Familienministerin Giffey: Bei Frauen in Führungspositionen haben deutsche Unternehmen erheblichen Nachholbedarf
Geschrieben am 18-03-2019 |
Bonn (ots) - Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat
am "Equal pay day" die zum Teil drastischen Lohnunterschiede für
Frauen und Männer scharf kritisiert und der deutschen Wirtschaft
vorgeworfen, Frauen hinsichtlich der Chance auf Führungspositionen
zu benachteiligen. "Wir werden noch 100 Jahre brauchen, um
Lohngerechtigkeit herzustellen, wenn wir nicht deutlich an Intensität
und Unterstützung zulegen. Und das wird nicht nur mit freundlichen,
unverbindlichen Empfehlungen gehen, sondern das braucht
Rahmenbedingungen, die mehr Druck erzeugen, wenn wir gleiche Löhne
für gleiche Arbeit wollen", so Giffey im Fernsehsender phoenix
(Montag, 18. März). Positive Auswirkungen habe die 2015 festgelegte
Frauenquote für die Aufsichtsräte von Unternehmen gebracht. "Wenn
dies nicht umgesetzt worden wäre, wären wir nicht bei einer Quote von
31 Prozent Frauen in den Aufsichtsräten", erklärte die
SPD-Politikerin.
Allerdings habe in diesem Zusammenhang die deutsche Wirtschaft die
Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt. In den Vorständen seien 94
Prozent Männer vertreten und über 80 Prozent der Unternehmen hätten
auch nicht vor, dieses Missverhältnis zu verändern. "Da fragt man
sich wirklich, ob da einige noch gar nicht verstanden haben, dass
reine Männerklubs irgendwie nicht mehr ganz zeitgemäß sind.
Frauenrecht ist in den vergangenen 100 Jahren nie vom Himmel
gefallen, sondern immer erkämpft worden", kündigte Giffey an, hier
den Druck zu erhöhen. Die SPD-Politikerin unterstützt demnach auch
eine überparteiliche Frauen-Initiative im Bundestag, die sich für
eine paritätische Besetzung im Parlament ausspricht. "Die Hälfte der
Bevölkerung besteht aus Männern und Frauen. Warum sollte nicht auch
eine Volksvertretung zur Hälfte aus Frauen und Männern bestehen, wenn
sie doch den Anspruch hat, die Bevölkerung in ihrer Breite zu
repräsentieren", meinte Giffey.
Anderer Auffassung war die stellvertretende FDP-Vorsitzende Katja
Suding. "Wir brauchen keine Frauenquote" plädierte Suding dafür, die
Gleichstellung von Frauen über freiwillige Vereinbarungen und die
Verbesserungen von Rahmenbedingungen zu erreichen. Es sei im Übrigen
nicht Aufgabe der Politik, in Unternehmensvorständen eine
Geschlechter-Parität herzustellen. Suding sprach sich auch gegen eine
Gesetzesänderung aus, um die Parität von Frauen und Männern in
Parlamenten zu erreichen. "Das ist der falsche Weg. Dafür ist ein
Wahlrecht nicht da."
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