Gefährlich unterschätzt: Cannabis im Straßenverkehr / ADAC Umfrage zeigt, dass vielen Menschen die Risiken des Drogenkonsums nicht bewusst sind
Geschrieben am 12-12-2018 |
München (ots) - Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden, die
unter dem Einfluss von berauschende Mitteln (außer Alkohol)
entstehen, hat sich zwischen 1991 und 2017 nach Angaben des
Statistischen Bundesamts nahezu verfünffacht. Außerdem müssen immer
mehr Menschen auf Grund von Auffälligkeiten im Zusammenhang mit
Betäubungsmitteln oder der Einnahme von Medikamenten zu einer
medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU). Schätzungen zu Folge
weisen mehr als 600.000 Menschen in Deutschland einen
gesundheitsbeeinträchtigenden Konsum von Cannabis auf. Der ADAC hat
deshalb in einer Umfrage ermittelt, wie die Gefahren des Konsums
illegaler Drogen in der Bevölkerung wahrgenommen werden.
Wie gefährlich sind die Einflüsse bestimmter berauschender Mittel
beim Fahren eines Autos auf die Sicherheit im Straßenverkehr: Auf
diese Frage antworteten 96 Prozent, dass aus ihrer Sicht Drogen wie
Amphetamine, Kokain, LSD und Ecstasy besonders gefährlich sind, dicht
gefolgt von Alkohol. Die geringste Gefahr geht nach Meinung der
Bevölkerung (87 Prozent) von Cannabis aus, Ablenkung durch das Handy
oder Müdigkeit werden als gefährlicher angesehen.
Generell fühlen sich viele Menschen nicht ausreichend über die
Gefahren von Drogen informiert. Während 78 Prozent der Befragten
angaben, recht gut über die gesundheitliche Gefahren von Alkohol
informiert zu sein, waren es bei Cannabis nur 43 Prozent und bei
anderen Drogen wie Kokain, LSD oder psychoaktiven Pilze noch weniger.
Immerhin 27 Prozent gaben an, selbst schon einmal Cannabis
ausprobiert zu haben. Hinzu kommt, dass in allen Altersklassen
mindestens acht Prozent der Befragten Bekannte haben, die nach
Cannabiskonsum Auto gefahren sind.
Was mehr als ein Drittel nicht weiß und vor allem für Jugendliche
von Bedeutung ist: Auch wer noch keinen Führerschein hat und Drogen
konsumiert, läuft Gefahr, dass er erst eine
medizinisch-psychologische Untersuchung absolvieren muss, bevor er
eine Fahrerlaubnis bekommen kann.
Für den ADAC sind die Zahlen ein ernstzunehmendes Warnsignal: Sie
lassen vermuten, dass sich nicht alle Konsumenten der Risiken einer
Teilnahme am Straßenverkehr unter Drogeneinfluss bewusst sind. Vor
allem durch das verringerte Konzentrations-, Wahrnehmungs- und
Urteilsvermögen erhöht sich das Unfallrisiko für sich selbst und für
dritte. Der Mobilitätsclub spricht sich dafür aus, die
Aufklärungsarbeit rund um den Konsum von Drogen und Alkohol zu
intensivieren. Zudem sollten vermehrt Alkohol- und Drogenkontrollen
mit Mehrfachsubstanznachweis erfolgen.
Über die Entwicklung und die Risiken des Drogenkonsums und seine
Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit diskutiert der ADAC am 12.
Dezember 2018 mit Experten. Dabei wird auch die Umfrage vorgestellt,
die wir unter www.presse.adac.de in Auszügen anbieten.
Pressekontakt:
ADAC Newsroom
T +49 89 76 76 54 95
aktuell@adac.de
Original-Content von: ADAC, übermittelt durch news aktuell
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