Strafe für Bundeswehr-Elitesoldat wegen Hitlergruß
Geschrieben am 21-01-2019 |
Hamburg (ots) - Ein Oberstleutnant des Kommando Spezialkräfte der
Bundeswehr hat einen Strafbefehl wegen eines Hitlergrußes akzeptiert.
Das bestätigten das Amtsgericht Böblingen und die Staatsanwaltschaft
Stuttgart auf Nachfrage des ARD-Magazins "Panorama" (NDR), von Radio
Bremen und dem Y-Kollektiv. Der ehemalige Kompaniechef hatte erst
Einspruch gegen den von der Staatsanwaltschaft Stuttgart beantragten
Strafbefehl eingelegt, diesen Einspruch dann aber zurückgenommen.
Damit wird der Strafbefehl über 4000 Euro rechtskräftig.
Der Oberstleutnant der Bundeswehr-Eliteeinheit KSK (Kommando
Spezialkräfte) hatte auf seiner Abschiedsfeier den Hitlergruß
gezeigt. "Panorama", Radio Bremen und das Y-Kollektiv hatten im
vergangenen Jahr über die Abschiedsfeier berichtet. Die
Staatsanwaltschaft leitete deswegen Ermittlungen gegen den Offizier
ein. Gegen einen weiteren Soldaten ermittelt die Staatsanwaltschaft
Stuttgart, auch er soll einen Hitlergruß gezeigt haben. Die
Ermittlungen stützten sich vor allem auf die Aussagen einer
Augenzeugin, die anonym in "Panorama" über den Abend berichtet hatte.
Der rechtskräftige Strafbefehl ist insbesondere deshalb
bemerkenswert, da zuvor interne Ermittlungen der Bundeswehr zum
gegenteiligen Ergebnis gekommen waren. Offenbar schenkte die
Bundeswehr den Aussagen der untergebenen Soldaten Glauben, die keinen
Hitlergruß ihres Kompaniechefs gesehen hatten. Die Bundeswehr
erklärte dazu, von diesem Vorgang noch keine Kenntnis zu haben. Die
internen Ermittlungen zu dem Soldaten dauerten weiter an. Zur Zeit
dürfe der Soldat seinen Dienst nicht ausüben.
Bei einer Abschiedsfeier für den Kompaniechef der 2. Kompanie des
KSK am 27. April 2017 auf einer Schießanlage in der Nähe von
Stuttgart sollen laut der Augenzeugin mehrere Soldaten den Hitlergruß
gezeigt sowie Rechtsrock gehört haben. Die Augenzeugin schilderte,
dass sie von einem befreundeten Soldaten zu der Abschiedsfeier als
"Hauptpreis" für den Kompaniechef eingeladen worden war. Hauptpreis
meinte in diesem Fall Sex, zu dem es dann aber offenbar nicht kam.
Ihre Angaben belegte die Augenzeugin mit diversen Chatnachrichten und
Flugtickets.
Diese Chatnachrichten belegten die Planung der Veranstaltung durch
die KSK-Soldaten. "Jetzt haben wir uns überlegt, was können wir für
den Chef machen. Er muss einen Parcours ablaufen. Am Ende bist du
dann sein Preis. Dann darf er dich mit ins Zelt nehmen und ordentlich
an dir austoben. Glaub mir, das wird genau dein Ding", teilte ihr ein
KSK-Soldat mit.
Dieser Parcours sah laut Bundeswehr, die auf Nachfrage vom
Y-Kollektiv, Radio Bremen und "Panorama" anwesende Soldaten vernommen
hat, wie folgt aus: "Dieser Parcours stand unter dem Motto
'römisch-mittelalterliche Spiele'. Einige Soldaten trugen deswegen
Überhänge, die zu dieser Zeit passen sollten. Zu den Aufgaben zählten
Bogenschießen, das Zerteilen von Melonen und Ananas mit einem
Schwert, das Zerteilen eines Holzstammes mit einer Axt, das Werfen
von Schweineköpfen und das Überwinden einer Hinderniswand."
Keine Hinweise habe man auf den Hitlergruß, so die Bundeswehr nach
ersten Ermittlungen. Die Truppe stützte sich auf Aussagen von
anwesenden Elitesoldaten, die von Vorgesetzten im Nachgang zu dem
Abend befragt wurden. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart kam nach
monatelangen Ermittlungen zu einem anderen Ergebnis und hielt die
Aussagen der Augenzeugin für glaubhaft.
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Bettina Brinker
Tel: 040-4156-2302
http://www.ndr.de
https://twitter.com/NDRpresse
Original-Content von: NDR / Das Erste, übermittelt durch news aktuell
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