NOZ: Niedersächsischer Islamverband wehrt sich gegen Vorwurf, undemokratisch zu sein
Geschrieben am 16-02-2019 |
Osnabrück (ots) - Niedersächsischer Islamverband wehrt sich gegen
Vorwurf, undemokratisch zu sein
Schura bietet Gespräche an - Grüne kritisieren Vorgehen der
Landesregierung und kündigen Konsequenzen an
Osnabrück. Der niedersächsische Islamverband Schura wehrt sich
gegen den Eindruck, undemokratisch zu sein. Der Schura-Vorsitzende
Recep Bilgen teilte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mit, die
islamischen Religionsgemeinschaften stünden ausdrücklich zu den
demokratischen Werten und der Gleichberechtigung von Mann und Frau.
"Toleranz und das Einstehen gegen jegliche Art von Diskriminierung
sind für uns eine Selbstverständlichkeit", erklärte Bilgen. Die
niedersächsischen Landesregierung hatte am Donnerstag mitgeteilt,
dass ein umstrittener neuer Lehrplan für den Islamunterricht
unabhängig von Bedenken der Islamverbände in den Landtag eingebracht
werden solle und hatte darauf verwiesen, dass es Unstimmigkeiten in
Punkten wie Demokratie und Gleichberechtigung gegeben habe. Bilgen
kritisierte: "Anstatt konstruktiv an einer Lösung zu arbeiten und die
Position des Beirats verstehen zu wollen, wurde darauf bestanden,
dass dem Curriculum in der aktuellen Version zugestimmt wird, ohne
auf die Einwände des Beirats einzugehen." Der Schura-Vorsitzende bot
an, die Gespräche fortzuführen und appellierte an die
Verantwortlichen, "an die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre
anzuknüpfen und gemeinsam eine Lösung zu finden". Auch die Grünen
kritisieren das Vorgehen der Landesregierung. Man dürfe den
muslimischen Verbänden nicht pauschal Ablehnung oder Skepsis
gesellschaftlicher Werte zusprechen, erklärte Julia Hamburg,
kultuspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. "Damit hat die
Landesregierung in der Vergangenheit viel Porzellan zerbrochen und
sollte diesen Fehler nicht wiederholen." Der Gesprächsfaden dürfe
nicht abreißen. "Außerdem muss die Landesregierung die Frage
beantworten, was für eine Rolle der Beirat künftig spielen soll",
forderte Hamburg. "Sie schiebt ihn derzeit in allen Bereichen ins
Abseits - das ist kein adäquater Umgang." Hamburg kündigte an, dazu
eine Unterrichtung zu beantragen.
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Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
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