neues deutschland: "nd"-Umfrage: Deutsche Sportler zahlen nur 2,65 Euro jährlich an ihre Dachverbände
Geschrieben am 01-03-2019 |
Berlin (ots) - Eine Umfrage von nd.DIE WOCHE, der Wochenendausgabe
der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland", unter
allen olympischen Sportverbänden hat ergeben, dass Athletinnen und
Athleten im Schnitt rund 2,65 an Beiträgen und Lizenzgebühren an ihre
jeweiligen Dachverbände bezahlen. Mit 42 Euro pro Kopf pro Jahr
müssen die nur 738 Curling-Sportler am meisten zahlen. Die 7,1
Millionen Fußballer im Lande zahlen dagegen keinen Cent an den
Deutschen Fußball-Bund. Der DFB kann es sich bei seinen üppigen
Einnahmen aus Werbe-, Fernseh- und Sponsoreneinnahmen im Profibereich
leisten, alle gezahlten Mitgliedsbeiträge bei den Amateurvereinen und
Landesverbänden zu belassen.
In 20 der 35 auf die nd-Anfrage antwortenden Verbänden gab es in
den vergangenen sechs Jahren Erhöhungen der Beiträge. Im vergangenen
Jahr waren die Präsidentin des Deutschen Schwimmverbands, Gabi
Dörries, sowie der Präsident des Deutschen Volleyball-Verbands,
Thomas Krohne, von ihren Ämtern zurückgetreten, nachdem sie
vergeblich versucht hatten, die Modernisierung ihrer Verbände auch
durch eine höhere Beteiligung ihrer Verbandsmitglieder zu erreichen.
Im Dezember hatten die Landesverbände des DSV eine Erhöhung des
Grundbetrags von 60 Cent auf dann 1,40 Euro abgelehnt. Nachdem vor
ein paar Jahren bereits ein erster Versuch der Erhöhung gescheitert
war, führte der DSV Lizenzgebühren für an Wettkämpfen teilnehmen
Athleten ein, so dass der Durchschnittsbeitrag aller Schwimmer nun
bei knapp über drei Euro liegt.
Die Triathlon-Union (2,72 Euro), der Bob-und Schlittenverband
(1,23) sowie der Leichtathletik-Verband (0,31), haben ihre Beiträge
in den vergangenen 20 Jahren unverändert gelassen, der DLV sogar seit
1992.
Als Hauptgründe für Beitragserhöhungen nannten die anderen
Verbände neben generellen Kostensteigerungen die Spitzensportreform,
im Zuge derer mehr hauptamtliche Angestellte in den Dachverbänden
gefordert werden, sowie höhere Beteiligungen an
Dopingkontrollmaßnahmen. So muss der Deutsche Kanu-Verband statt
40.000 nunmehr 105.000 Euro jährlich an die Nationale Anti-Doping
Agentur zahlen. »Ganz klar, die NADA muss ausreichend finanziert
werden. Wir werden aber dafür bestraft, dass wir so viele
erfolgreiche Athleten haben", klagte DKV-Präsident Thomas Konietzko.
Er kündigte eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags für das Jahr 2020 an.
LINK: https://www.neues-deutschland.de/artikel/1113423.sportverbae
nde-ehrenamt-allein-reicht-nicht-mehr.html
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neues deutschland
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