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Atopische Erkrankungen: Neurodermitis und Allergien gemeinsam behandeln

Geschrieben am 04-01-2019

Ismaning (ots) - Atopische Dermatitis, allergische
Rhinokonjunktivitis oder allergisches Asthma: Je nach
epidemiologischer Studie sind 25 bis 40 Prozent der Bevölkerung von
einer Erkrankung des atopischen Formenkreises betroffen (1, 2, 3).
Trotz dieser Erkenntnis werden noch zu viele Patienten anhand
isolierter Symptome behandelt. "Die Erkrankungen des atopischen
Formenkreises sollten in der Therapie jedoch in ihrer Gesamtheit
betrachtet werden", sagte der Dermatologe und Allergologe Prof. Dr.
Dr. h.c. Torsten Zuberbier, Berlin, auf dem Deutschen
Allergiekongress (DAK) in Dresden. Denn die Möglichkeiten einer
individualisierten Therapie für Atopie-Patienten sind vielfältig.

Die atopische Dermatitis (AD) ist eine chronisch-entzündliche
Hauterkrankung, die durch eine gestörte Hautbarriere gekennzeichnet
ist. Die Ursachen für die Entstehung einer AD sind vielfältig und das
Erkrankungsbild wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Neben
der genetisch bedingten Störung der Hautbarrierefunktion können
zusätzlich Veränderungen des Mikrobioms, Umwelteinflüsse sowie eine
erhöhte Exposition gegenüber Allergenen bereits im frühen Kindesalter
die Entstehung der AD begünstigen.

Jeder fünfte Patient mit Heuschnupfen hat auch eine Neurodermitis

Der Begriff Atopie bezeichnet die familiäre Tendenz,
Th2-vermittelte Immunantworten auf Umweltantigene zu entwickeln.
Damit umfasst das Kollektiv der Atopiker viele Patienten mit
Allergien des Subtyps I, aber auch Neurodermitiker ohne
IgE-assoziierte Erkrankung (4). Vielfach leiden Betroffene an
mehreren atopischen Erkrankungen gleichzeitig und der Juckreiz kann
bei Allergikern nicht nur an Auge und Nase, sondern oft auch auf der
Haut auftreten: Jeder fünfte Patient mit allergischer
Rhinokonjunktivitis hat auch eine Neurodermitis (5). Atopische
Erkrankungen können daher oft nicht als alleinstehende Entitäten
betrachtet werden. Sie sind in gleicher Weise Organ- wie
Systemerkrankungen.

Wirkung einer Spezifischen Immuntherapie (SIT) auf die atopische
Dermatitis

Für einen Behandlungserfolg sei es notwendig, Symptome nicht
isoliert zu betrachten, sondern interdisziplinär und ganzheitlich zu
therapieren, so Professor Zuberbier auf dem LETI-Symposium im Rahmen
des DAK 2018 "Patient im Fokus - Aktuelle Herausforderungen für
patientenorientierte Therapien". "Wir stellen bei unseren Patienten
mit atopischer Dermatitis fest, dass eine Spezifische Immuntherapie
bei Milben-Allergikern und Patienten mit Pollen-Peaks, also
Neurodermitis-Schüben bei erhöhtem Pollenflug, die Entstehung der
Neurodermitis positiv beeinflussen kann." Ob im Einzelfall eine
allergisch bedingte Neurodermitis mit TH1-Blockade vorliegt und daher
eine SIT sinnvoll ist, kann vorab medikamentös mit Antihistaminika
überprüft werden. Eine Studie konnte zum Beispiel zeigen, dass mit
einer subkutanen Immuntherapie (SCIT) mit depigmentierten
Milbenallergenextrakten bei Patienten mit schwerer AD eine
Verbesserung des Schweregrads anhand des SCORAD (SCORing Atopic
Dermatitis) erreicht werden kann (6). Ein aktueller Übersichtsartikel
zeigt, dass die Behandlung der AD durch eine spezifische
Immuntherapie (SIT) mit Aeroallergenen in der Summe funktioniert (7)
- auch wenn es sich bisher ausschließlich um kleine Studien handelt,
so Zuberbier.

Basistherapie der Haut - Linderung der Allergiesymptomatik

Allergene, die über die geschädigte Hautbarriere eindringen,
verursachen nicht nur lokale Hautreaktionen. Es ist sehr
wahrscheinlich, dass sie auch in anderen Systemen des Körpers
allergische Reaktionen auslösen können. Vice versa können über die
Schleimhäute aufgenommene Aeroallergene zu Exazerbationen der
atopischen Dermatitis führen. Dieser Weg ist derzeit Gegenstand der
Forschung. Der Einfluss einer Basistherapie geschädigter Haut auf
andere Erkrankungen des atopischen Formenkreises gilt ebenfalls als
wahrscheinlich und wird momentan untersucht. Die BEEP-Studie etwa
widmet sich der Frage, inwiefern eine frühe Basistherapie der Haut
bei Hochrisiko-Kindern im ersten Lebensjahr vor der Entstehung einer
atopischen Dermatitis schützt (8). Die Ergebnisse werden im kommenden
Jahr erwartet.

Die Regeneration der geschädigten Haut gehört zur Basistherapie
einer AD.

Die Basistherapie der Haut kann zu einer Regeneration von
Filaggrin führen, dem Strukturprotein im Stratum corneum. Wenn die
Filaggrin-Dichte abnimmt, begünstigt dies das Eindringen von
Allergenen wie Pollen über die Haut. Bis zu 50 Prozent der
Neurodermitis-Patienten, aber auch einige Patienten mit allergischer
Rhinitis besitzen Mutationen im Filaggrin-Gen, die mit einer
gestörten Hautbarriere und trockener Haut assoziiert sind. Außerdem
kann ohne die Mutationen am Filaggrin-Gen eine starke Entzündung bei
schwerer Neurodermitis zu einem Filaggrin-Mangel führen (9). Die
dermokosmetische Basistherapie kann die Hautbarriere regenerieren: So
unterstützt die medizinische Hautpflege LETIAT4 Intensivcreme
zusätzlich die Synthese von Filaggrin. Die Filaggrin-Produktion ist
nach 5 Tagen Anwendung in vitro auf rekonstruierter humaner Epidermis
um 67 Prozent erhöht (10). Dies sei eines von mehreren Beispielen,
wie eine therapeutische Regeneration der geschädigten Hautbarriere
den atopischen Patienten vor systemischen Auswirkungen seiner
allergischen Prädisposition schützen könne, so Zuberbier auf dem
Deutschen Allergiekongress.

Ärzte brauchen Adhärenz, Patienten gute Aussichten

In diesen Erkenntnissen steckt zudem eine äußerst wichtige
Botschaft für die Patienten, die die bei den langfristigen
Allergietherapien so dringend notwendige Adhärenz fördert: "Wenn
heute ein verzweifelter Patient mit einer atopischen Dermatitis zu
mir kommt, dann kann ich ihm vermitteln: Ich kann Sie zwar nicht
heilen, aber ich kann Ihnen ganzheitlich helfen." Schon allein diese
Aussicht erhöhe die Chance auf den Therapieerfolg, so Professor
Zuberbier.

Referenzen

1. Schmitz R et al. Bundesgesundheitsbl. 2014; 57: 771-778
2. Belgrave DCM et al. PLoS Med. 2014; 11(10): e1001748
3. Hong S et al. Environ Health Toxicol. 2012; 27: e2012006
4. Wollenberg A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2016; 30(5):
729-747
5. Schmitt J et al. Allergy. 2016; 71(6): 850-858
6. Novak N et al. J Allergy Clin Immunol 2012; 130(4): 925-931 e4
7. Ridolo E et al. Expert Rev Clin Immunol 2018; 14(1): 61-68
8. Chalmers JR et al. Trials. 2017; 18(1):343
9. Mócsai G et al. Br. J Dermatol. 2014. 170(3): 617-624
10. Conte L et al., Poster, 23. Kongr. SEPEAP, Oviedo, Spanien, Okt.
2009

Weitere Informationen: https://unternehmen.leti.de/presse/

Experten für Allergie und Haut

LETI Pharma GmbH, das Unternehmen mit spanischen Wurzeln, blickt
auf eine 100-jährige Expertise in der medizinischen Forschung zurück,
insbesondere im Bereich Allergien und Haut. Das ganzheitliche
Portfolio von LETI hat die individuellen Bedürfnisse von Allergikern
im Blick. LETI bietet ein breites Spektrum, von der
Allergiediagnostik über die Basispflege für atopische Haut bis hin zu
ursächlichen Therapien. Im Bereich der spezifischen Immuntherapie bei
der Milbenallergie spielt LETI in Deutschland eine führende Rolle.
Seit 2015 bietet das Tochterunternehmen der spanischen LETI Pharma in
Deutschland eine umfangreiche Palette medizinischer
Hautpflegeprodukte an: LETIAT4 bei Neurodermitis und atopischer Haut,
LETISR für zu Rötungen neigende Haut und Rosazea Subtyp I und
LETIbalm und LETIXer für trockene und raue Haut.

LETI Pharma GmbH, Gutenbergstr. 10, 85737 Ismaning

Weitere Informationen: unternehmen.leti.de



Pressekontakt:
Carolin Herrmann
Tel.: +49 89 46148620
leti@albert-zwei.de

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