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neues deutschland: Parzinger für maximale Transparenz über Provenienzforschung in Museen

Geschrieben am 18-01-2019

Berlin (ots) - Hermann Parzinger, im Jahr 2015 einer der drei
Gründungsintendanten des Humboldt-Forums in Berlin, hat sich für
größtmögliche Offenheit im Umgang mit kolonialem Kulturerbe und in
der Provenienzforschung ausgesprochen. "Wir wollen maximale
Transparenz, erzählen die Geschichte der Exponate, auch und gerade
der belasteten", sagte der Präsident der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz im Interview mit nd.DieWoche, der Wochenendausgabe der
Tageszeitung "neues deutschland" (Samstagausgabe). "Objekte, die
nachweislich unter Zwang angekauft oder geschenkt im Kontext von
kriegerischen Handlungen oder anderen Verbrechen erpresst oder
geraubt worden sind", müssten an die Herkunftsländer oder die
Nachfahren vormaliger Besitzer zurückgegeben werden, sagte der an der
Freien Universität Berlin lehrende Prähistoriker. "Solche Objekte
wollen wir ganz klar nicht in unseren Museen haben." Man lege
generell großen Wert auf die enge Zusammenarbeit mit Fachleuten aus
den Herkunftsländern, so Parzinger. "Wir verwahren uns aber auch
gegen Pauschalisierungen, dass alles in den völkerkundlichen
Sammlungen gestohlen ist."

Zugleich fordert er für die Provenienzforschung mehr staatliche
Unterstützung: "Wenn Provenienzforschung nur über Drittmittelprojekte
und befristete Stellen finanziert wird und keine Anschlussprojekte
geboten werden, geht enormes Wissen verloren. Wissen muss verstetigt
werden." Parzinger zeigte sich zuversichtlich, dass im November
dieses Jahres die ersten Ausstellungen im ehemaligen Schloss der
Hohenzollern in Berlin öffnen.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


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