Trend Radar Studie 2019: Die neue Macht der Kunden - warum Konsumenten Produktbewertungen lieben
Geschrieben am 06-03-2019 |
Bonn (ots) - Eine globale Studie zur "Rating Economy" zeigt, dass
Produktbewertungen zunehmend an Bedeutung gewinnen und das
Einkaufsverhalten sowie die Markentreue nachhaltig verändern. Kunden
sind weniger von Marketingbotschaften abhängig, und das
Kräftegleichgewicht verschiebt sich zu Gunsten der Konsumenten.
Ratings sind zu einer festen Größe bei allen Arten von Käufen
geworden: 71 Prozent der Konsumenten weltweit schätzen
Produktbewertungen als wichtig oder sogar sehr wichtig ein (in
Deutschland: 66 Prozent). Neben den Produkteigenschaften und dem
Preis sind Ratings bereits das drittwichtigste Kriterium für
Kaufentscheidungen und damit sogar wichtiger als die Marke. Das
ergibt die aktuelle "Trend Radar"-Studie* "The Rating Economy 2019"
der globalen Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher &
Partners.
Produktbewertungen sind der neue Standard
Fast die Hälfte der Befragten gibt an, regelmäßig vor einem Kauf
Bewertungen zu lesen. Ein Drittel bewertet in der Regel nach einem
Kauf selbst das Produkt. Insgesamt hat mit 76 Prozent die Mehrheit
der Konsumenten bereits schon mindestens einmal eine Produktbewertung
abgegeben.
Dabei fällt auf: Starke Unzufriedenheit mit dem Kauf gibt nur in
nahezu zwei Dritteln der Fälle den Ausschlag, eine Bewertung
abzugeben. Besondere Zufriedenheit mit dem Einkauf dagegen motiviert
sogar 75 Prozent der Konsumenten zu einer Bewertung. "Wie unsere
Studienergebnisse zeigen, ist ein einfacher Rating-Prozess
interessanterweise die drittgrößte Antriebsfeder für Konsumenten,
eine Bewertung abzugeben", erklärt Dr. Georg Tacke, CEO von
Simon-Kucher. "Unternehmen können die Zahl ihrer Ratings steigern,
indem sie es ihren Kunden so leicht wie möglich machen, ihren Kauf zu
bewerten - ohne kompliziertes Log-In oder zu viele Detailfragen."
Gefühlt höhere Qualität und Transparenz führen zu mehr
Kundenzufriedenheit
51 Prozent der Befragten sind der Meinung, dank Ratings mehr für
ihr Geld zu bekommen. "Sie fühlen sich nicht nur besser informiert
und tätigen weniger Fehlkäufe. Ihrer Ansicht nach erhalten sie auch
qualitativ hochwertigere Produkte", so Tacke. Die "Rating Economy"
gibt den Verbrauchern mehr Transparenz über die angebotenen Produkte.
Die ehemalige "Ohnmacht" der Kunden gegenüber den Unternehmen wird
damit eingedämmt, die Konsumenten erobern sich mehr und mehr Macht.
Sie können anhand von Bewertungen direkter beeinflussen, welche
Produkte und Unternehmen erfolgreich sind, und sie haben die
Möglichkeit, ihre Erfahrungen schnell mit anderen Verbrauchern zu
teilen. "Die Konsumenten sind also immer weniger von den
Marketingversprechen und Werbebotschaften der Unternehmen abhängig",
erklärt Tacke. "Das Kräftegleichgewicht verschiebt sich zugunsten der
Kunden."
"Rating Economy": Müssen Unternehmen ihr traditionelles Marketing
umdenken?
Der schnelle, einfache und direkte Vergleich eines Produkts bei
verschiedenen Anbietern macht Kunden sprunghafter. Die Loyalität zu
Marken und Unternehmen wird durch Ratings aufgeweicht. Ein Drittel
der Befragten gibt an, schon einmal aufgrund eines besser bewerteten
Produkts die Marke gewechselt zu haben, und vielerorts haben
Kundenbewertungen die Marke als Kaufkriterium überholt. "Vor allem
die untervierzigjährige, urbane Zielgruppe hat eine weniger enge
Bindung zu Marken; sie glaubt stärker an die Empfehlungen anderer
Konsumenten als an Marketingversprechen und sucht das jeweils für sie
beste Produkt", sagt Tacke. "Das macht positiv bewertete Produkte für
Unternehmen umso wertvoller - und sollte für sie ein Ansporn sein,
die Qualität ihrer Produkte stetig zu verbessern."
Denn auch Unternehmen können von der Rating Economy profitieren:
20 Prozent der Konsumenten geben an, aufgrund von guten
Produktbewertungen mehr zu kaufen, 15 Prozent kaufen höherpreisigere
Produkte. 19 Prozent der Befragten sind sogar bereit, für ein gut
bewertetes Produkt mehr zu bezahlen. Dies wird enorme Auswirkungen
auf Unternehmen haben. Nicht nur, weil die neue Transparenz
Qualitätsanbieter mit hochwertigen Produkten gegenüber solchen mit
minderwertigen Produkten klar hervorhebt. "Unternehmen werden sich
außerdem stärker Gedanken dazu machen, wie sie Kunden zu mehr Ratings
motivieren können. Wie müssen sie zum Beispiel den Online-Shop
umgestalten, um Produktbewertungen für ihre Kunden so einfach wie
möglich zu gestalten?", so Tacke. "Früher oder später kommen sie also
an einer Rating-'Strategie' nicht vorbei".
Consumer Electronics und Tourismus an der Rating-Spitze
Nicht in allen Branchen haben Ratings bereits diese immense
Bedeutung. Generell spielen Produktbewertungen die wichtigste Rolle
bei Unterhaltungselektronik (60 Prozent der Konsumenten weltweit
sehen sich hier vor einer Entscheidung die Bewertungen an; in
Deutschland: 58 Prozent) sowie im Bereich Hotel & Tourismus
(weltweit: 60 Prozent; Deutschland: 57 Prozent). "In anderen
Branchen, vor allem Versicherung, Handwerk oder Automotive, haben
Produkt-Ratings dagegen aktuell noch relativ wenig Bedeutung", so
Tacke. "Hier steckt der Rating-Trend noch in den Kinderschuhen. Aber
auch hier werden wir in Zukunft Veränderungen sehen."
*Über die Studie: Der Trend Radar ist eine globale Studie, die
2019 erstmals von Simon-Kucher & Partners durchgeführt wurde. Zum
Thema "Rating Economy 2019" wurden online im Februar 2019 knapp 6.400
Endkonsumenten in 23 Ländern weltweit - darunter knapp 430 Teilnehmer
aus Deutschland - zu ihrem Rating-Verhalten befragt.
Simon-Kucher & Partners, Strategy & Marketing Consultants: Die
Beratungsarbeit von Simon-Kucher & Partners ist ganz auf TopLine
Power® ausgerichtet. Laut mehrerer Studien unter deutschen
Top-Managern (manager magazin, Wirtschaftswoche, brand eins) ist
Simon-Kucher bester Marketing- und Vertriebsberater und führend im
Bereich Pricing und Wertsteigerung. Die Unternehmensberatung ist mit
rund 1.300 Mitarbeitern in 38 Büros weltweit vertreten.
Pressekontakt:
Pressekontakt:
Angela Ott (Public Relations Manager)
Tel: +49 221 36794 386
E-Mail: Angela.Ott@simon-kucher.com
www.simon-kucher.com
Original-Content von: Simon-Kucher & Partners, übermittelt durch news aktuell
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