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Das Erste / Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 17. Februar 2019, 19:20 Uhr vom BR im Ersten

Geschrieben am 14-02-2019

München (ots) - Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

Japan: Okinawa - wo der Zweite Weltkrieg nicht zu Ende scheint /
Seit 70 Jahren geben die Amerikaner auf der japanischen Inselgruppe
Okinawa den Ton an: Hier ist ein Großteil der US-Truppen in Japan
stationiert. Doch seit Jahrzehnten hält sich auch der Widerstand der
Zivilbevölkerung dagegen. Über den Neubau eines US-Militärflughafens
wollen die Insulaner jetzt abstimmen - gegen den Willen der
Zentralregierung in Tokio. Zwar ist das Referendum rechtlich nicht
verbindlich, könnte aber ein starkes Signal aussenden: In Okinawa
sind viele nicht mehr bereit, die Belastungen durch die massive
Truppenpräsenz der USA hinzunehmen. Einigkeit gibt es in der Frage
jedoch auf Okinawa nicht, denn die Amerikaner haben auch den
Wohlstand auf die abgelegene Inselgruppe gebracht. Eine Woche vor der
Abstimmung stehen sich Gegner und Befürworter unversöhnlich
gegenüber. (Autor: Ulrich Mendgen, ARD Tokio)

Peru: Warten auf Gerechtigkeit / 20 Jahre wartet Rute Zuñiga schon
auf Gerechtigkeit, seit dem 10. Februar 1999, den Rute als den
schlimmsten Tag ihres Lebens bezeichnet. Damals wurde die indigene
Bäuerin aus der Region Cusco in Peru gegen ihren Willen sterilisiert.
Die Polizei brachte sie in ein Gesundheitszentrum, wo Ärzte ihre Arme
und Beine ans Bett fesselten. Nach der Operation wachte Rute mit
höllischen Schmerzen auf, die bis heute nicht nachlassen. Mindestens
einmal pro Woche plagen Rute heftige Schmerzen in den Beinen und im
Becken. "Viel schlimmer aber ist das Gefühl, als Opfer nicht
anerkannt zu sein", sagt Rute. Denn in Peru wurde die Zeit der
politisch erzwungenen Sterilisierungen nie aufgearbeitet: Perus
autokratisch regierender Präsident Alberto Fujimori ließ damals
verarmte indigene Frauen auf dem Land sterilisieren. Zwischen 1995
und dem Jahr 2000 sollen nach Schätzungen zirka 300.000 Frauen und
auch viele Männer dieser Politik zum Opfer gefallen sein. (Autor:
Matthias Ebert, ARD Rio de Janeiro) Dazu auch der Podcast
"Weltspiegel-Thema" Gewaltsam sterilisiert - Familienpolitik auf
Kosten der Armen ab Sonntag auf www.weltspiegel.de und in der
ARD-Audiothek Gespräche mit: Matthias Ebert, ARD-Fernsehen Rio de
Janeiro Silke Diettrich, ARD-Hörfunkkorrespondentin Neu Delhi Inge
Bell, Terre des Femmes

Südafrika: Die Gangs von Kapstadt / Kapstadt und der Tafelberg -
für die meisten ein touristischer Sehnsuchtsort. Doch die Stadt ist
auch einer der gefährlichsten Plätze der Welt. In den "Cape Flats",
den Armenvierteln rund um den Tafelberg, tobt ein Krieg der
Drogen-Gangs, in dem Monat für Monat rund 70 Menschen sterben. Avril
Andrews hat ihren Sohn in diesem Krieg verloren. Er starb, weil er
nicht mitmachen wollte in der lokalen Gang. Die Einwohner der "Cape
Flats" fühlen sich alleine gelassen - die Polizei kümmere sich zu
wenig um die Sicherheit in ihren Vierteln. Manche nehmen die Sache
deshalb selbst in die Hand: Leute wie Pastor Craven Engel. Er hat
"Ceasefire" gegründet, eine Organisation, in der Ex-Gangster
versuchen zwischen Gangs Waffenruhe auszuhandeln. Und der Pastor
bietet Kriminellen auch ein Ausstiegsprogramm an. (Autor: Thomas
Denzel, ARD Johannesburg)

Wie viele Pullover braucht man, um das Klima zu retten? / Ein Grad
weniger Raumtemperatur bedeutet im Durchschnitt sieben Prozent
weniger Heizkosten und Treibhausgase. In Flandern und den
Niederlanden schalten Schulen, Universitäten und Behörden deshalb
immer Mitte Februar an einem Tag die Heizung aus. Dann ist "Dicker
Pullover-Tag". Einmummeln für den Klimaschutz: So soll an den Tag
erinnert werden, an dem 2005 das Kyoto-Protokoll in Kraft getreten
ist. Schulen und Universitäten nutzen den Tag, um Projekte für
besseren Klimaschutz zu entwickeln. Privatpersonen können sich im
Netz an der Aktion beteiligen. Frieren für einen guten Zweck?
(Autorin: Gudrun Engel, ARD Brüssel)

Frankreich: Macron und die Muslime / Präsident Macron möchte das
Verhältnis zu den Muslimen in Frankreich auf eine neue Basis stellen
- das hat er im Wahlkampf versprochen. Die islamistischen Anschläge
von 2015 hatten das Land erschüttert. Seit ein paar Monaten laufen
jetzt Gespräche - kaum beachtet, im Windschatten der
Gelbwestenproteste: Vertreter muslimischer Verbände verhandeln mit
der französischen Regierung über ein Abkommen, das unter anderem die
Finanzkontrolle von Moscheen und die Ausbildung der Imame umfassen
soll. Wie denken die Muslime sie über die Reformpläne Macrons - zumal
in einem laizistischen Land, das die klare Trennung von Staat und
Religion vorsieht? (Autorin: Sabine Rau, ARD Paris)

Ukraine: Die Karpaten fünf Jahre nach dem Majdan / Viele der
Demonstranten auf dem Majdan kamen aus dem Westen der Ukraine. Fünf
Jahre nach der blau-gelben Revolution erinnern die Menschen an die
"Himmlischen Hundert", wie die Toten genannt werden, die von
Scharfschützen auf dem Majdan niedergestreckt wurden. Auch der Bruder
von Roman Ushnevychs war dabei, bis ihn ein Scharfschütze auf dem
Unabhängigkeitsplatz in Kiew erschoss. Romans Familie wird erst zur
Ruhe kommen, wenn die Täter zur Rechenschaft gezogen werden, meint
er. Doch selbst jetzt, nach fünf Jahren sind die Verbrechen auf dem
Majdan nicht aufgeklärt. (Autorin: Birgit Virnich, ARD Moskau)

Redaktion: Brigitte Abold

http://www.daserste.de/weltspiegel



Pressekontakt:
Rückfragen an: BR-Pressestelle, E-Mail: presse@br.de

Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell


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