Nach Sieg über IS: Die drohende Katastrophe verhindern / Prominente gegen türkischen Einmarsch in Syrien
Geschrieben am 12-03-2019 |
Frankfurt/Main (ots) - Nach dem zu erwartenden militärischen Sieg
gegen den IS in Syrien droht ein Einmarsch der türkischen Armee in
die mehrheitlich kurdisch besiedelten Gebiete Syriens (Rojava). Mit
einem Protestaufruf warnen europäische Intellektuelle vor einer
neuerlichen Katastrophe in Syrien, darunter Elfriede Jelinek,
Vivienne Westwood, Axel Honneth, Leyla Imret, Gesine Schwan, Milo
Rau, Nancy Fraser, Sandro Mezzadra und Étienne Balibar.
Denn mit dem proklamierten Ende des Krieges gegen den IS ist der
Abzug der US-amerikanischen Truppen angekündigt. Damit wächst die
Gefahr, dass die Türkei in Rojava einmarschiert um die kurdische
Autonomie mit Gewalt zu beenden. Wie die Frankfurter
Hilfsorganisation medico international mitteilt, die vor Ort
humanitäre Projekte fördert, würden damit die, die militärische Last
im Kampf gegen den IS hauptsächlich getragen haben, fallen lassen.
Gemeinsam mit Intellektuellen wendet sich deshalb medico
international in einem Appell gegen einen drohenden Einmarsch. In dem
Aufruf heißt es u.a.: "Wir melden uns deshalb heute zu Wort, um
Europa aufzufordern, der angekündigten humanitären und politischen
Katastrophe in den Weg zu treten. Kommt es zur Eroberung Rojavas,
werden die türkische Armee und verbündete dschihadistische Milizen
wiederholen, was sie im Januar 2018 mit der völkerrechtswidrigen
Besetzung der kurdischen Region Afrin begonnen haben. Dort nutzen sie
die Flucht von weit über 100.000 Menschen für ein systematisches
Umsiedlungsprogramm. Dasselbe geschah 2016 bereits in kurdischen
Städten im Südosten der Türkei, die von türkischen Kampffliegern
zuvor massiv bombardiert wurden."
Um sich mit Erdogan zu arrangieren, verhandele die USA über die
Einrichtung einer sogenannten Schutzzone. "Doch bildet die in Frage
stehende Region das Zentrum des mehrheitlich kurdischen
Siedlungsgebiets einschließlich der Städte Kobanê und Qamischli. Sie
türkischen Truppen zu öffnen, heißt, die Menschen Nordsyriens jeden
Schutzes zu berauben. Auch die Ankündigung des US-Präsidenten Trumps
200 Soldaten vor Ort stationiert zu lassen, verschiebt die Bedrohung
höchstens", erläutert Anita Starosta von medico international.
Die prominenten Unterzeichner des Aufrufes fordern: "Deshalb
müssen die verbliebenen diplomatischen Möglichkeiten genutzt werden,
um die vor aller Weltöffentlichkeit angekündigte Katastrophe
abzuwenden. Nach Lage der Dinge hängt dabei viel an der Europäischen
Union, die mit Frankreich, Großbritannien, Belgien und Deutschland im
UN-Sicherheitsrat vertreten ist. Wir appellieren an die europäischen
Regierungen, dazu alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen. Das
muss die entschlossene Bemühung um eine gesamtsyrische Friedenslösung
einschließen, zu der auch gehört, die zweite angekündigte Katastrophe
zu verhindern, einen Vernichtungsfeldzug Assads und seiner
Verbündeten gegen die Provinz Idlib."
Den ganzen Aufruf finden Sie unter:
https://www.medico.de/kampagnen/die-katastrophe-verhindern/
Im Osten Syriens fällt in diesen Tagen die letzte Enklave des
IS-Kalifats. Rund um die Stadt Barghouz, an der Grenze zum Irak,
verschanzen sich noch wenige hundert IS-Kämpfer und deren Angehörige.
In den letzten Wochen flüchteten zehntausende Zivilisten und
Familienangehörige der IS-Kämpfer aus dem Gebiet vor den Kämpfen in
das Flüchtlingscamp al-Hol. "Im Camp versorgt der medico-Partner vom
Kurdischen Roten Halbmond seit Beginn die Geflüchteten medizinisch,
die oft in einem sehr schlechten Zustand im Camp ankommen. Die Helfer
vor Ort sind mehr als überlastet. Niemand hat mit diesem Andrang
gerechnet", berichtet Anita Starosta.
Für Nachfragen und Interviewwünsche:
Anita Starosta, medico international:
Tel. 069 944 38 44 oder starosta@medico.de
Original-Content von: medico international, übermittelt durch news aktuell
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