Euler Hermes Studie: Globale Baubranche auf der Kippe - Deutschland gegen Trend (FOTO)
Geschrieben am 12-12-2018 |
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CEO Blog Euler Hermes
http://ots.de/Qw4M6B
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Hamburg (ots) -
- Globale Baubranche am Wendepunkt: Wachstum trübt sich
sukzessive ein
- Unternehmen auf Ende des Konjunkturzyklus nicht vorbereitet,
Kreditrisiken steigen
- Deutschland gegen den langfristigen Trend - aber 2018 mit
steigenden Insolvenzen
- Baubranche mit weltweit zweithöchstem Risiko, nur Metallsektor
schlechter
Der weltweite Bau-Boom erhält langsam einen Dämpfer - der
Konjunkturzyklus der Branche neigt sich nach zehn Jahren dem Ende zu.
Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie des weltweit führenden
Kreditversicherers Euler Hermes. 2018 verzeichnet die Branche mit
+3,5% zwar nochmals einen neuen Wachstumsrekord seit 2008. Allerdings
ist dies voraussichtlich der Wendepunkt: Danach trüben sich die
Aussichten sukzessive ein mit +3,1% für 2019 sowie einem weiteren
Rückgang beim Wachstum in den Folgejahren parallel zur Entwicklung
des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP). Einzig gegen diesen
langfristigen Trend: Deutschland. Dort ist bisher sowohl beim Boom
als auch beim Geschäftsklima in der Branche noch (fast) alles eitel
Sonnenschein.
"Die deutsche Baubranche ist fast wie ein kleines gallisches Dorf
bei Asterix und Obelix, das sich dem allgemeinen Trend widersetzt",
sagt Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich
und der Schweiz. "2018 ist zwar ein leichter Rückgang beim Wachstum
zu beobachten, allerdings wird sich dieser - im Gegensatz zum
weltweiten Trend - 2019 voraussichtlich nicht fortsetzen. Alles
deshalb rosarot zu sehen, wäre dennoch gefährlich: Die jüngsten Euler
Hermes Daten deuten darauf hin, dass die Zeit vorbei ist, in der sich
die Liquidität und Bonität der Branche Jahr für Jahr verbessert
haben. Seit Anfang 2018 steigen nach jahrelangem Rückgang die Pleiten
im Bausektor in Deutschland wieder an."
Deutsche Baubranche: steigende Insolvenzen in 2018, aber besser
als die Konkurrenz
In den letzten zwölf Monaten kam es zu 3.365 Insolvenzen in der
deutschen Baubranche. Das ist noch ein leichter Rückgang um 3% im
Vergleich zum Vorjahrszeitraum. Seit Jahresbeginn 2018 waren es
jedoch 2.305 Pleiten, was einen Anstieg um 3% bedeutet im Vergleich
zum gleichen Zeitraum 2017.
"Die Zahlungsmoral einer Branche ist ebenfalls ein wichtiges
Frühwarnsystem, wenn sich eine Trendwende abzeichnet", sagt Van het
Hof. "Noch ist die Zahlungsmoral in der deutschen Baubranche besser
als der bundesweite Durchschnitt - aber sie hat sich zuletzt
verschlechtert. 2016 erhielten Unternehmen der Baubranche nach
durchschnittlich 47 Tagen ihr Geld. 2017 mussten sie schon vier Tage
länger warten."
Der bundesweite Durchschnitt der Zeitspanne zwischen
Rechnungslegung und Bezahlung (Days of Sales Outstanding, DSO) über
alle Branchen hinweg hat sich im gleichen Zeitraum von 53 Tagen in
2016 auf 54 Tage in 2017 verschlechtert.
"Der leichte Rückgang des Wachstums in der deutschen Baubranche
von +3,2% im vergangenen Jahr auf +2,9% für 2018 dürfte den negativen
Trend bei der Zahlungsmoral und den Insolvenzen im weiteren
Jahresverlauf bestätigen", sagt Van het Hof.
Trotzdem steht laut der Euler Hermes Studie die deutsche
Baubranche weiterhin deutlich besser da als ihre weltweiten Pendants.
Der private Konsum und Investitionsaktivitäten sind weiterhin
positive Treiber ebenso wie die günstigen Finanzierungskonditionen.
Ein relativ niedriger Verschuldungsgrad unterscheidet die deutschen
Unternehmen von der internationalen Konkurrenz. Bisher hatten die
Unsicherheiten durch einen drohenden Handelskrieg sowie das insgesamt
leicht eingetrübte Geschäftsklima noch keine negativen Auswirkungen
auf die stark auf den nationalen Markt fokussierte Branche.
Die weltweite Baubranche hat allerdings zunehmend Probleme. Das
Wachstum kühlt sich mit +3,0% nach zehn Jahren langsam etwas ab in
2019 (2018: +3,5%). Die Zahlungsmoral ist zudem deutlich schlechter
als in Deutschland: Rechnungen in der Baubranche werden im globalen
Schnitt erst nach rund 85 Tagen bezahlt (Deutschland: 51 Tage).
Weltweite Baubranche nicht auf das Ende des Booms vorbereitet,
Kreditrisiken steigen
"Der leichte Wachstumsrückgang im globalen Bausektor wäre jetzt
noch nicht so dramatisch. Allerdings sind die Unternehmen nicht
ausreichend auf das Ende des Bau-Booms vorbereitet", sagt Ludovic
Subran, Chefvolkswirt der Euler Hermes Gruppe und stellvertretender
Chefvolkswirt der Allianz. "Unsere Daten zeigen, dass das
durchschnittliche Kreditrisiko der Branche gestiegen ist - obwohl die
wirtschaftlichen Bedingungen sich deutlich verbessert haben. Wir
sehen eine Verschlechterung in drei Bereichen: Nachfrage,
Profitabilität und Liquidität."
Eine insgesamt global restriktivere Geldpolitik als in den letzten
Jahren sowie höhere Zinsen sind ebenfalls keine rosigen Aussichten.
Auch die Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums macht
sich bemerkbar.
Globale Baubranche: Sektor mit den zweithöchsten Risiken weltweit
Die Baubranche gehört bei Weltmarktführer Euler Hermes zu den
riskantesten Sektoren: Nur der Metallsektor birgt noch höhere
Risiken.
"Im 3. Quartal 2018 haben wir die Baubranche in zwei Drittel aller
Märkte mit erheblichem oder sogar hohem Risiko bewertet", sagt
Subran. "2014 waren es im Vergleich dazu nur halb so viele.
Interessant dabei ist vor allem, dass das Branchenrisiko synchron in
ganz vielen verschiedenen Teilen der Welt gestiegen ist. Das ist
insofern überraschend, als die Baubranche vor allem stark von
internen Faktoren im jeweiligen Land beeinflusst wird, vom
Konsumverhalten über Zinsen bis hin zu den Staatsfinanzen. Und die
waren in den fraglichen Ländern alles andere als synchron."
Schwellenländer besonders gefährdet
Alles andere als synchron sind auch die Aussichten für
unterschiedliche Regionen: "Schwellenländer haben seit 2008 in der
Baubranche ein Plus von 57% verzeichnet", sagt Subran. "Das sind
gigantische Wachstumsraten, von dem Europa oder auch die USA nur
träumen können. Sie waren damit der große Motor hinter dem weltweiten
Boom. Die Kehrseite der Medaille folgt allerdings mit dem Abschwung:
Wir gehen davon aus, dass die Schwellenländer in den kommenden Jahren
besonders stark leiden werden."
Die Unsicherheiten im Welthandel machen ihnen ebenso zu schaffen
wie die herausfordernden Finanzierungskonditionen. Hinzu kommt auch
die restriktiver werdende Geldpolitik der USA, nicht zu vergessen
steigende politische Risiken.
Bauprojekte und Bauunternehmen stehen auf der Kippe
"Die Instabilität ist in die Schwellenländern gekommen, um erst
einmal zu bleiben", sagt Subran. "Dadurch sind auch viele Bau- und
Infrastrukturprojekte gefährdet."
Nicht nur Bauprojekte stehen auf der Kippe, sondern auch die
Unternehmen. Die Region Asien-Pazifik ist dabei definitiv der "Hot
Spot": Sie verzeichnete 18 der weltweit 41 Großpleiten im Baugewerbe
in den ersten neun Monaten 2018.
Die vollständige Studie zur weltweiten Baubranche (ENG) finden Sie
hier: http://ots.de/dtVHsF
Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den
Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt
über 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende
Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und
Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene
Monitoring System verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die
Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler
Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die
92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in 52 Ländern vertreten und
beschäftigt rund 6.050 Mitarbeiter. Euler Hermes ist eine
Tochtergesellschaft der Allianz und wird von Standard & Poor?s mit
einem Rating von AA bewertet. 2017 wies das Unternehmen einen
konsolidierten Umsatz von EUR 2,6 Milliarden aus und versicherte
weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 894 Milliarden.
Weitere Informationen auf www.eulerhermes.de, LinkedIn oder
Twitter@eulerhermes.
Hinweis bezüglich zukunftsgerichteter Aussagen:
Die in dieser Meldung enthaltenen Informationen können Aussagen
über zukünftige Erwartungen und andere zukunftsgerichtete Aussagen
enthalten, die auf aktuellen Einschätzungen und Annahmen der
Geschäftsführung basieren, und bekannte und unbekannte Risiken sowie
Unsicherheiten beinhalten, aufgrund derer die tatsächlichen
Ergebnisse, Entwicklungen oder Ereignisse von den hier gemachten
Aussagen wesentlich abweichen können. Neben zukunftsgerichteten
Aussagen im jeweiligen Kontext spiegelt die Verwendung von Wörtern
wie "kann", "wird", "sollte", "erwartet", "plant", "beabsichtigt",
"glaubt", "schätzt", "prognostiziert", "potenziell" oder "weiterhin"
ebenfalls eine zukunftsgerichtete Aussage wider. Die tatsächlichen
Ergebnisse, Entwicklungen oder Ereignisse können aufgrund
verschiedener Faktoren von solchen zukunftsgerichteten Aussagen
beträchtlich abweichen. Zu solchen Faktoren gehören u.a.: (i) die
allgemeine konjunkturelle Lage einschließlich der
branchenspezifischen Lage für das Kerngeschäft bzw. die Kernmärkte
der Euler-Hermes-Gruppe, (ii) die Entwicklung der Finanzmärkte
einschließlich der "Emerging Markets" einschließlich
Marktvolatilität, Liquidität und Kreditereignisse, (iii) die
Häufigkeit und das Ausmaß der versicherten Schadenereignisse
einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen ergeben;
daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v)
Ausmaß der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii)
Wechselkursentwicklungen einschließlich des Wechselkurses EUR-USD,
(viii) Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und
aufsichtsrechtliche Änderungen einschließlich solcher bezüglich der
Währungskonvergenz und der Europäischen Währungsunion, (x) Änderungen
der Geldpolitik der Zentralbanken bzw. ausländischer Regierungen,
(xi) Auswirkungen von Akquisitionen, einschließlich der damit
verbundenen Integrationsthemen, (xii) Umstrukturierungsmaßnahmen,
sowie (xiii) allgemeine Wettbewerbsfaktoren jeweils in einem
örtlichen, regionalen, nationalen oder internationalen Rahmen. Die
Eintrittswahrscheinlichkeit vieler dieser Faktoren kann durch
Terroranschläge und deren Folgen noch weiter steigen. Das Unternehmen
übernimmt keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu
aktualisieren.
Pressekontakt:
Euler Hermes Deutschland
Antje Wolters
Pressesprecherin
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
antje.wolters@eulerhermes.com
Original-Content von: Euler Hermes Deutschland, übermittelt durch news aktuell
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