Internationaler Vergleich: Bundesbürger nutzen digitale Verwaltung verhalten / "Digital Government Barometer" untersucht Digitalisierung in fünf Ländern
Geschrieben am 13-12-2018 |
Hamburg (ots) - Jeder zweite Bundesbürger hat in den vergangenen
zwölf Monaten für seine Behördenangelegenheiten Digitalangebote der
öffentlichen Verwaltung genutzt, 17 Prozent haben die Online-Portale
häufiger angesteuert als ein Jahr zuvor. Umgekehrt haben allerdings
48 Prozent der Bürgerinnen und Bürger noch nie einen der digitalen
Verwaltungsdienste in Anspruch genommen. Zum Vergleich: In
Frankreich, Großbritannien, Norwegen und Spanien nutzen rund 70
Prozent das Online-Angebot der Behörden, mehr als jeder Dritte
häufiger als im Jahr davor. Das ergibt die Studie "Digital Government
Barometer 2018" von IPSOS im Auftrag von Sopra Steria.
Diese Ergebnisse sind eine Herausforderung für Bund, Länder und
Kommunen in Deutschland. Dabei genießt die Digitalisierung der
öffentlichen Verwaltung in der Bevölkerung durchaus einen großen
Stellenwert. Aus Sicht von fast drei Vierteln der Befragten sollte
der Ausbau der Online-Dienste der Behörden Priorität haben - Tendenz
steigend. 73 Prozent wären sogar bereit, Verwaltungsangelegenheiten
ausschließlich online durchzuführen, und zwar quer durch alle Alters-
und Einkommensgruppen.
"Aus dem eher schleppenden Anstieg der Online-Nutzung lässt sich
ein gewisses Akzeptanzproblem ableiten", sagt Ronald de Jonge, Leiter
Management Consulting für den Geschäftsbereich Public Sector von
Sopra Steria Consulting. "Vielen Deutschen gehen die vorhandenen
Online-Dienste der öffentlichen Verwaltung nicht weit genug. Sobald
Angelegenheiten, wie bei der Steuererklärung und der Kfz-Zulassung,
komplett oder weitgehend elektronisch erledigt werden können, ist die
Akzeptanz größer", so de Jonge.
Bürger nehmen punktuelle Verbesserungen im Online-Angebot wahr
An durchgängig digitalen Verfahren und Serviceleistungen arbeiten
Verwaltungen in allen untersuchten Ländern. Die Bürgerinnen und
Bürger bestätigen überall mehrheitlich, dass es mit dem digitalen
Angebot schrittweise aufwärtsgeht. In Deutschland verläuft die Kurve
allerdings deutlich flacher als in Frankreich, Großbritannien,
Norwegen und Spanien. 52 Prozent der Bundesbürger, vier Prozentpunkte
weniger als im Vorjahr, sagen, dass sie heute mehr Behördenleistungen
online in Anspruch nehmen können als vor einigen Jahren. In
Frankreich und Norwegen sind es mehr als 80 Prozent, in
Großbritannien und Spanien mehr als 70 Prozent.
Die gute Nachricht für Deutschland: Einzelbereiche der
öffentlichen Verwaltung bewerten in diesem Jahr mehr Bundesbürger
positiv als noch 2017. Dabei stechen die Finanzverwaltungen hervor.
Leistungen wie das Erstellen und die Abgabe der elektronischen
Steuererklärung kommen in der Bevölkerung gut an. Etwas getan hat
sich in der Wahrnehmung der Bürgerinnen und Bürger im Vergleich zur
Vorjahresbefragung unter anderem beim Online-Angebot von Justiz und
Polizei. Die Nutzung schneller digitaler Kommunikationskanäle und
Analysemethoden bei der Polizei sowie Fortschritte beim
elektronischen Rechtsverkehr kommen bei der Bevölkerung an.
Vereinfachungen in Einwohnermeldeangelegenheiten wie in der Stadt
Düsseldorf werden ebenfalls wahrgenommen. Dort gibt es beispielsweise
einen online buchbaren Kurierservice für Ausweisdokumente, und
Fotografen können digitale Passbilder direkt und medienbruchfrei in
die Antragsvorgänge des Einwohnermeldeamtes übermitteln.
"Bund, Länder und Kommunen arbeiten intensiv an diversen
Programmen, wenn auch nicht immer für die Bürgerinnen und Bürger
sichtbar", erklärt Ronald de Jonge von Sopra Steria Consulting.
"Investitionen in datengetriebene Organisationsmodelle,
Prozessmanagement, Strategieentwicklung und Aufgabenpriorisierung
stehen bei den Verantwortlichen weit oben auf der Agenda. Sie bilden
die Basis für den Portalverbund und das Nutzerkonto. Beide Vorhaben
sind für mehr digitalen Service unverzichtbar. Angesichts der großen
Erwartungen gilt es, der Bevölkerung diese nötigen Schritte zu einer
digitalen öffentlichen Verwaltung besser zu erklären."
Über die Studie:
Sopra Steria veröffentlicht zum vierten Mal in Folge in
Zusammenarbeit mit IPSOS eine Umfrage zur digitalen Transformation
des öffentlichen Sektors. Die Umfrage wurde von IPSOS im Auftrag von
Sopra Steria im Zeitraum 25. September bis 3. Oktober 2018
durchgeführt. 5.001 Personen aus Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Norwegen und erstmals Spanien wurden nach Geschlecht,
Alter, Beruf, Stadt und Region ausgewählt und online befragt.
Zur Studie: http://bit.ly/DigitalGovBarometer2018
Zur Management Summary: http://bit.ly/SummaryDigGovBarometer2018
Zur Infografik: http://bit.ly/infographDigiGovBarometer2018
Über Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de)
Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business
Transformation Partnern in Deutschland. Als ein führender
europäischer Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria
eines der umfassendsten Angebotsportfolios für End-to-End-Services am
Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung,
Infrastrukturmanagement und Business Process Services. Unternehmen
und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra Steria, komplexe
Transformationsvorhaben, die geschäftskritische Herausforderungen
adressieren, erfolgreich umzusetzen. Im Zusammenspiel von Qualität,
Leistung, Mehrwert und Innovation befähigt Sopra Steria seine Kunden,
Informationstechnologien optimal zu nutzen. Mit mehr als 42.000
Mitarbeitern in über 20 Ländern erzielte Sopra Steria 2017 einen
Umsatz in Höhe von 3,8 Mrd. Euro.
Die Sopra Steria Group (SOP) ist notiert an der NYSE Euronext
Paris (Compartment A) - ISIN: FR0000050809.
Weitere Informationen finden sich unter www.soprasteria.de
Pressekontakt:
Sopra Steria Consulting:
Nils Ritter
Tel.: +49 (0) 40 22703-8801
E-Mail: nils.ritter@soprasteria.com
Faktor 3:
Eva Klein
Tel. +49 (0) 40 679446-6174
E-Mail: e.klein@faktor3.de
Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell
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