(Registrieren)

Volkswagen schon wieder zur Rücknahme eines Touareg Euro 6 verurteilt

Geschrieben am 15-03-2019

Köln (ots) - Die Kölner Kanzlei Rogert und Ulbrich, die seit
Beginn des Abgasskandals wegweisende Entscheidungen erstritten hat,
kann sich einen weiteren Erfolg in der Premium-Klasse auf die Fahnen
schreiben. Nach den sensationellen Erfolgen vor den Landgerichten
Lüneburg und Bochum, in denen die Volkswagen AG und die Porsche AG
erst kürzlich zur Rücknahme von Fahrzeugen des Typs Touareg Euro 6
(LG Lüneburg Az. 9 O 140/18) und eines Macan Euro 6 (LG Bochum Az.
I-4 O 101/18) verurteilt wurden, folgt nun auch das Landgericht
Osnabrück der Rechtsansicht der Kölner Rechtsanwälte und verurteilt
Volkswagen zur Rücknahme eines Touareg Euro 6 zu einem Betrag von
40.216,29 Euro. Das Gericht fand sehr klare Worte. Da es sich um eine
verbotene Abschaltvorrichtung handele, sei die verbaute Software
rechtswidrig. Es stützte sich in seinem Urteil auf die Beurteilung
des Kraftfahrt-Bundesamtes, nämlich dass in diesem Modell nicht nur
eine sondern gleich zwei verbotenen Abschaltvorrichtungen verbaut
seien. Zum einen in Form des sogenannten "Warmlauf-Modus", der
vordergründig für eine effizientere Reduzierung der
Stickstoffemissionen des Pkw auch bei geringer Betriebstemperatur
sorgen solle, jedoch nach den Feststellungen des KBA im Wesentlichen
nur beim Durchlaufen des Prüfstandsverfahrens anspringe, im realen
Verkehr hingegen überwiegend nicht aktiviert werde.

Zum anderen in Form der Dosierungsstrategie des zugesetzten
AdBlue, die vordergründig der Einhaltung der Anforderungen der Euro 6
- Norm dienen solle, nach den Feststellungen des KBA jedoch im
Ergebnis die Nutzung von AdBlue in unzulässiger Weise einschränke,
mit entsprechender Verminderung von dessen schadstoffmindernder
Wirkung. Dies wurde bislang noch von keinem Gericht so klar
festgestellt. Das Verhalten des Konzerns bzw. der verantwortlichen
Akteure sei nach Ansicht des Gerichts unzweifelhaft als sittenwidrig
zu qualifizieren. Dabei sei zu berücksichtigen, dass der VW-Konzern
in großem Umfang und mit erheblichem technischen Aufwand im
Profitinteresse zentrale gesetzliche Vorschriften ausgehebelt und
zugleich seine Kunden getäuscht hat.

Dabei wurden nicht nur einfach gesetzliche Abgaswerte außer Acht
gelassen, sondern zugleich ein System zur planmäßigen Verschleierung
des Vorgehens gegenüber den Aufsichtsbehörden und auch gegenüber den
Verbrauchern geschaffen, um dem Konzern einen Wettbewerbsvorteil zu
verschaffen oder ihn wettbewerbsfähig zu halten, weil dieser entweder
nicht über eine Technik verfügte, um die gesetzlichen
Abgasvorschriften einzuhalten, oder weil diese aus Gewinnstreben den
Einbau der ansonsten notwendigen Vorrichtungen unterließ, so das
Gericht in seiner Urteilsbegründung.

Rechtsanwalt Prof. Dr. Rogert ordnet das Urteil als weitere
Schneise für erfolgreiche 3.0 l TDI-Klagen ein: "Die Luft für VW wird
auch im Oberklassesegment immer dünner. Selbst die Fahrzeuge noch
sehr neuer Generationen sind mit verbotener Software ausgestattet.
Die AD-Blue Manipulation haben die Volumenhersteller in sehr vielen
Modellen vorgenommen, so dass das Urteil die Blaupause für eine
Vielzahl weiterer erfolgreicher Klagen sein wird."



Kontakt:
Dirk Fuhrhop
Rechtsanwalt

Rogert & Ulbrich
Rechtsanwälte in Partnerschaft mbB

Ottostr. 12
50859 Köln

Telefon: (0049) (0)211/731 62 76-19
Fax: (0049) (0)211/25 03-132
E-Mail: fuhrhop@ru-law.de
Homepage: www.ru-law.de

Original-Content von: Rogert & Ulbrich, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

678477

weitere Artikel:
  • Jährliche Inflationsrate in der EU auf 1,6% gestiegen Luxemburg (ots) - Die jährliche Inflationsrate in der Europäischen Union lag im Februar 2019 bei 1,6%, gegenüber 1,5% im Januar 2019. Ein Jahr zuvor hatte sie 1,4% betragen. Im Euroraum lag die jährliche Inflationsrate im Februar 2019 bei 1,5%, gegenüber 1,4% im Januar 2019. Ein Jahr zuvor hatte sie 1,1% betragen. In Deutschland lag die jährliche Inflationsrate im Februar 2019 bei 1,7%, unverändert gegenüber Januar 2019. Ein Jahr zuvor hatte sie 1,2% betragen. Die niedrigsten jährlichen Raten wurden in Irland (0,7%), Griechenland, mehr...

  • Der höchste Anteil der Staatsausgaben entfällt auf soziale Sicherung und Gesundheit (FOTO) Luxemburg (ots) - Im Jahr 2017 beliefen sich die Gesamtausgaben des Staates in der Europäischen Union (EU) auf 45,8% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Seit dem Jahr 2012, als sie 48,9% des BIP betrugen, sind die Gesamtausgaben im Verhältnis zum BIP stetig gesunken. Von den Hauptaufgabenbereichen der Ausgaben des Staates in EU spielt der Bereich "soziale Sicherung" die weitaus größte Rolle: Im Verhältnis zum BIP machte er im Jahr 2017 18,8% aus. Darauf folgten die Bereiche "Gesundheitswesen" (7,0%), "allgemeine öffentliche mehr...

  • Wort & Bild Verlag rüstet Apotheken digital auf / Erste Online-Shops live (FOTO) Baierbrunn (ots) - Der Versandhandel von Medikamenten ist in Deutschland in der Hand einiger weniger. Die großen Online-Apotheken haben 2018 über 1 Milliarde Euro umgesetzt. 17 Prozent aller OTC-Arzneimittel werden heute online gekauft. Je mehr Arzneimitteleinkäufe zu den großen Online-Apotheken wandern, umso weniger Umsatz bleibt der Apotheke vor Ort. Laut GfK mediscope decken Online-Käufer nur noch 37 Prozent ihres Arzneimittelbedarfs in der Apotheke vor Ort. Tendenz sinkend. Die Apotheken vor Ort brauchen ein Angebot für ihre mehr...

  • AVM feiert 15 Jahre FRITZ!Box (FOTO) Berlin (ots) - 2004 präsentierte AVM die erste FRITZ!Box Am 18. März 2004 stellte AVM im Rahmen der Cebit die erste FRITZ!Box vor. Damit startete die Erfolgsgeschichte der FRITZ!Box, bekannt für schnelles Internet und vernetzte Kommunikation. Seit 15 Jahren präsentiert AVM regelmäßig neue FRITZ!Box-Modelle, die Anwendern stets einen Vorsprung bei technischen Entwicklungen und viele innovative Funktionen bieten. So erschien im Jahr 2009 die FRITZ!Box 7390 für VDSL, die Jahre später noch für VDSL-Vectoring geeignet war. mehr...

  • Erneut auf Platz 1! Spitzenplatz beim Wettbewerb "Deutschlands beste Arbeitgeber" / Zukunftswerkstatt Pascoe: Mit Kreativität, Coaching und Potenzialentfaltung an die Spitze! (FOTO) Gießen (ots) - Pascoe Naturmedizin wurde gestern Abend vom "Great Place to Work"-Institut in Berlin erneut ausgezeichnet. Nach Platz 1 und 2 in den vergangenen Jahren konnte in diesem Jahr erneut der erste Platz belegt werden. Dem Unternehmen ist es acht Jahre gelungen, zu den besten Arbeitgebern Deutschlands zu gehören. Immer auf der Suche nach neuen Inspirationen und Erkenntnissen besucht das Geschäftsführende Ehepaar Annette D. und Jürgen F. Pascoe regelmäßig die kreativen Hotspots dieser Welt, um sich Impulse von erfolgreichen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht