Bundesgerichtshof verhandelt über Pflicht zur Abschaltung oder Verschlüsselung von freiem WLAN
Geschrieben am 06-03-2019 |
Berlin (ots) - Am morgigen Donnerstag befasst sich der
Bundesgerichtshof erstmals nach Abschaffung der "Störerhaftung" mit
einem Antrag der Musikindustrie auf Abschaltung oder Schließung eines
öffentlichen WLAN-Hotspots, über den eine Urheberrechtsverletzung
begangen worden ist (Az. I ZR 53/18). Die Entscheidung wird mit
Spannung erwartet, nachdem der Bundesgerichtshof im vergangenen Jahr
über eine entsprechende Klage aus formalen Gründen noch nicht
abschließend entschieden hatte (Az. I ZR 64/17).
Seit Jahren kämpft der Kläger Tobias McFadden,
Gemeinderatsmitglied der Piratenpartei in Gauting und Anbieter eines
öffentlichen WLAN-Hotspots, für freies WLAN und gegen die
Störerhaftung in Deutschland. In einem über acht Jahre andauernden
Prozess, der von der Piratenpartei unterstützt wird, hat sich auch
der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg mit dem Fall befasst.
Das Gesetz wurde in diesem Zeitraum vom Bundestag mehrfach geändert.
Im März 2018 hat das Oberlandesgericht (OLG) München das Urteil im
Prozess McFadden gegen Sony Music gesprochen. Demnach war Sony Music
mit dem Hauptanliegen gescheitert, McFadden zur Abschaltung des
WLAN-Hotspots oder zur Beschränkung der Nutzbarkeit zu verpflichten.
Mittlerweile hat der US-Konzern Revision eingelegt und versucht damit
McFadden zu zwingen, sein WLAN abzuschalten, eine Passwortsicherung
mit Identitätsfeststellung einzurichten oder andere gleich wirksame
Maßnahmen zu ergreifen.
McFadden dazu:
"Sony Music versucht nach wie vor, die Verschlüsselung oder
Abschaltung eines absichtlich offenen WLANs zu erreichen und greift
dabei auch das neue Telemediengesetz an. Wir kämpfen weiter für freie
Netze und einen unkomplizierten Ausbau von Infrastruktur in
Bürgerhand!"
Der Spitzenkandidat der Piratenpartei zur Europawahl Dr. Patrick
Breyer erklärt: "Solange das veraltete Urheberrecht gilt, wird die
Musikindustrie uns mit Massenabmahnungen, Ausspähung von
Internetnutzern und ständigen Forderungen nach einer Einschränkung
des freien Internetzugangs gängeln. Wir PIRATEN treten für einen
Befreiungsschlag durch Legalisierung des privaten Kulturgütertauschs
ein. Im Gegenzug könnten die Urheber pauschal entschädigt werden,
beispielsweise durch eine Abgabe von Internetkonzernen."
Termin zur mündlichen Verhandlung am Bundesgerichtshof (BGH) ist
der 07. März.
Pressekontakt:
Bundespressestelle Bundesgeschäftsstelle,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Piratenpartei Deutschland
Pflugstraße 9A | 10115 Berlin
E-Mail: presse@piratenpartei.de
Web: www.piratenpartei.de/presse
Telefon: 030 / 60 98 97 510 Fax: 030 / 60 98 97 519
Original-Content von: Piratenpartei Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
677248
weitere Artikel:
- NRZ: Günstiger Urlaub ist nicht alles - ein Kommentar von JAN JESSEN Essen (ots) - Die Reisebranche rechnet für dieses Jahr mit einem
weiteren Anstieg der Zahl der deutschen Türkei-Urlauber. Touristen
vergessen schnell, wenn das Zielland eines ist, in dem die Menschen
freundlich, das Wetter sonnig und die Preise niedrig sind. Was man
rasch vergisst, wenn man in Antalya am Pool einen Cocktail schlürft
oder durch die bezaubernde Altstadt von Istanbul schlendert: Die
türkische Regierung geht noch immer knallhart gegen Kritiker und
Oppositionelle vor. Welch Geistes Kind sie ist, zeigen die jüngsten
Ausfälle mehr...
- Straubinger Tagblatt: Aschermittwoch tut sich schwer Straubing (ots) - Totgesagt wurde der Politische Aschermittwoch
immer wieder. Und auch in diesem Jahr stellen sich die Fragen: Trägt
dieses Format noch? Kann es den extremen Erwartungen der Parteien an
sich selbst überhaupt noch gerecht werden? Und es braucht Themen,
die sich bierzelttauglich zuspitzen lassen. Europa ist da doch etwas
zu sperrig. Und auch die Frage einer Grundrente, mit oder ohne
Bedingung, Sicherheit und Verteidigung, Migration und Integration
oder auch drohende Handelskriege sind zu abstrakt, als dass sie sich mehr...
- neues deutschland: Kommentar zu den Protesten gegen die Urheberrechtsreform und die anstehenden Europawahlen: Politisierung hochgeladen Berlin (ots) - Die EU ist an allem Schlechten Schuld. Jahrelang
diente die europäische Staatengemeinschaft allen möglichen Politikern
auch abseits rechtspopulistischer Europagegner als Mistabladeplatz.
Jetzt, da nicht nur ihr Ruf ruiniert ist, sondern auch ihre Existenz
nicht mehr garantiert scheint und die anstehenden Europawahlen nichts
Gutes verheißen, steht Europa ganz oben auf der politischen Agenda.
Viel ist nun von den doch vorhandenen Vorzügen die Rede, von
Reformen, davon, dass die EU bürgernäher gemacht werden muss. Just in mehr...
- Frankfurter Rundschau: Lieber spät als gar nicht Frankfurt (ots) - Es hat lange gedauert. Doch immerhin hat sich
Manfred Weber jetzt offenbar fest vorgenommen, im eigenen Laden
aufzuräumen. Der CSU-Mann aus Niederbayern, der gerne nächster
EU-Kommissionspräsident werden möchte, scheint entschieden zu sein,
die Partei des ungarischen Regierungschefs Viktor Orbán aus der
Europäischen Volkspartei (EVP) zu werfen. Endlich. Viel zu lange
haben es die europäischen Konservativen mit einer Einhegungsstrategie
nach dem Vorbild von Franz Josef Strauß ("Rechts von uns ist nur noch
die Wand") mehr...
- Der Tagesspiegel: SPD fordert Akteneinsichtsrecht für Journalisten/
Fraktion legt Entwurf für neues Mediengesetz vor Berlin (ots) - Berlin - Bundesbehörden einschließlich Kanzleramt
und Ministerien sollen künftig auf Anfrage von Medien zügig Einsicht
in wichtige, für die öffentliche Diskussion relevante Dokumente
ermöglichen. Dies geht aus einem Entwurf der SPD-Fraktion für ein
"Gesetz zur Informationspflicht von Behörden des Bundes gegenüber
Medien" hervor, der dem Tagesspiegel vorliegt (Donnerstagausgabe).
Mit dem Vorhaben soll die im Koalitionsvertrag verabredete Stärkung
journalistischer Informationsrechte umgesetzt werden. Bisher waren
Behörden mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|