben die Beiträge zu diesen Themen allgemein. Konkrete Maßnahmen und Pläne präsentierte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht