FLOY: Der ökologische Tierfutter-Ersatz für Soja und Fischmehl
Geschrieben am 13-03-2019 |
Wien (ots) - Insekten statt Fischmehl und Import-Soja. Ein neues Projekt von
LandwirtInnen und Forschungseinrichtungen unter der Leitung von GLOBAL 2000
Soja ist in der Nutztier-Haltung eine wichtige Nahrungsergänzung und eine
günstige Proteinquelle. Importiertes Soja aus Übersee bedeutet aber auch:
Import-Abhängigkeit, großer CO2-Fußabdruck, Regenwald-Abholzung und Landgrabbing
durch Konzerne, Monokulturen und zerstörte Landschaft, unklare Folgen von
Gen-Soja und vieles mehr.
Aber auch andere gängige Eiweißstoffe wie Fischmehl sind nicht ohne Folgen: die
Überfischung der Weltmeere ist eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem Erde.
Eine kleine Gruppe von LandwirtInnen und WissenschaftlerInnen hat nun gemeinsam
einen Lösungsansatz entwickelt, der aller Voraussicht nach nachhaltiger und
umweltfreundlicher ist - und sogar wirtschaftlich kompetitiv sein wird: FLOY,
ein Kunstwort aus Fly und Soy, ist ein Futtermittel für Nutztiere, das schnell
und einfach in heimischer Produktion hergestellt werden kann, den Nutztieren
besser bekommt und obendrein noch in eine effektive Kreislaufwirtschaft
integrierbar ist. Die Lösung ist die Larve der schwarzen Soldatenfliege, auch
"Hermetia Illucens" genannt. Eine Fliegenkolonie produziert immer wieder Larven
und ernährt sich dabei von Abfällen aus der Nahrungsmittelproduktion. Aus den
proteinreichen Larven wird proteinreiches Mehl hergestellt, das Soja und
Fischmehl im Tierfutter nicht nur einfach ersetzen können sollte, sondern für
einige Tierarten eine erhebliche Verbesserung darstellt. Denn wenn der Mensch
schon nicht so einfach an die Idee der Entomophagie heranzuführen ist, um den
Planeten zu schonen - Hühner und Fische tun es gerne, denn es enstpricht ihrem
natürlichen Speiseplan.
Das Projekt FLOY wurde 2018 in Wien und Oberösterreich gestartet und stellt eine
Zusammenarbeit von GLOBAL 2000, der Landwirtschaft Forster, dem Start-Up Ecofly
von Simon Weinberger und Michael Forster, der Bioforschung Austria, dem
Forschungszentrum der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, dem Bundesamt für
Wasserwirtschaft und der Universität für Bodenkultur dar. Im Laufe der weiteren
Projektjahre 2019 bis 2021 werden Projektergebnisse präsentiert und mit
Abschluss des Projekts soll Larvenprotein als einsetzbares Futtermittel-Produkt
für die Landwirtschaft verfügbar sein.
"Wir versuchen immer, nicht nur Probleme aufzuzeigen, sondern auch an den
Lösungen zu arbeiten", erläutert Dipl.Ing. Ruth Pammer von GLOBAL 2000. "Wir
freuen uns sehr, dass durch uns die Einreichung dieses tollen Projekts möglich
wurde. Das Projekt kann einen echten Beitrag dazu leisten, den stofflichen
Kreislauf regional zu schließen und die ländlichen Regionen und die
Kreislaufwirtschaft damit auch wirtschaftlich zu stärken. Die regionale
Verwertung von Reststoffen über Insekten, und weiter über deren Verfütterung an
Tiere die sowieso Insekten fressen, könnte der Umwelt wie auch den Tieren und
den Betrieben gleichermaßen nützen. Das ist ein vielversprechendes Projekt für
eine gute Zukunft für uns alle! Floy wird die importierten Eiweißfuttermittel
mengenmäßig nicht komplett ersetzen können, aber eine Alternative für
ökologischere Nutztierhaltung sein. Wir schauen uns jetzt in den nächsten drei
Jahren noch genauer an, wie effizient die Larvenmast mit welchen Reststoffen
genau ist, wie das Larvenprotein technisch am besten zu geeigneten Futtermitteln
gemacht wird, messen die Treibhausgasausstöße der Larven an sich, und führen
Fütterungsversuche mit Fischen, Broilern und Schweinen durch. Neben diesen
praktischen Aspekten schauen wir uns auch alles Nötige an, um am Ende eine
wirtschaftliche und ökologische Rechnung machen zu können - damit wir am Ende
nicht mehr "glauben" müssen, sondern "wissen". Und startklar sind für einen
Einsatz des Larvenfuttermittels !"
Das Projekt wird über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung
des ländlichen Raums von EU, Bund und Ländern gefördert.
Alle Infos über FLOY, den neuen ökologisch nachhaltigen Ersatz für Import-Soja
und Fischmehl im Tierfutterfinden Sie hier: www.global2000.at/floy
Eine Infografik zu FLOY, den neuen ökologisch nachhaltigen Ersatz für
Import-Soja und Fischmehl im Tierfutter finden Sie hier:
https://www.flickr.com/photos/global2000/47314214962/
Kontakt:
Mag. Martin Aschauer, GLOBAL 2000 Pressesprecher,
0676 350 1889,presse@global2000.at
DI Ruth Pammer,
GLOBAL 2000 Projektleitung "FLOY/Larvenzucht zur Futtermittelherstellung",
0650 707 4149,ruth.pammer@global2000.at
Original-Content von: GLOBAL 2000, übermittelt durch news aktuell
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