Orgasmusdruck: Deutsche verspüren unnötige Performance-Angst beim Sex
Geschrieben am 25-03-2019 |
Leipzig/Hof (ots) - "Und, bist du gekommen?" Keine andere Frage
könnte nach dem Sex unpassender sein als diese. Und doch wird sie
täglich tausendfach in deutschen Schlafzimmern gestellt. Und baut
dabei unnötigen Druck auf - bei beiden Geschlechtern.
Orgasmusdruck nennt sich das Phänomen, mit dem bereits 39,7 % der
deutschen Frauen sowie 37,6 % der deutschen Männer in Berührung
kamen. Das ergab eine Umfrage der Erotik-Community JOYclub unter
5.000 weiblichen und 5.000 männlichen Teilnehmern zum Thema
Orgasmusprobleme. Erste Hindernisse zeichneten sich bereits bei der
Definition des Begriffs Orgasmusdruck ab. Denn: Frauen verstehen
darunter mehrheitlich (69,1 %) den Druck, beim Sex selbst zum
Orgasmus kommen zu müssen. Mehr als jeder dritte Mann hingegen
assoziiert darunter den Eifer, für den Orgasmus der Sexpartnerin
verantwortlich zu sein.
Ganze 89,0 % der Männer empfinden den Sex als halb so schön, wenn
die Partnerin nicht kommt. So löblich das ist, so sehr steht es einer
entspannten und lustvollen Stimmung oftmals unnötig im Weg: Denn über
70% der Frauen können Sex auch ohne Orgasmus genießen. Intimität und
Zärtlichkeit sind ihnen wichtiger als der Höhepunkt.
Bleibt die Ausnahme: Weibliche Orgasmen durch vaginale Penetration
Dabei scheint der weibliche Orgasmus vor allem eine Frage der
Technik zu sein. 62 % der Frauen geben an, den Orgasmus am ehesten
durch zusätzliche Stimulation der Klitoris während des Sex zu
erreichen. Gerade einmal 29,5 % der befragten Frauen erreichen den
sexuellen Höhepunkt durch klassischen Geschlechtsverkehr. Viel
häufiger dagegen bei händischer Stimulation (58,2 %) oder Oralverkehr
(45 %).
Anders bei den Männern: Hier kommen 77,5 % durch klassischen
Geschlechtsverkehr am besten zum Orgasmus. Auf den Plätzen folgen
Blowjob (54,6 %) und Handjob (43,4 %).
Vorgetäuschte Orgasmen als Folge des Drucks
18,9 % der deutschen Männer belastet der Gedanke, dass sie ihre
Partnerin nicht ausreichend befriedigen können. Sie gehen daher die
Extrarunde und versuchen, ihre Bettgespielin nach dem Akt durch
weiteres Verwöhnen über die Lustklippe zu stupsen.
Die Erfolgsaussicht dieser Taktik bleibt fragwürdig. 69,4 % der
Frauen haben bereits einen Orgasmus vorgetäuscht, 10,1 % simulieren
das Happy End sogar regelmäßig. Hauptgrund: Sie möchten den Sex zu
einem Ende bringen. Anscheinend keine Überraschung für die befragten
Männer. Rund die Hälfte geht davon aus, dass ihnen der Höhepunkt
schon einmal vorgegaukelt wurde.
Orgasmus-Garantie Selbstbefriedigung: Beide Geschlechter tun es
regelmäßig
Den eigenen Körper und dessen Bedürfnisse kennt man selbst immer
noch am besten. So überrascht es nicht, dass 75,8 % der Frauen
mindestens einmal die Woche masturbieren, 6,8 % sogar mehrmals
täglich. Selbstbefriedigung geht für Dreiviertel der
Umfrageteilnehmerinnen mit einer Orgasmus-Garantie daher. Bei den
Männer onanieren 87,8 % mindestens einmal die Woche, 13,1 % mehrmals
täglich. 82,4 % erleben dabei immer einen Orgasmus.
Sowohl Frauen (81,3 %) als auch Männer (81 %) sind der
Überzeugung, dass Selbstbefriedigung nicht den Sex mit einem anderen
Menschen ersetzen kann. Für die körperliche Nähe verzichten die
Befragten daher auch gern auf den Höhepunkt. 71,7 % der Frauen finden
Sex auch ohne eigenen Orgasmus schön. Bei den Männer genießen
immerhin 60 % das Liebesspiel ohne eigenen Höhepunkt.
Sex ist silber, Reden ist Gold
In einem sind sich Männer (88,3 %) und Frauen (87,3 %) zumindest
einig: Beim Liebesakt sollten beide auf ihre Kosten kommen. Um das zu
gewährleisten, hilft die direkte Kommunikation. Immerhin 77,5 % der
Frauen und 72 % der Männer können mit ihren Partnern offen über
Probleme beim Sex reden.
Pressekontakt:
F&P GmbH
Manuel Binternagel
PR Manager
Karl-Liebknecht-Str. 12
04107 Leipzig
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