NOZ: Verbraucherzentrale: Schon fast 400 000 VW-Kunden schließen sich Sammelklage an
Geschrieben am 05-01-2019 |
Osnabrück (ots) - Verbraucherzentrale: Schon fast 400 000
VW-Kunden schließen sich Sammelklage an
vzbv-Vorstand Müller: Das sprengt alle Erwartungen -
Verbraucherschützer wollen sich als nächstes Banken vornehmen -
Forderung nach klarer Lebensmittelkennzeichnung
Osnabrück. Immer mehr VW-Kunden schließen sich der
Musterfeststellungsklage gegen den Autobauer an: "Wir nähern uns der
Marke 400 000. Bis Ende dieser Woche haben sich beim Bundesamt für
Justiz 377 000 Menschen ins Klageregister eingetragen", sagte Klaus
Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), der
"Neuen Osnabrücker Zeitung". "Das sprengt alle Erwartungen und zeigt:
Die Wut auf Volkswagen ist riesengroß." Die Zahl könne "noch
erheblich steigen", sagte Müller. Geschädigte Kunden hätten bis zum
ersten Tag vor der mündlichen Verhandlung Zeit, sich anzuschließen.
"Und wir erwarten, dass der Prozess wahrscheinlich nicht vor dem
Frühjahr beginnt." Der vzbv hat die Musterfeststellungsklage
übernommen. Müller forderte von VW, eine "signifikante Entschädigung"
anzubieten. Komme es nicht zum Vergleich, würden letztlich alle
Kunden individuell die Höhe des Schadensersatzes einklagen. "Davor
kann ich VW nur warnen. Das wäre für die Geschädigten ein Elfmeter
ohne Torwart", sagte Müller. Als nächsten Schritt erwägt der vzbv
Sammelklagen gegen Banken: "Wir können nun Musterfeststellungsklagen
gegen Banken einreichen, die ihren Kunden zu hohe Gebühren abgeknöpft
haben", kündigte Müller an. In der Niedrigzinsphase hätten viele
Institute eine "ungeahnte Kreativität" entwickelt, um Entgelte zu
erheben, "für die sie keine Gegenleistungen erbringen". Trotz klarer
Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes hätten sich Zehntausende von
Betroffenen bislang nicht wehren können. Müller gab zu bedenken:
"Hier geht es für die Einzelnen nicht um dramatische Summen, aber
auch 200 oder 300 Euro, die die Kunden erstattet bekommen könnten,
sind viel Geld und summieren sich auf Unternehmensseite zu
gigantischen zu Unrecht eingefahrenen Gewinnen." Der vzbv-Chef
erhöhte den Druck auf Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU),
für eine klare Lebensmittelkennzeichnung zu sorgen: Es sei "höchste
Zeit, politische Entscheidungen zu treffen. Ich erwarte, dass sie
diese auf der Grünen Woche endlich liefert!", sagte Müller mit Blick
auf die weltweit größte Agrarmesse, die in knapp zwei Wochen startet.
"Wir brauchen ganz dringend eine einfache Kennzeichnung, aus der auf
einen Blick hervorgeht, welche Fertigprodukte gesünder sind und in
welchen besonders viel Salz, Fett oder Zucker steckt." Durch die
Ankündigungen von Danone und Iglu, in Eigenregie eine Kennzeichnung
einzuführen, zeigte sich Müller alarmiert. "In Deutschland drohen
erste Konzerne, die Politik zu überholen. Das birgt die Gefahr eines
Flickenteppichs, der die Verbraucher verwirrt anstatt zu
informieren", sagte Deutschlands oberster Verbraucherschützer. "Diese
Zumutung muss uns Julia Klöckner ersparen! Neben Frankreich seien
auch Belgien und Spanien schon weiter und hätten sich auf ein
einheitliches Modell (Nutri Score) geeinigt. "Durch ein Handeln der
Ministerin könnte millionenfaches Leid begrenzt werden", appellierte
Müller an Klöckner. Immer mehr Menschen - vor allem Kinder - seien
übergewichtig. Die Ausgaben der Krankenkassen zur Diabetes-Behandlung
explodierten. "Lebensmittel so zu kennzeichnen, dass Salz-, Fett-
oder Zuckerbomben sichtbar werden, ist der allereinfachste Schritt,
um das zu ändern" sagte er, und ergänzte: "Dass sich die
Lebensmittelindustrie seit Jahren dagegen wehrt, ist ein Trauerspiel.
Frau Klöckner sollte sich jetzt schnell mit Gesundheitsminister Jens
Spahn unterhaken und das Drama beenden."
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
669272
weitere Artikel:
- NOZ: Grüne: Gefährliche Chemikalien haben auf Weltmeeren nichts zu suchen Osnabrück (ots) - Grüne: Gefährliche Chemikalien haben auf
Weltmeeren nichts zu suchen
Krischer fordert Konsequenzen nach Container-Havarie in Nordsee
Osnabrück. Nach der Container-Havarie in der Nordsee haben die
Grünen im Bundestag Konsequenzen gefordert. Der verkehrspolitische
Sprecher Oliver Krischer teilte auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" mit: "Gefährliche Chemikalien haben nichts auf den
Weltmeeren zu suchen. Besonders nicht in der obersten Reihe auf
Containerschiffen, wo sie auch schnell einmal über Bord mehr...
- Heilbronner Stimme: Grünen-Politiker Ebner zum Hacker-Angriff: Wir lassen uns nicht einschüchtern Heilbronn (ots) - Der Grünen-Politiker Harald Ebner fordert
Konsequenzen aus dem Hacker-Angriff gegen Politiker und andere
Personen des öffentlichen Lebens. Zudem sieht er einen gezielten
Angriff auf demokratische Grundrechte. Ebner sagte der "Heilbronner
Stimme" (Samstag): "Von diesem Angriff werden wir uns in unserer
Arbeit nicht einschüchtern lassen. Alle Betroffenen sollten
Strafanzeige stellen. Die Behörden müssen den Angriff schnell und
intensiv aufklären."
Der Bundestagsabgeordnete und Sprecher für Gentechnik in seiner mehr...
- Klarstellung zu angeblicher Forderung von Kommissionspräsident Juncker nach einer europäischen Arbeitslosenversicherung Berlin (ots) - Die Europäische Kommission nimmt zu Medienberichten
Stellung, laut denen Präsident Jean-Claude Juncker eine europäische
Arbeitslosenversicherung "wolle" oder "fordere". Diese verkürzte
Darstellung verzerrt den Wortlaut des Interviews von Präsident
Juncker mit der "Welt am Sonntag". Tatsächlich handelt es sich nicht
um eine Forderung nach einem neuen Kriseninstrument. Die
Juncker-Kommission hat bereits mit ihrem Entwurf für die
mittelfristige EU-Finanzplanung einen Mechanismus für die Abfederung
von asymmetrischen, mehr...
- Der Tagesspiegel: Bundestagsvizepräsident Kubicki: Bundestagesnetz vom Hackerangriff wohl nicht betroffen Berlin (ots) - Berlin - Von dem Hackerangriff, nach dem tausende
Daten von Politikern veröffentlicht wurden, ist das Netz des
Bundestages offenbar nicht betroffen. Das sagte
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) dem im Berlin
erscheinenden Tagesspiegel (Sonntagausgabe). "Sicher ist wohl, dass
nach aktuellem Stand die Sicherheitssysteme beispielsweise des
Bundestages nicht betroffen sind", sagte er.
https://www.tagesspiegel.de/politik/newsblog-zu-veroeffentlichunge
n-kubicki-netz-des-bundestags-vom-hackerangriff-wohl-nicht-betroffen/ mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Fairer Umgang statt Kolonialzeit / Kommentar von Joachim Fahrun Berlin (ots) - Dass im Krieg Beute gemacht wird, war lange völlig
normal. Dass man geraubte Kulturgüter zurückgibt, wenn sich die
Verhältnisse geändert haben, ist zumindest für den Zweiten Weltkrieg
im Grunde unbestritten. Für die Kolonialzeit, diese Epoche
gewaltsamer Inbesitznahme überseeischer Territorien, die in
Deutschland viel kürzer währte als in Frankreich oder Großbritannien,
sieht die Lage komplizierter aus. Gerade deswegen ist es richtig,
über den Umgang mit Kunstgegenständen nachzudenken, die im späten 19.
und frühen 20. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|