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Wien mit Studentenheimen unterversorgt: Moderner Wohnraum fehlt

Geschrieben am 11-03-2019

Wien (ots) - Erster Student Housing Marktbericht von Otto Immobilien:
Unterbringungsquote von nur 9 Prozent

Wien ist die größte deutschsprachige Studierendenstadt der Welt, das Angebot an
studentischem Wohnraum ist allerdings knapp: Den rund 200.000 Studenten (WS
2017/18) stehen nur rund 19.500 Studierendenheimplätze zur Verfügung. Das
entspricht einer Unterbringungsquote von lediglich 9% und rückt Wien im
Vergleich zu anderen europäischen Städten damit in den unteren Bereich. Dies
geht aus dem heute erschienenen Student Housing Marktbericht von Otto Immobilien
hervor, der erstmals umfassend die Situation am Wiener Wohnungsmarkt für
Studenten untersucht. "Derzeit fehlt hochwertiger und moderner studentischer
Wohnraum, im internationalen Vergleich gibt es starken Nachholbedarf",
kommentiert Dkfm. Christoph Lukaschek, MBA, MRICS Leiter Investment bei Otto
Immobilien die Untersuchungsergebnisse.

Von den aktuell rund 19.500 Studierendenheimplätzen wird der überwiegende Teil,
nämlich derzeit 81%, von nicht-kommerziellen Institutionen wie religiösen,
gemeinnützigen, universitätsnahen Organisationen etc. angeboten. Lediglich 19%
der Plätze in Wiener Studentenheimen kommen von privaten Anbietern, deren
Angebot zumeist moderner und besser ausgestattet ist. "Die Nachfrage nach
studentischem Wohnraum hat sich nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ
verändert. Während es vor einigen Jahrzehnten noch durchaus üblich war, in einem
Mehrbettzimmer zu wohnen, haben sich die Ansprüche der heutigen Studierenden
deutlich gewandelt", so Martin Denner, BSc, Leiter Immobilien Research bei Otto
Immobilien.

Mietpreise in Studentenheimen: Von 235 EURO bis 1.300 EURO im Monat

Je nach Ausstattung und Lage ergeben sich daher laut Student Housing
Marktbericht folgende Unterschiede in den Mietpreisen:

Bei den nicht-kommerziellen Heimen ist die Kategorie Einzelzimmer, die aus einem
Schlafzimmer besteht (Bad und Küche werden mit anderen Studierenden geteilt) die
dominierende Form. Die Preise bewegen sich hier zwischen 235 EUR/Monat und 495
EUR/Monat mit einem Durchschnittswert von 351 EUR/Monat.

Bei den privaten Heimen wird nur der Typ Einzelstudio angeboten. Dieser besteht
aus einem Schlafzimmer, einem privaten Bad und einer Küche mit Essecke. Das
Preisniveau bewegt sich hier zwischen 684 und 784 EUR/Monat, wobei es auch
Kategorien mit größeren Einheiten gibt, die bis zu 1.299 EUR/Monat kosten.

Neubau: 2.900 private Heimplätze bis 2021 - Markteintritt von US-Anbieter
Greystar

Die Assetklasse Student Housing ist seit einigen Jahren nicht nur in Österreich,
sondern auch europaweit bei Investoren stark nachgefragt. Während 2017 das
Transaktionsvolumen rund 325 Mio. Euro betrug, war dieser Wert 2018 mit rund 136
Mio. Euro freilich deutlich geringer. Dies liegt daran, dass 2017 bereits viele
Studentenwohnheime im Zuge von Forward Deals veräußert wurden. Aktuell in der
Neubau-Pipeline befinden sich ausschließliche private Heime - konkret 2.900
Plätze bis 2021, wobei neue internationale Betreiber wie Greystar zuletzt auf
den Markt kamen. Greystar, einer der weltweit führenden Anbieter mit Sitz im
US-Staat South Carolina, hat kürzlich durch Beratung von Otto Immobilien/Knight
Frank mit dem DCIII und über 800 Zimmern die größte Transaktion des Jahres in
diesem Segment durchgeführt.

Befragung: Deshalb ist Wien bei Studenten so beliebt

Im europäischen Vergleich punktet Wien nicht nur mit der anerkannt hohen
Lebensqualität, sondern vor allem auch aufgrund des umfassenden
Studienangebots, der geringen Studiengebühren und der langen Tradition als
Universitätsstadt. Laura Goldschmidt MA, Investment Otto Immobilien, hat für
ihre Masterthese 412 Studierende (nationale und international) befragt und die
Ergebnisse dem Student Housing Marktbericht zur Verfügung gestellt. Demnach ist
für knapp 30% der Befragten das Studienangebot in Wien ein ausschlaggebender
Faktor gewesen, Wien als Studienstandort zu wählen. Für rund 25% ist die
Lebensqualität das Auswahlkriterium gewesen, gefolgt von rund 22% der
Studierenden, die Wien aufgrund der Familie und Freunden ausgewählt haben.
Weitere Kriterien waren das Arbeitsangebot neben dem Studium, die
Studiengebühren, Wohnkosten und der nicht vorhandene Numerus Clausus in
Österreich.

Weitere interessante Ergebnisse der Studie von Otto Immobilien:

- Rund 30 % der Studierenden in Wien sind international, wobei Deutschland mit
16.000 Studierenden die größte Gruppe der aus dem Ausland stammenden Studenten
stellt. Bei 34.000 Studierenden aus den EU-Staaten stammt somit fast jeder
zweite EU-Bürger, der in Wien studiert, aus Deutschland.

- Der Frauenanteil liegt im Studienjahr 2018 klar über dem der Männer. In etwa
12.000 mehr weibliche als männliche Studierende haben zurzeit an Hochschulen in
der Bundeshauptstadt inskribiert. In relativen Zahlen sind dies knapp 53%.

- Den größten Anteil an Studierenden nehmen die öffentlichen Universitäten ein.
Mit etwa 173.000 Studierenden kommen diese auf 89%. An zweiter Stelle folgen
die Fachhochschulen, in denen 2018 15.330 Studierende (8%) inskribiert waren.
Den dritten Platz belegen die privaten Universitäten, die in diesem Jahr von
etwa 6.000 Studierenden (3%) besucht wurden.

www.otto.at

Kontakt:
Katharina Scheidl-Aziz
Presse und Kommunikation

Otto Immobilien GmbH
Riemergasse 8, 1010 Wien
T +43 1 512 77 77-336
M +43 650 350 90 36

k.scheidl@otto.at
www.otto.at

Original-Content von: Otto Immobilien GmbH, übermittelt durch news aktuell


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