Eva Menasse als Mainzer Stadtschreiberin 2019 in Amt eingeführt / ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler: "Wir brauchen eine politisch engagierte Stadtschreiberin wie Eva Menasse" (FOTO)
Geschrieben am 07-03-2019 |
Mainz (ots) -
Eva Menasse ist am Donnerstag, 7. März 2019, als neue Mainzer
Stadtschreiberin feierlich in ihr Amt eingeführt worden.
ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler, der Mainzer
Oberbürgermeister Michael Ebling und die Mainzer Kulturdezernentin
Marianne Grosse begrüßten Eva Menasse im Mainzer Rathaus. Die
Laudatio hielt Jürgen Kaube, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung. Die 1970 in Wien geborene Eva Menasse wird wie ihre
Vorgänger gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier
Themenwahl produzieren und die Stadtschreiberwohnung im Mainzer
Gutenberg-Museum beziehen. Der mit 12.500 Euro dotierte
Literaturpreis wird 2019 zum 35. Mal von ZDF, 3sat und der Stadt
Mainz vergeben.
ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler in seiner Rede: "In
unseren digitalisierten Zeiten mit zunehmender Radikalisierung und
dem Vormarsch eindimensionalen Denkens brauchen wir eine politisch
engagierte Stadtschreiberin wie Eva Menasse. Sie steht in der
Tradition großer mahnender Stimmen wie Günter Grass, Heinrich Böll
und Max Frisch."
Eva Menasse, die große Menschenerzählerin, die mit feiner Empathie
und scharfsinnigem Humor über fragile Beziehungen schreibe, sei ein
Glücksfall für das Amt der Mainzer Stadtschreiberin 2019, urteilt die
Jury. Denn sie mische sich zugleich öffentlich ein, streite
wirkungsvoll für Grundrechte im digitalen Zeitalter und wende sich
engagiert gegen Diskriminierung und rechte Hetze.
Nach dem Schulabschluss 1988 studierte Menasse Germanistik und
Geschichte an der Universität Wien. Noch während ihres Studiums
begann sie ihre journalistische Karriere, die sie vom Wiener
Wochenmagazin Profil bis zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung führte.
Mit ihrem ersten Roman, dem österreichisch-jüdischen Familienepos
"Vienna" (2005), gelang Eva Menasse ein fulminantes Debüt.
Preisgekrönt ist ihr Roman "Quasikristalle" (2013), in dem Menasse
das Lebens-Mosaik einer Frau aus verschiedenen Perspektiven
schildert. Der jüngste Erzählband, "Tiere für Fortgeschrittene"
(2017), handelt von Lebenslügen und Lebensillusionen des aufgeklärten
Bürgertums.
Eva Menasse wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem
mit dem Corine-Preis (2005), dem Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln
(2013), dem Stipendium der Villa Massimo in Rom (2015), dem
Friedrich-Hölderlin-Preis (2017) und dem Österreichischen Buchpreis
(2017).
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