Westfalenpost: Armutszeugnis Rente
Geschrieben am 05-03-2019 |
Hagen (ots) - Dass die 2,1 Millionen Rentnerinnen in
Nordrhein-Westfalen im Durchschnitt nur einen Anspruch auf 611 Euro
gesetzliche Rente haben, zeigt den akuten Handlungsbedarf. Es ist
richtig, dass dieser Durchschnittswert keinen Aufschluss darüber
gibt, mit wieviel Geld die Ruheständlerinnen bei uns im Bundesland
tatsächlich auskommen müssen. Weder weitere Rentenbezüge noch
Leistungen aus privater Vorsorge oder Vermögen sind in diesem Betrag
enthalten. Klar ist, dass nicht alle, aber doch viel zu viele
Menschen im Alter einen entwürdigenden Alltag erleben - gerade
Frauen. Selbst denjenigen, die nach den neuen Vorschlägen für eine
Aufstockung in Betracht kämen, weil sie 30 oder 35 Beitragsjahre
nachweisen können, winkt kein Lebensabend in Saus und Braus. Die
Bundesregierungen doktern seit mehreren Legislaturperioden ein
bisschen herum, ohne ein wirksames Rezept zu entwickeln, um das
krankende System zu heilen. In einer so reichen Gesellschaft wie in
Deutschland zu leben und zu arbeiten(!), aber Angst vor dem Alter
haben zu müssen, ist ein Armutszeugnis.
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Westfalenpost
Redaktion
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