Westfalenpost: Die Grenzen der Grenzwerte
Geschrieben am 23-01-2019 |
Hagen (ots) - Allein die Dosis macht's, dass ein Ding kein Gift
sei", wusste vor 500 Jahren Paracelsus. Welche Dosis aber ist noch
harmlos, ab welcher Menge fangen Gefahren für die Gesundheit an und
was kann dagegen getan werden? Grenzwerte sollen Politik und Behörden
dabei helfen, sinnvoll zu entscheiden. So weit die Theorie. In der
Praxis wird es etwas komplizierter. In vielen Punkten ist sich die
Wissenschaft nicht einig, gibt es veraltete und neuere Methoden und
entsprechend unterschiedliche Schlussfolgerungen. Die derzeitige
Debatte um Stickoxide und Feinstaub ist geradezu ein Paradebeispiel.
Auf Grundlage vergleichender Studien, nicht auf der klinischer
Erkenntnisse, hat die EU festgelegt, dass der Jahresmittelwert an
Stickoxiden auf Straßen nicht über 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft
steigen darf. Europaweit standardisierte Messverfahren wurden aber
nicht festgelegt. Speziell in Deutschland sind Messstationen an
besonders exponierten Plätzen aufgestellt. Um den Unsinn auf die
Spitze zu treiben, werden Fahrverbote und Tempolimits ausgesprochen.
Mit der Folge, dass bei der Umfahrung gesperrter Straßen und im
Betrieb in niedrigeren Gängen noch mehr Abgase ausgestoßen werden.
Einer Gruppe von Lungenfachärzten ist das Treiben zu bunt geworden.
Sie stellen das Vorgehen in Sachen Stickoxide und Feinstaub in
Zweifel. Wissenschaftliche Erkenntnisse haben aber gegenüber
emotionaler Berichterstattung und öffentlichkeitswirksamen Protesten
an Bedeutung und Wirkung verloren. Der Grundsatz "Macht euch die Erde
untertan" ist so falsch wie die Verteufelung ganzer Industriezweige.
Eine mutwillig in die Krise gestürzte Volkswirtschaft wird nicht zu
einer besseren Umweltpolitik beitragen können. Aber vielleicht
gelingt es uns wenigstens, in der Debatte das Gleichgewicht zwischen
Emotionalität, Wissenschaft und Wirtschaft wieder herzustellen.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
671665
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Azubi-Ticket in NRW: Es ist zu teuer Hagen (ots) - Schön, dass Nordrhein-Westfalen ein Azubi-Ticket
einführt! Schon die rot-grüne Vorgänger-Regierung hatte lange daran
gestrickt, Verkehrsverbünde mussten überzeugt werden, Schwarz-Gelb
hält nun sein Ticket-Versprechen aus dem Koalitionsvertrag und
liefert recht zügig. Über den Preis muss man aber noch reden. Da ist
Luft nach unten. 80 Euro sind für angehende Mechatroniker, Bäcker
oder Friseure sehr viel Geld. Studenten fahren deutlich billiger, und
das dürfte von vielen Lehrlingen als ungerecht empfunden werden. Dass
es mehr...
- Altmaier betont gewachsene deutsche Verantwortung Bonn (ots) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht
Deutschland angesichts zahlreicher internationaler Krisenherde in
einer besonderen Verantwortung für eine bessere internationale
Zusammenarbeit. "Deutschland hat ein besonderes Interesse daran, dass
wir weltweit mehr Stabilität und Verlässlichkeit bekommen", sagte
Altmaier am Rande des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos.
Im Fernsehsender phoenix (Mittwoch, 23. Januar) betonte der
CDU-Politiker, dass die internationale Kooperation im ureigensten
deutschen Interesse mehr...
- Westfalen-Blatt: das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Missbrauchsskandal der katholischen Kirche Bielefeld (ots) - Nein, wiedergutmachen lässt sich der
Missbrauchsskandal, der die katholische Kirche erschüttert, nicht.
Dafür wiegt jeder einzelne Fall zu schwer. Die tausendfachen
Verbrechen an Menschen müssen den moralischen Ansprüchen eines jeden
Christen, erst recht aber eines jeden kirchlichen Würdenträgers Hohn
sprechen. Mehr noch: Die katholische Kirche ist unter Generalverdacht
geraten, weil das »System Kirche« die Taten begünstigt und ihre
jahrzehntelange Vertuschung erst möglich gemacht hat.
Diesem erschütternden mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum Zweifel an Schädlichkeit von Stickstoffwerten Stuttgart (ots) - Monatelang war der Lungenfacharzt Dieter Köhler
in der öffentlichen Wahrnehmung ein Außenseiter, der einfach nicht
wahrhaben will, dass der Diesel und seine Stickoxide krank machen.
Der einstige Chef der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie
bezweifelt seit langem, dass die heutigen Grenzwerte, wegen deren
Überschreitung nun Fahrverbote verhängt wurden, zum Schutz der
Menschen notwendig sind. Umso erstaunlicher ist, dass sich nun
plötzlich sein aktueller Nachfolger Klaus Rabe zu Wort meldet, der
bisher zu Köhler mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Nur noch kurz die Welt retten / Großspurig als Weltwirtschaftsforum angekündigt, entpuppen sich die jährlichen Elitentreffen in Davos als Shows voller Sonntagsreden. Von Rein Regensburg (ots) - Nur noch kurz die Welt retten, sang Tim Bendzko
vor ein paar Jahren. Das jährliche Elitentreffen von Wirtschaft und
Politik im schweizerischen Luxusort Davos nennt sich zwar großspurig
Weltwirtschaftsforum, doch eine Verbesserung für die von
Handelskrisen, Steuerbetrügereien, gnadenlosem Konkurrenzkampf und
weitgehender Ignoranz gegenüber den verheerenden Klimaveränderungen
geprägte Weltwirtschaft ist von Davos eher nicht zu erwarten. Und das
liegt weniger daran, dass die hochkarätigen Teilnehmer nicht die
Finger mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|