Börsen-Zeitung: Frostige Festtagsstimmung / Kommentar zur BASF und der Häufung von Gewinnwarnungen von Sebastian Schmid
Geschrieben am 10-12-2018 |
Frankfurt (ots) - Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins,
dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht die Krise vor der Tür?
Mit vier Kerzen kommt indes schon lange nicht mehr aus, wer eine für
jedes Dax-Unternehmen anzünden will, das seine Anleger 2018 mit einer
Senkung des Ausblicks überrascht hat. Jüngstes Mitglied im Club ist
seit Freitagabend der Chemiekonzern BASF - nur Stunden nachdem
Fresenius ihre Mittelfristziele kassiert hat. Beide Konzerne sind
mittlerweile in guter Gesellschaft. Bereits mehr als die Hälfte der
Dax-Unternehmen hat dieses Jahr den Rotstift an ihre Prognosen
anlegen müssen.
Im deutschen Aktienhandel herrscht Katerstimmung, von
Jahresend-Rally keine Spur. Selbst bei den wenigen rühmlichen
Ausnahmen, zu denen man etwa den Chiphersteller Infineon zählen
kann, der trotz großer Nähe zur Automobilindustrie noch immer mit
einem Rekordjahr rechnet, fürchten Anleger offenbar, dass der
Rückschlag allenfalls aufgeschoben ist. Seit dem Rekordhoch vom Juni
haben die Infineon-Titel jedenfalls gut 30% eingebüßt - eingebettet
in ein negatives Marktumfeld, das nahezu täglich dabei ist, den
wachsenden Pessimismus der Anleger zu bestätigen. Der niedrige
Wasserstand im Rhein, der BASF mit Sitz in Ludwigshafen natürlich
stark getroffen hat, erklärt bestenfalls die Hälfte der
Prognosesenkung. Andere Gründe waren offenbar ebenfalls gewichtig.
Aus deutscher Sicht sollte vor allem besorgt machen, dass BASF
explizit eine sinkende Nachfrage von Kunden der Automobilindustrie in
China als einen der Gründe anführt, warum der Ausblick so deutlich
gesenkt wurde. Die Branche ist aufgrund des Diesel-Skandals, der
Umstellung auf den WLTP-Prüfzyklus in Europa und des Handelsstreits
mit den Vereinigten Staaten ohnehin schon stark belastet. Hinzu
kommen rekordhohe Investitionen in Zukunftsthemen wie
Elektromobilität und autonomes Fahren. An E-Autos soll im IAA-Jahr
2019 eine ganze Reihe vorgestellt werden. Eine womöglich deutliche
Nachfrageabschwächung im Reich der Mitte, dem nach Absatz
mittlerweile wichtigsten Markt, käme damit zur absoluten Unzeit.
Kein Wunder, dass am Montag neben Chemiewerten wie Covestro, die
bereits im November mit einer Ergebniswarnung schockten, oder BASF
selbst auch die Autobauer Daimler, BMW oder der Zulieferer
Continental zu den schwächsten Aktien im deutschen Leitindex zählten.
Die Stimmung zu Beginn der Festtage könnte anders als das aktuell
noch relativ milde Dezemberwetter frostiger kaum sein.
(Börsen-Zeitung, 11.12.2018)
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