Pressemitteilung der Bundesärztekammer
Montgomery: "Ausbau der sprechenden Medizin nicht nur fordern, sondern auch fördern"
Geschrieben am 12-01-2019 |
Berlin (ots) - Berlin - "Gut gemeint ist noch lange nicht gut
gemacht. Das trifft auch auf die mit dem Terminservice- und
Versorgungsgesetz vorgesehene gestufte Steuerung der
psychotherapeutischen Behandlung zu. Statt Engpässe in der Versorgung
zu beseitigen, werden neue Zugangsbarrieren für Patienten geschaffen.
Viel sinnvoller wäre es, bei den Behandlungsstrukturen anzusetzen,
sie zu stärken und die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung
noch enger in den somatischen Behandlungskontext einzubinden." Das
sagte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery
im Vorfeld der öffentlichen Anhörung zum Terminservice- und
Versorgungsgesetz (TSVG).
Bei den Reformüberlegungen sollte auch und gerade der spezifisch
ärztlichen Expertise der Behandlung psychisch Kranker besondere
Aufmerksamkeit zukommen. Denn Patienten könnten auf ein sehr breit
gestuftes Angebot zurückgreifen, das von der psychosomatischen
Grundversorgung durch Haus- und Fachärzte bis hin zur fachärztlichen
psychiatrischen, psychosomatischen und psychotherapeutischen
Versorgung reiche. Dies sei umso wichtiger, weil psychische
Erkrankungen häufig mit behandlungsbedürftigen somatischen
Erkrankungen einhergingen und sich beide wechselseitig sogar noch
verstärken könnten.
Das im Entwurf des TSVG vorgesehene Modell der "gestuften und
gesteuerten Versorgung" in der Psychotherapie sieht vor, dass
besonders qualifizierte Ärzte und psychologische Psychotherapeuten in
Voruntersuchungen festlegen, welches Hilfe- oder Therapieangebot die
Betroffenen wahrnehmen dürfen. "Damit beschränkt der Gesetzgeber
nicht nur die Wahlfreiheit der Patienten, eine solche Regelung
speziell für Menschen mit psychischen Erkrankungen diskriminiert die
betroffenen Patientengruppen auch", kritisierte Montgomery. Er
forderte die Streichung des entsprechenden Passus im TSVG.
Der Bundesärztekammer-Präsident stellte klar: "Die meisten
psychischen Erkrankungen sind gut behandelbar - aber sie müssen eben
auch behandelt werden. Andernfalls drohen Chronifizierungen und
schwere Verläufe. Deshalb sollten Politik und Kostenträger den Ausbau
der sprechenden Medizin durch Haus- und Fachärzte nicht nur fordern,
sondern auch fördern."
Pressekontakt:
Bundesärztekammer
Pressestelle der deutschen Ärzteschaft
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin
Fon +49 30 400 456 - 700
Fax +49 30 400 456 - 707
presse@baek.de
Original-Content von: Bundesärztekammer, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
670157
weitere Artikel:
- BERLINER MORGENPOST: Investor zieht sich aus Bauprojekt Postscheckamt in Kreuzberg zurück Berlin (ots) - Berlin - Nach monatelangem Streit mit dem Bezirk
Friedrichshain-Kreuzberg und einer anschließenden Einigung gibt die
CG-Gruppe von Christoph Gröner das Areal des Postscheckamts am
Halleschen Ufer in Kreuzberg auf. Das berichtet die "Berliner
Morgenpost" (Sonntag-Ausgabe). Die Anteile werden verkauft. Wie der
Vorstand der CG-Gruppe, Jürgen Kutz, der Zeitung bestätigte, ist ein
Teil der Übertragung bereits abgeschlossen. Neuer Eigentümer wird die
Art-Invest mit Sitz in Köln. Die Entscheidung des Unternehmens sei
Folge mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Ein Warnschuss / Leitartikel von Christian Unger zum Datendiebstahl Berlin (ots) - Kurzform: Niemand ist Cyberkriminellen hilflos
ausgeliefert. Aber ein Facebook-Account ist vor Einbrüchen weniger
geschützt als das eigene Wohnzimmer. Wichtige Programme auf den
Computer lassen sich heute häufig nicht nur per Passwort schützen,
sondern etwa zusätzlich per SMS-Code auf das Handy. Verschlüsselte
Chatprogramme wie Threema oder Signal sind gute Alternativen zu
WhatsApp. Diese Werkzeuge müssen Nutzer in ihren digitalen Alltag
integrieren. Zugleich sind Anbieter von IT-Technik und Software in
der Pflicht, mehr...
- Rheinische Post: NRW-Finanzminister fordert von Scholz neuen Grundsteuer-Vorschlag Düsseldorf (ots) - Im Koalitionsstreit über die Reform der
Grundsteuer hat Nordrhein-Westfalens Finanzminister Lutz Lienenkämper
(CDU) Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, einen
neuen Reformvorschlag auf den Tisch zu legen. "Der Bundesminister der
Finanzen muss am Montag einen neuen Vorschlag unterbreiten, der im
Bundestag mehrheitsfähig ist", sagte Lienenkämper der Düsseldorfer
"Rheinischen Post" (Montag) mit Blick auf das Treffen von Scholz mit
den Länderfinanzministern. "Olaf Scholz kommt offensichtlich mit
seinem mehr...
- Klausurtagungen der Regierungsparteien CDU und Grüne - Sicherheit durch weiteren Freiheitsabbau ist abzulehnen Stuttgart (ots) - Die Regierungsparteien Grüne und CDU haben ihre
Klausurtagungen beendet und streiten über die Sicherheit in den
Kommunen. Die Piratenpartei Baden-Württemberg fordert die
Landesregierung zum Umdenken auf und lehnt Vorschläge nach mehr
Videokameras und bewaffneten Hilfssheriffs ab.
"Grüne und CDU haben sich das Thema Sicherheit auf die Agenda
geschrieben und gehen mit unterschiedlichen Forderungen in die
nächsten Regierungsjahre. Die von der CDU fokussierten
Sicherheitsverbesserungen sollen durch mehr Videoüberwachung mehr...
- PIRATEN: Automobilstandort sichern, autonomes Fahren in Saarlouis fördern Saarbrücken (ots) - Die Landesregierung wird die Erforschung des
autonomen Fahrens im Raum Merzig-Wadern in den nächsten drei Jahren
mit 206.000 Euro fördern.
Jörg Arweiler von den Saarlouiser PIRATEN sieht dies als ersten
Schritt in die richtige Richtung, fordert aber darüber hinaus weitere
Bemühungen von der Landesregierung und der Stadt Saarlouis:
"Wir Saar-PIRATEN freuen uns, dass mit der bewilligten Förderung
Zukunftstechnologien im Saarland vorangetrieben werden und damit eine
unserer Forderungen zumindest einmal angegangen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|