Logistik-Immobilien auch 2019 auf Einkaufszettel der Anleger - Ausländische Investoren erhöhten 2018 per Saldo ihr Investitionsvolumen
Geschrieben am 14-01-2019 |
Frankfurt (ots) - Logistik- und Industrieimmobilien stehen
zweifelsohne auf dem Einkaufszettel der meisten in- und ausländischen
Investoren. Letztere haben per Saldo netto sogar 1,65 Mrd. Euro mehr
investiert. Auf welch hohem Niveau sich die Assetklasse Logistik- und
Industrieimmobilien mittlerweile bewegt, zeigt das Plus in 2018 von
60 Prozent gegenüber dem Fünfjahresschnitt. Bei den anderen
Nutzungsarten sind es deutlich weniger: Büroobjekte kommen auf ein
Plus von 43 Prozent, Living (Mehrfamilienhäuser und Wohnportfolios ab
10 Wohneinheiten, Appartementhäuser, Studentenwohnen,
Senioren-/Pflegeimmobilien und Kliniken) liegt bei einem Plus von 16
Prozent und für Retail ist sogar ein Minus von 10 Prozent zu
notieren. Immerhin viermal unter den 15 größten Transaktionen in
Deutschland (alle Nutzungsarten, Einzel- und Portfoliotransaktionen)
tauchen Abschlüsse mit Logistik- und Industrieimmobilien auf.
Mit einem Transaktionsvolumen von knapp 7,5 Mrd. Euro ist 2018 das
zweitbeste jemals erzielte Logistik-/Industrie-Jahr. Deutlich
zugelegt haben kleinere Transaktionen. Mit 140 Transaktionen ist dies
ein sehr dynamisches Segment. Käufe in diesem so genannten
MidCap-Segment (Investments bis zu einer Einzelgröße von 15 Mio.
Euro) erreichten zusammen ein Volumen von 810 Mio. Euro. Willi Weis,
Head of Industrial Investment JLL Germany: "Kapitalsammelstellen
planen für 2019, dafür vermehrt separate Ankaufsvehikel zu
realisieren."
Trotz der auch insgesamt deutlich höheren Anzahl an Transaktionen
(230, + 13% gegenüber dem Vorjahr), blieb das Ergebnis hinter dem
Rekordvolumen von 2017 zurück (-14%). Der Grund? Der Vergleich der
Top 5 - Transaktionen bringt es auf den Punkt: 2017 kamen die fünf
größten Abschlüsse auf ein Volumen von 4,57 Mrd. Euro, entsprechend
53 Prozent, damals mit dem Logicor-Portfolio von allein 1,9 Mrd.
Euro. 2018 waren es 2,46 Mrd. Euro, entsprechend einem Drittel des
gesamten Logistikvolumens. Darunter finden sich die größte
Transaktion, der Verkauf des so genannten Laetitia-Portfolios von
Aurelis Real Estate an die Swiss Life, bestehend aus 32
Gewerbeimmobilien an Standorten in ganz Deutschland, der Verkauf des
Optimus Prime Portfolio durch Beos an Heleba Invest oder der Verkauf
eines Logistikportfolios von der Alpha Industrial Holding S.A. an
Frasers Property Limited, bei dem der Großteil mit ca. 500 Mio. Euro
auf deutsche Immobilien gefallen war. Allesamt sind es Transaktionen
mit Risikoprofil Core Plus, u.a. also in guter bis sehr guter Lage,
mit Nutzern guter Bonität, kürzer laufenden Mietverträgen.
"Die Industrie- und Unternehmensimmobilien ("Light Industrial")
spielten im vergangenen Jahr bei Portfolio-Transaktionen die
Hauptrolle. Das ist ein klares Signal für die Bereitschaft der
Investoren, großvolumig in diese Assetklasse zu investieren, sofern
ein funktionierendes Asset Management Team vorhanden ist oder, im
Idealfall, mitgekauft werden kann", so Willi Weis. Sicherlich reizen
Investoren dabei größere Wertsteigerungspotenziale als in anderen
Bereichen des Industrieimmobilienmarktes. Und auf noch eine
Entwicklung macht Weis aufmerksam: "Es gab sehr langfristige
Mietverträge bei E-commerce-Logistikimmobilien. Amazon und Hermes
sind bereit, Verträge mit einer Laufzeit von 20 Jahren zu
unterschreiben. Diese Single Asset Deals liegen bei einem
Investitionsvolumen nahe der 100 Mio. Euro und erreichen
Nettorenditen von 4% und leicht darunter."
Willi Weis abschließend: "2019 bleibt der deutsche Investmentmarkt
für Logistik- und Industrieimmobilien spannend. Die Spitzenrenditen
in den Big7 werden weiter sinken. Binnen eines Jahres hatten sie bis
Ende 2018 um 40 Basispunkte auf 4,10 Prozent nachgegeben. Gegenüber
der Büroimmobilie (3,11%) betrug der Abstand nur noch ein
Prozentpunkt, 2011 waren es noch zwei Prozentpunkte (4,9 % gegenüber
6,9%). 2019 könnte die Spitzenrendite 3,75 % erreichen. Der
Renditeabstand zwischen den beiden Assetklassen könnte sich also
weiter verringern. Und Weis ergänzt: "Auch Transaktionen mit
Portfolios oberhalb der 500 Millionen-Marke, wird es 2019 wieder
geben. Zumindest zwei in dieser Größenordnung sind in Vorbereitung.
Auf der anderen Seite wird der Mittelstand aus dem produzierenden
Gewerbe seine Aktivitäten 2019 deutlich verstärken. Bereits im
letzten Jahr hatten solche Unternehmen vermehrt über den Verkauf
ihrer Betriebsimmobilien nachgedacht, Stichwort: Sale & Lease back.
In diesem Bereich werden wir sicherlich mehr Transaktionen sehen.
Insgesamt halten wir für 2019 ein Transaktionsvolumen auf dem Niveau
des Vorjahres für möglich."
Pressekontakt:
Dorothea Koch, Tel. 069 2003 1007, dorothea.koch@eu.jll.com
Original-Content von: Jones Lang LaSalle SE (JLL), übermittelt durch news aktuell
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