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Coface: Skepsis in China nimmt zu / Längere Zahlungsverzögerungen durch Wachstumsschwäche

Geschrieben am 25-03-2019

Mainz (ots) - 2018 war für China ein herausforderndes Jahr. Das
Wachstum verlangsamte sich auf 6,6 Prozent und wird nach einer
Prognose des internationalen Kreditversicherers Coface 2019 weiter
zurückgehen auf 6,2 Prozent. Auch 59 Prozent der 1500 chinesischen
Unternehmen, die an der jährlichen Umfrage zum Zahlungsverhalten
teilgenommen haben, glauben, dass sich die Wirtschaft 2019 nicht
verbessern wird. Das ist der höchste Skepsiswert seit 2003. Auch die
Situation im Zusammenhang mit Zahlungsverzögerungen hat sich
verschlechtert: 62 Prozent der Unternehmen in China erlebten 2018
Zahlungsverzögerungen. 40 Prozent der Befragten meldeten einen
Anstieg der Verspätungen.

Die chinesische Wirtschaft hatte 2018 Gegenwind. Das langsamere
Wirtschaftswachstum wirkte sich auf die Unternehmen aus. So
vervierfachte sich beispielsweise der Betrag von ausgefallenen
Unternehmensanleihen auf 16 Mrd. USD, während die Zahl der
Konkursverfahren, die durch den Obersten Gerichtshof abgeschlossen
wurden, auf 6646 anstieg. Dieser Druck muss im Zusammenhang mit dem
Abbau der Verschuldung in der ersten Jahreshälfte 2018 gesehen
werden, was zu einer Verschärfung der Liquiditätsbedingungen führte.
Dies fiel zudem mit einer Eskalation der Handelsstreitigkeiten
zwischen den USA und China zusammen, die die Verbraucherstimmung
untergrub und zu einem schwächeren Konsum führte.

Angesichts dieser widrigen Umstände ist mit 59 Prozent eine
Mehrheit der Befragten eher pessimistisch hinsichtlich der
kurzfristigen wirtschaftlichen Entwicklung. Im Vorjahr waren es nur
33 Prozent. Es ist das erste Mal, seit Coface 2003 mit
Zahlungsumfragen in China begonnen hat, dass die Skepsis überwiegt.

62 Prozent der Unternehmen haben 2018 Zahlungsverzögerungen
erlebt. 40 Prozent gaben an, dass sie einen Anstieg verzeichneten,
gegenüber 29 Prozent im Jahr 2017. Noch beunruhigender ist, dass der
Anteil mit extrem langen Zahlungsverzögerungen um mehr als 180 Tage,
die 2 Prozent des Jahresumsatzes überschreiten, von 47 Prozent im
Jahr 2017 auf jetzt 55 Prozent gestiegen ist. Denn nach den
Erfahrungen von Coface werden 80 Prozent der extrem lange überzogenen
Rechnungen nicht mehr bezahlt. Wenn die Beträge mehr als 2 Prozent
des Jahresumsatzes ausmachen, kann zudem der Cashflow eines
Unternehmens gefährdet sein. Der größte Anteil mit extrem langen
Zahlungsverzögerungen und sogar mehr als 10 Prozent ihres
Jahresumsatzes entfiel auf den Bausektor (28%), gefolgt von der
Automobilindustrie (27%) und den Informations- und
Kommunikationstechnologien (25%). Der Pharmasektor verzeichnete den
niedrigsten Anteil (7%) vor dem Agrar- und Ernährungssektor (12%).

Chinesische Unternehmen räumen unterdessen längere Zahlungsziele
ein, um das Geschäftsniveau zu halten. Die durchschnittlichen Fristen
stiegen von 76 Tagen 2017 auf 86 Tage 2018. Das entspricht einem
Trend, der 2015 begann. Am längsten waren die Kreditlaufzeiten für
die Automobil- und Transportbranche, gefolgt von Bau und Energie.

"Nach einer langen Phase lebhaften Wachstums beeinträchtigen nun
unvermeidbare strukturelle Probleme auch Chinas Wirtschaft", erklärt
Carlos Casanova, Coface Economist für den asiatisch-pazifischen Raum.
"Die Ergebnisse unserer Umfrage bestätigen, dass sich das
Zahlungsverhalten infolge der verschärften Liquidität und des harten
Wettbewerbs, der die Gewinnmargen belastet, verschlechtert hat. Da
sich das Wirtschaftswachstum weiter verlangsamt, werden sich die
Risiken in Sektoren, in denen ein großer Teil der Unternehmen unter
einem hohen Schuldendienst leidet, verstärken."

Die komplette Studie: www.coface.de



Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.com
www.coface.de

Original-Content von: Coface Deutschland, übermittelt durch news aktuell


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