Disruption ist die neue Normalität: Restrukturierungsexperten sehen ernste Warnsignale für Konjunktur- und Unternehmensaussichten (FOTO)
Geschrieben am 06-03-2019 |
München (ots) -
Restrukturierungsexperten befürchten laut einer weltweiten Studie
des Beratungsunternehmens AlixPartners eine Eintrübung der Wirtschaft
und wachsende Anforderungen für die Unternehmen
Fakten:
- 42% der Befragten befürchten eine Rezession in ihrem Heimatmarkt
- Comeback der Schuldenkrise und ungeregelter Brexit sind in
Europa für 96% bzw. 94% der Befragten die wichtigsten
Krisenfaktoren
- Proaktiver Turnaround unterstützt Krisenresilienz der
Unternehmen
Auch 2019 wieder befragte das globale Beratungsunternehmen
AlixPartners internationale Experten im Bereich Restrukturierung zu
ihrer aktuellen Einschätzung der Wirtschaftslage. Dabei wurde
deutlich, dass sich in einigen Branchen eine konjunkturelle
Eintrübung abzeichnet, die ein konsequentes Gegensteuern der
Unternehmenslenker erfordert. So glauben immerhin 42% der von
AlixPartners befragten Restrukturierungs- und
Turnaround-Professionals, dass es in ihrer Region 2019 zu einer
Rezession kommt. Als potenzielle Auslöser für eine möglicherweise
anrollende Restrukturierungswelle im europäischen Wirtschaftsraum
sehen 96% der Umfrageteilnehmer das Wiederaufflammen der Finanz- und
Schuldenkrise an, 94% befürchten, dass ein möglicher ungeordneter
Brexit die Unternehmen zu massiven strukturellen Anpassungen zwingen
wird. In den USA hingegen sorgt man sich zuallererst um die lahmende
Wachstumsdynamik in China (88%) sowie um von der Politik verursachte
Handelsbarrieren, Protektionismus und Zölle (84%).
"Was wir derzeit erleben, ist eine gefährliche Mischung aus
auslaufendem Konjunkturzyklus, wachsenden politischen Risiken und
fundamentalen technologischen Umbrüchen, die zu enormem Handlungs-
und Restrukturierungsdruck in vielen Branchen führt", so Dr. Axel
Schulte, Global Co-Head für den Bereich Turnaround und
Restrukturierung bei AlixPartners. "Daher sollten Inhaber, Vorstände
und Geschäftsführer spätestens jetzt strategische und operative
Maßnahmen ergreifen, um Unternehmen wetterfest zu machen und sie den
geänderten Rahmenbedingungen anzupassen."
Handel und Automobilwirtschaft stehen 2019 am stärksten unter
Restrukturierungsdruck
Als Industrien, bei denen 2019 der Handlungsdruck am größten ist,
schätzen in Europa 80% der Restrukturierungsprofis den Handel und 60%
die Automobilindustrie sowie ihre Zulieferer ein. Auch weltweit gilt
der Handel mit 49% als die am stärksten gefährdete Branche.
Allerdings nimmt hier die Öl- und Gasindustrie mit 36% vermutetem
Krisenpotential den zweiten Platz ein, noch vor der
Automobilindustrie mit 34%.
Die Gründe hierfür sind vielfältiger Natur: So haben zum Beispiel
nicht nur das Erstarken des Onlinehandels, sondern auch die sich
generell verschlechternden Rahmenbedingungen, wie eine niedrigere
Kundenfrequenz, auf der ganzen Welt relevante Umsatzeinbußen in den
Läden und Geschäften nach sich gezogen. Die Ursachen hierfür liegen
laut der Befragten im Einwirken disruptiver Markt- und
Technikentwicklungen (36%) und im veränderten Kaufverhalten (33%).
Auch der globale Automobilsektor steht laut der Studie unter
immensem Druck. 75% derer, die befragt wurden, sehen enormen
Restrukturierungsbedarf in der Branche. Gründe hierfür sehen die
Experten in den konjunkturellen Rahmenbedingungen (40%), aber auch in
der Entwicklung disruptiver Technologien (27%) sowie in neuen
Verbraucherpräferenzen (22%). Damit wird deutlich, dass sich die
Automobilbranche durch den Wechsel zu alternativen Antriebsformen und
vernetzten Fahrzeugen derzeit im größten Umbruch ihrer Geschichte
befindet. Staatliche Auflagen zu Emissionen und Umweltschutz sowie
ein sich wandelndes gesellschaftliches Bewusstsein, auch bei den
Käufern, setzen die großen Autobauer unter Druck, modernste
Technologien möglichst zeitnah und vor allem kosteneffizient in die
Serienproduktion zu überführen.
Unternehmen müssen die Zeichen der Zeit früher erkennen
Die "Turnaround- & Restrukturierungsstudie 2019" von AlixPartners
zeigt aber auch: Eine Rezession und die damit einhergehenden
operativen und finanziellen Folgeschäden kommen meist nicht über
Nacht. So glauben 75% der Befragten für die kommenden zwölf Monate
eher an eine graduelle negative Zuspitzung der wirtschaftlichen
Situation als an eine plötzliche und massive Rezession. 52% gehen für
2019 eher von einem kurzen Wirtschaftsabschwung als von einem harten
Schnitt aus. "Vor dem Hintergrund der vielen wirtschaftlichen
Unsicherheiten ist es von entscheidender Bedeutung, sich strukturell
zu rüsten. Dies gilt sowohl für eine echte Rezession, ausgelöst
beispielsweise durch einen ungeordneten Brexit oder den eskalierenden
Handelsstreit, als auch für einen weniger dramatischen zyklischen
Konjunkturabschwung", so Schulte.
Dabei ist das Timing für einen Turnaround entscheidend. "Aussitzen
ist keine strategische Option. Schon bei den ersten Anzeichen eines
Krisenszenarios muss das Topmanagement einen proaktiven Turnaround
einleiten. Das bedeutet nicht nur, im Ernstfall auf Sparmodus zu
schalten, um die Liquidität zu sichern. Vielmehr muss die
Unternehmensführung rechtzeitig ein Programm zur kontinuierlichen
Optimierung der operativen und strategischen Leistungsparameter
aufsetzen", sagt Michael Dorn, Leiter des deutschen
Restrukturierungsgeschäfts von AlixPartners.
Dieser proaktive Turnaround stellt jedoch auch die
Restrukturierungsexperten vor neue höhere Anforderungen. "Vor dem
Hintergrund zunehmend volatiler, vernetzter und komplexer
Unternehmensfelder muss ein guter Restrukturierer heute beides haben:
sowohl Restrukturierungs- als auch Transformationsexpertise - und das
möglichst auf höchstem Level", so das Fazit von Dorn.
Über die Studie
Die "AlixPartners jährliche Turnaround- & Restrukturierungsstudie
2019" befragt bereits im 14. Jahr führende Restrukturierungs- und
Transformationsexperten auf allen Kontinenten nach ihrer Einschätzung
der Weltwirtschaft. Dabei geht es um deren Meinung zur Entwicklung
der globalen Wirtschaft sowie, branchentypisch, um Tendenzen und
Trends, aber auch dringende Notwendigkeiten für Veränderungen und
Umstrukturierungen sowohl gesamtwirtschaftlich als auch in
unterschiedlichen Branchen.
Über AlixPartners
Die global agierende Beratung AlixPartners steht für die
ergebnisorientierte Unterstützung namhafter Mandanten bei
zeitkritischen und komplexen Transformations- und
Ertragssteigerungs-programmen. Tiefgreifende Branchenexpertise und
funktionale Kompetenz sowie die Kenntnis der Hebel erfolgreicher
Restrukturierung ermöglichen es AlixPartners, den Wandel von Groß-
und mittelständischen Unternehmen zielgerichtet zu begleiten.
Vom "manager magazin" und der WGMB wurde AlixPartners 2018 als
bestes Beratungsunternehmen im Bereich Restrukturierung &
Transformation ausgezeichnet. Mit etwa 1.600 Mitarbeitern ist
AlixPartners weltweit in mehr als 25 Büros vertreten.
AlixPartners-Berater arbeiten an herausfordernden Projekten, die die
Zukunft von Unternehmen maßgeblich beeinflussen, oft in kritischen
Situationen, bei denen viel auf dem Spiel steht - when it really
matters.
www.alixpartners.com
Pressekontakt:
Pressekontakt
LoeschHundLiepold Kommunikation GmbH
Roberto Freiberger
T +49.(0)30. 4000 652-12
F +49.(0)30. 4000 652-20
alixpartners@lhlk.de
www.lhlk.de
Original-Content von: AlixPartners, übermittelt durch news aktuell
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