Börsen-Zeitung: Auf Erfolg abonniert? / Kommentar zur Geschäftslage der Sparkassen von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 12-02-2019 |
Frankfurt (ots) - Wenn die Sparkassen in Baden-Württemberg und der
Region Westfalen-Lippe, die am Dienstag die Bilanzsaison der
Regionalverbände eröffneten, Trendsetter für die Geschäfts- und
Ertragsentwicklung in der Breite des deutschen Kreditgewerbes sind,
muss man sich über den Zustand der dezentral aufgestellten Verbünde
mit Blick auf 2018 keine Sorgen machen. Das galt ja für viele
Schwarzseher nicht als selbstverständlich. Doch in der öffentlichen
Diskussion wird der Blickwinkel allzu oft auf die Lage einzelner
negativ auffällig gewordener Institute verengt. Diese Sichtweise
führt aber komplett in die Irre.
Baden-Württembergs Sparkassen blicken auf ein "hervorragendes"
Jahr zurück, in Westfalen-Lippe - da sind die
Rentabilitätskennziffern teils noch höher als andernorts - lief es
"besser als gedacht und von Dritten erwartet". Gewiss ist es
schmerzhaft und auf Dauer auch durch größte Anstrengungen in puncto
Wachstum und Kosten nicht zu kompensieren, wenn sich in einem
einzigen Jahr weitere fast 40 Mill. Euro (im Südwesten) oder gar 100
Mill. Euro (Westfalen-Lippe) an Zinsüberschuss in Wohlgefallen
auflösen - mit der Folge sinkender Betriebsergebnisse. Und die Kritik
etwa des baden-württembergischen Verbandspräsidenten Peter Schneider,
der die "Vertröstungsarie" der EZB nicht mehr hören will, an den aus
seiner Sicht politisch motivierten Nullzinsen ist mehr als
berechtigt. Aber dank eines teilweise rekordhohen, geradezu
unbändigen Wachstums auf der Kredit- wie auf der Einlagenseite, des
entschlossenen Gegensteuerns bei den Kosten und des glücklichen
Umstands, dass die Kreditrisikovorsorge weiter bei oder nahe null
liegt, lassen sich die Belastungen noch wegstecken. Dann kann man
sich sogar den Stützungsfall Nord/LB leisten, der spätestens in den
Folgejahren zu Buche schlagen wird.
Zumindest im Ländle brummte das Sparkassengeschäft auch noch im
Januar weiter. Von einer "ganz starken Investitionstätigkeit" auch am
aktuellen Rand ist die Rede - ein erfreuliches Kontrastprogramm zu
den täglichen Korrekturen von Wachstumsprognosen. Sind die Sparkassen
und dementsprechend auch die Kreditgenossen also entgegen allen
düsteren Konjunkturszenarien auch 2019 und danach auf Erfolg
abonniert? Auch wenn es angesichts der 2018er Zahlen schwerfällt:
Äußerste Vorsicht ist angesagt. Eine noch lange anhaltende Null- und
Negativzinsphase könnte selbst stärkste Institute umwerfen. Und das
Exposure der Sparkassengruppe im Südwesten in der Autoindustrie ist
sicher größer als jenes der Nord/LB in der Schifffahrt.
(Börsen-Zeitung, 13.02.2019)
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