Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes: Deutsche Umwelthilfe begrüßt Klarstellung der EU-Kommission, wonach der für Fahrverbote geltende Grenzwert weiterhin 40 µg NO2/m³ beträgt
Geschrieben am 12-03-2019 |
Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe veröffentlicht von der
Bundesregierung bisher unter Verschluss gehaltene Stellungnahme der
EU-Kommission zur Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes -
Einzig wirksame Maßnahme um Fahrverbote für die saubere Luft
auszuschließen, sind Hardware-Nachrüstungen für dreckige Diesel-Pkw
Die Koalitionsparteien haben heute in einer Ausschusssondersitzung
die geplante Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG)
beschlossen. Durch die Novelle sollte ursprünglich der Grenzwert für
Dieselfahrverbote von 40 auf 50 µg NO2/m³ erhöht werden. Dem
entgegen, hat die EU-Kommission der Bundesregierung in einer bislang
nicht veröffentlichten Stellungnahme die Auflage gemacht, die
schnellstmögliche Einhaltung des NO2-Grenzwerts durch
Dieselfahrverbote weiter zu ermöglichen, da dieser EU-weit bei 40 µg
NO2/m³ liegt. Den Beschluss der von CDU/CSU und SPD kommentiert
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH):
"Mit der heute auf den Weg gebrachten Änderung des
Luftreinhaltegesetzes soll der Eindruck erweckt werden, als seien
Dieselfahrverbote nur noch in Städten möglich, in denen ein erhöhter
NO2-Wert von 50 µg/m³ ermittelt wird. Die bisher unter Verschluss
gehaltene Stellungnahme der EU-Kommission vom 13. Februar 2019 zum
BImSchG ist eine schallende Ohrfeige für die Bundesregierung. Die EU
hat nochmalige Änderungen des Gesetzestextes bewirkt und stellt
unmissverständlich klar, dass der NO2-Grenzwert europaweit bei 40 µg
NO2/m³ liegt und ohne Wenn und Aber schnellstmöglich einzuhalten ist,
dort wo notwendig ausdrücklich auch durch Dieselfahrverbote. Eine
Aufweichung des Grenzwerts wäre gar verfassungswidrig.
Dieselfahrverbote bleiben weiterhin die letzte mögliche und auch
verhältnismäßige Maßnahme für die saubere Luft, auch in Städten, die
eine Belastung mit bis zu 50 µg NO2/m³ aufweisen. So sehr sich die
Bundesregierung auch sträubt - das Unionsrecht hat Vorrang und die
Verhältnismäßigkeit von Dieselfahrverboten hat das
Bundesverwaltungsgericht in seinem Urteil im Februar 2018 eindeutig
klargestellt."
Die DUH fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel erneut dazu auf, die
im Oktober angekündigte aber seitdem nicht ernsthaft weiterverfolgte
Hardware-Nachrüstung der elf Millionen Euro 5+6 Diesel-Fahrzeuge mit
betrügerischer Abgasreinigung auf Kosten der Hersteller
durchzusetzen. "Es erfordert ganze zwei bis vier Stunden
Werkstattaufenthalt, um in die Fahrzeuge eine auch auf der Straße
funktionierende Abgasreinigung einzubauen. Wann endlich wird sich
diese von den Autokonzernen ferngesteuerte Bundesregierung für die
unter den giftigen Abgasen leidenden Asthmatiker, Kinder und
Lungenvorgeschädigten einsetzen?"
Links:
- Schreiben der EU-Kommission: http://l.duh.de/p190312
- Rechtsgutachten von Prof. Remo Klinger zur Rechtswidrigkeit der
BImSchG-Novelle http://l.duh.de/p190312
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
0171 3649170, resch@duh.de
DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
677946
weitere Artikel:
- "Report Mainz": Neuer Abgasskandal? Warum ältere Benziner Dreckschleudern sind Mainz (ots) - Ältere Benzinfahrzeuge tragen ganz erheblich zur
Luftverschmutzung bei, das haben Recherchen von "Report Mainz"
(heute, 12.3., 21.45 Uhr im Ersten) aufgedeckt. Der Grund dafür sind
fehlerhafte Austausch-Katalysatoren, die auf dem deutschen
Autoteile-Markt massenhaft verkauft werden. Messungen der Deutschen
Umwelthilfe, die "Report Mainz" mit der Kamera begleitet hat, zeigen,
dass diese Billig-Katalysatoren die Grenzwerte für Stickoxide zum
Teil erheblich überschreiten.
"Nur der hochwertige Katalysator hat den Grenzwert mehr...
- Frankfurter Rundschau: Die Profis und Lindner Frankfurt (ots) - Die "Profis" haben gesprochen. Und was tun sie?
Sie geben Schülern recht, die freitags für mehr Klimaschutz streiken.
"Die Anliegen der demonstrierenden jungen Menschen sind berechtigt",
bekunden 12000 Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz in einer Stellungnahme - darunter renommierte Fachleute und
Chefs von Max-Planck-Instituten, die von Klimaschutz und Energiewende
etwas verstehen. Ob das FDP-Chef Lindner beeindruckt? Der hatte dem
unbequemen Nachwuchs ausreichendes Wissen bei dem Thema abgesprochen mehr...
- Straubinger Tagblatt: GroKo - Auseinandergelebt nach einem Jahr Straubing (ots) - Derzeit scheint es allein Angela Merkel zu sein,
die die Koalition noch zusammenhält. Doch ihre Macht schwindet. Ihre
CDU setzt in der Migrationspolitik neue Akzente und bricht mit ihrer
Willkommenspolitik. Ihre Nachfolgerin an der Parteispitze, Annegret
Kramp-Karrenbauer, wildert im europapolitischen Revier der
Regierungschefin. Bislang sind es nur Hinterbänkler, die Merkel offen
zur Aufgabe ihres Amtes drängen. Doch sie sind nicht die einzigen,
die so denken. Dass Parteichefin und Kanzlerin noch bis zum Ende der mehr...
- Straubinger Tagblatt: Whistleblower - Hinweisgeber verdienen Schutz Straubing (ots) - Es geht auch um die Krankenschwester und den
Altenpfleger, die sich nicht anders zu helfen wissen, als der Zeitung
oder den Behörden einen Tipp zu geben, um auf untragbare Zustände und
Rechtsverstöße an ihrem Arbeitsplatz aufmerksam zu machen. Um Beamte
oder Angestellte, die mitbekommen, wie Steuergeld verschwendet wird.
Oder Beschäftigte, die von Verstößen des Arbeitgebers gegen
Umweltvorgaben oder Sozialauflagen erfahren. Die von Vorgesetzten
dann zu hören bekommen, sie sollten besser still sein, wenn ihnen ihr
Job mehr...
- neues deutschland: Kommentar zu Algerien: Am Ende steht das Militär Berlin (ots) - Ein arabisches Sprichwort lautet: »Das Einzige, was
sich ändert, ist das Bild an der Wand.« Gemeint sind Ablichtungen der
langjährigen Präsidenten in Schulen und Cafés. Wenn dann einer stirbt
oder abdankt, wechselt man das Bild - der Rest bleibt wie gehabt. In
Algerien verzichtet Präsident Bouteflika auf ein fünftes Mandat. Er
ist alt, krank, und das Volk demonstriert seit drei Wochen. Doch
statt eines angebrachten Rücktritts soll es vorerst gar keine Wahlen
geben - sein Verzicht auf ein fünftes Mandat ist eine unbestimmte mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|