Transportmittel für die "Licht-Killer": NUST MISiS und die Moskauer Technologische Universität (MIREA) schaffen gemeinsam ein einzigartiges Tandem aus organischen Molekülen und Nanopartikeln zur Krebs
Geschrieben am 13-12-2018 |
Moskau (ots/PRNewswire) -
Einem Team von Materialwissenschaftlern vom NUST MISiS gelang es
in Zusammenarbeit mit Chemikern der MIREA, ein
Photosensibilisatormolekül (ein Konverter, der die Energie von in
lebendem Gewebe vorhandenen Lichtquanten in Sauerstoff übertragen und
damit in eine aktive Form und hochaktive Radikale mit zytotoxischer
Wirkung umwandeln kann) mit einem magnetischen Nanopartikel zu
kombinieren, um ein innovatives therapeutisches System zur
Krebsbekämpfung zu schaffen. Der Nanopartikel ist sozusagen eine
kontrollierte "Lokomotive", die die Wissenschaftler inzwischen
direkt in den Tumor lenken und über MRT verfolgen können. Als
therapeutische Komponente ist das photosensible Molekül in der Lage,
Krebszellen effektiv abzutöten. Die Studienergebnisse wurden bereits
in vivo getestet und in der internationalen wissenschaftlichen
Fachzeitschrift Journal of Colloid and Interface Science (https://www
.sciencedirect.com/science/article/pii/S0021979718312852?via%3Dihub)
veröffentlicht.
(Logo: http://mma.prnewswire.com/media/484501/NUST_MISIS_Logo.jpg
)
(Photo:
https://mma.prnewswire.com/media/796770/NUST_MISIS_MIREA.jpg )
"Die photodynamische Therapie ist eine Krebsbehandlungsmethode,
die eine Kombination aus speziellen Photosensibilisatoren und Licht
mit einer bestimmten Wellenlänge nutzt. Die Photosensibilisatoren
sammeln sich in der Regel im Tumor an, und wenn sie Licht mit
bestimmten Wellenlängen ausgesetzt werden, produzieren sie eine
spezielle Form von Sauerstoff, die Krebszellen zerstört. Die
photodynamische Therapie tötet nicht nur die Krebszellen ab, sondern
hat noch zwei weitere krebsbekämpfende Wirkungen. Erstens:
Photosensibilisatoren können die Blutgefäße im Tumor beschädigen und
damit den Nährstofffluss zum Tumor unterbrechen. Zweitens: Sie können
das Immunsystem aktivieren und dazu bringen, die Krebszellen
anzugreifen", sagt Michail Grin, Mitautor des Projekts, Doktor der
Chemischen Wissenschaften und Leiter der Abteilung für Chemie und
Technologie biologisch aktiver Verbindungen an der Moskauer
Technologischen Universität MIREA.
Diese vielversprechende Methode hat jedoch natürliche Grenzen, da
sich die Verwendung einer Lichtquelle ebenfalls auf das innere Organ
auswirkt und zu einer unkontrollierbaren Ansammlung von
Photosensibilisatoren im Gewebe führt. Zuerst wird ein
Photosensibilisator in den Körper des Patienten eingebracht
(intravenös oder in eine Körperhöhle). Der Wirkstoff wird von Zellen
im gesamten Körper aufgenommen. Dabei sammelt sich der
Photosensibilisator in größeren Mengen in Krebszellen an als in
gesunden Zellen und verbleibt auch länger in den Krebszellen.
Daraufhin bestrahlen die Ärzte den mit den "Licht-Killern" (d. h.
den Photosensibilisatoren) "gesättigten" Tumor über Glasfasern.
Normalerweise werden Laserinstallationen als Lichtquelle für die
photodynamische Therapie genutzt. Das Laserlicht sollte über die
Glasfaserkabel direkt in den Tumor im Körper gestrahlt werden. Das
Glasfaserkabel kann über ein Endoskop in den Magen oder andere
natürliche Körperöffnungen eingeführt werden.
Der Wirkstoff verteilt sich nach der Einbringung zusammen mit
einem Photosensibilisator im Körper. Die Ärzte wissen jedoch nicht
mit Sicherheit, wann seine Konzentration in einem bestimmte Bereich
oder Organ den gewünschten Spitzenwert erreicht, sodass sie sofort
mit dem chirurgischen Eingriff beginnen können. Vom logistischen
Standpunkt aus kann der Patient nicht mehrere Stunden lang unter dem
Licht und dem Skalpell des Chirurgen bleiben, während alle auf den
Zeitpunkt der optimalen Lichtbestrahlung warten. Daher wird die
photodynamische Therapie bisher in erster Linie zur Behandlung von
Hautkrebs eingesetzt. Das NUST MISiS-Forschungsteam hat dieses
Problem nun mit einem innovativen Wirkstoff gelöst, der
Bakteriochlorinmoleküle und magnetische Nanopartikel enthält.
"Es ist uns gelungen, den Photosensibilisator Bakteriochlorin mit
magnetischen Nanopartikeln zu kombinieren, die gleichzeitig als
Transportmittel für den Wirkstoff und als Kontrastmittel dienen.
"Wir haben ein neues Mittel gefunden, mit dem wir mithilfe von MRT
die Ansammlung von Molekülen im betroffenen Organ wirksam überwachen
können, um die gewünschte Konzentration festzustellen und die
Operationszeit so kurz wie möglich zu halten. Im Allgemeinen ist
dieser Ansatz vielversprechend für die Feineinstellung
therapeutischer Komplexe und erweitert daher die
Anwendungsmöglichkeiten für die photodynamische Therapie erheblich",
sagt Maxim Abakumow, Mitautor des Projekts und Leiter des Labors für
biomedizinische Nanomaterialien des NUST MISiS.
Das Forschungsteam hat die neue Methode bereits in vivo getestet
und gute Zwischenergebnisse erzielt: Die auf magnetischen
Nanopartikeln fixierten "Licht-Killer" wurden erfolgreich in
Krebszellen eingebracht und töteten mithilfe von Licht Krebszellen in
Labormäusen ab.
Pressekontakt:
Dina Moiseeva
moiseeva@edu.misis.ru
+7-903-363-0573
Original-Content von: The National University of Science and Technology MISiS, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
667270
weitere Artikel:
- Crate.io erreicht Microsoft Co-Sell-Ready-Status / Vertriebspartnerschaft von Crate und Microsoft beschleunigt die Umsetzung von Industrie 4.0- und IIoT-Projekten auf Azure Berlin (ots) - Crate.io, Entwickler von Echtzeit-Datenbanklösungen
für Maschinendaten und IoT-Anwendungen, hat den Co-Sell-Ready-Status
über das Microsoft One Commercial Partner (OCP) Programm für die
CrateDB Cloud for Azure IoT Solution erreicht. Das Unternehmen wurde
bereits 2017 im Microsoft Berlin Growth Accelerator als "Cloud
Enabler" ausgezeichnet und erhält nun Zugang zum Reseller- und
Channel-Partner-Netzwerk für die Erweiterung der Beziehungen zu
weltweiten Zielkunden.
Die Integration von CrateDB in Microsoft Azure IoT mehr...
- Cloud-Computing-Dienste von mehr als jedem vierten Unternehmen in der EU genutzt Luxemburg (ots) - Im Jahr 2018 erwarben 26% der EU-Unternehmen mit
mindestens zehn Beschäftigten Cloud-Computing-Dienste. Die Nutzung
von Cloud-Computing ist in den letzten Jahren rasant gestiegen: 2014
lag der Wert bei 19% und 2016 bei 21%. Große Unternehmen nutzen
Cloud-Computing wesentlich häufiger (56% der Unternehmen mit 250 oder
mehr Beschäftigen) als kleine Unternehmen (23% der Unternehmen mit 10
bis 49 Beschäftigen).
Bei der Nutzung von Cloud-Computing-Diensten lassen sich zwischen
den Ländern erhebliche Unterschiede feststellen. mehr...
- Pro-Kopf-Verbrauch und BIP pro Kopf im Jahr 2017: Große Unterscheide zwischen den EU-Mitgliedstaaten Luxemburg (ots) - Der Tatsächliche Individualverbrauch (TIV) ist
ein Maß für den materiellen Wohlstand von Haushalten. Im Jahr 2017
variierte der TIV pro Kopf, ausgedrückt in Kaufkraftstandards (KKS),
zwischen 54% des Durchschnitts der Europäischen Union (EU) in
Bulgarien und 132% in Luxemburg.
Zehn Mitgliedstaaten verzeichneten im Jahr 2017 TIV-Werte pro
Kopf, die über dem EU-Durchschnitt lagen. Der höchste Wert in der EU
(32% über dem EU-Durchschnitt) wurde in Luxemburg registriert, vor
Deutschland (22% darüber). Darauf folgten mehr...
- epay is launching Amazon.de Gift Cards to 3,350 stores in Eastern Europe Martinsried/ München (ots) - Amazon.de Gift Cards are now
available to consumers in the Czech and Polish retail channels. epay,
a Euronet Worldwide Company, is administering the technical and
commercial implementation of this launch for Amazon. "By expanding to
both countries, we are able to help provide Amazon with additional
opportunities in Eastern Europe, while our retailers on location
receive access to a portfolio of international brands similar to that
in Germany, where we are already a leading supplier of gift card and
prepaid mehr...
- epay bringt Amazon.de Gutschein-Lösungen in 3.350 Filialen in Osteuropa auf den Markt / epay stellt mit "Amazon vor Ort aufladen" zwei Möglichkeiten vor, ein Guthaben aufzuladen (FOTO) Martinsried/ München (ots) -
Amazon.de Geschenkgutscheine sind ab sofort für Verbraucher im
tschechischen und polnischen Einzelhandel erhältlich. epay, ein
Unternehmen der Euronet Worldwide Inc., ist für die technische und
kaufmännische Umsetzung dieser Einführung für Amazon verantwortlich.
"Durch die Expansion in beide Länder können wir Amazon dabei
unterstützen, zusätzliche Möglichkeiten in Osteuropa zu erschließen,
während unsere Händler vor Ort Zugang zu einem Portfolio
internationaler Marken ähnlich dem in Deutschland erhalten, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|